Deggendorf

In Deggendorf gab es nach Ende des Krieges ein großes DP-Lager (displaced persons) für ehemalige KZ-Häftlinge, wahrscheinlich mit etwa 1.200 Insassen, von denen etwa 700 aus Theresienstadt kamen. Zeitraum: Anfang November 1945 bis zum 18. Mai 1946. Im Lager wurde eine Zeitung herausgegeben (12 Hefte und 1 Sonderheft), die " Deggendorf Center Revue. Am 7. November 1945 fuhren etwa 400 Personen von Theresienstadt aus nach Deggendorf. Anfangs war die Nahrung mit 1300 bis 1400 Kalorien kümmerlich. Hans Günther Adler berichtet, daß in diesem Lager der Aufbau der „jüdischen Selbstverwaltung“ sachlich wie sprachlich der Theresienstädter Situation nachgebildet war. Die Leitung hatte das „Jewish Committee“ (Sekretariat, Kantine, Kaffeehaus), die Abteilungen hießen Arbeitszentrale, Raumwirtschaft, Kultur, Auswanderung, Schulwesen, Rechtsabteilung, Polizei, Wirtschaftsabteilung, Technische Abteilung, Gesundheitswesen, Beschaffung.

Quellen

  • 110
    110. Hans Günther Adler , Theresienstadt 1941 - 1945, Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft Mohr - Verlag, , Tübingen, 2. Aufl. 1960 , S. 719.

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