Georg Aaronsohn wurde am 03. Oktober 1867 in Bromberg geboren. Er wohnte in der Regensburger Straße. Seine Kanzlei befand sich in der Kaiserallee 26 in Wilmersdorf.
Aaronsohn, der in Bromberg als Rechtsanwalt niedergelassen war, optierte 1920 für Deutschland und zog zusammen mit seiner Familie nach Berlin. Dort wurde er wieder als Anwalt zugelassen, zuletzt am Landgericht I – III und am Amtsgericht-Charlottenburg. Er wurde außerdem zum Notar ernannt.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er auf Antrag wieder als Anwalt und Notar zugelassen, da er als ’Altanwalt’ anerkannt war. 1934 verteidigte Aaronsohn seinen Kollegen Ludwig Bendix in einem Verfahren, das mit einem Freispruch endete. 1935 wurde Aaronsohn das Notariat entzogen. Im Zuge des allgemeinen Berufsverbots wurde die Kanzlei von Aaronsohn 1938 aufgelöst. Danach war er noch als Konsulent tätig. Aaronsohns Töchtern gelang die Emigration, seine Ehefrau starb im Juli 1939 an Krebs.
Georg Aaronsohn wurde am 04. Oktober 1942 mit dem Transport I/71 von Berlin aus nach Theresienstadt deportiert. Von den 995 jüdischen Gefangenen seines Transportes, kamen 922 in Theresienstadt oder in den Folgelagern ums Leben, 72 überlebten den Holocaust, das Schicksal einer Person blieb ungeklärt. Georg Aaronsohn starb am 17. Januar 1943 nach einem Schlaganfall in Theresienstadt. Seine zweite Ehefrau wurde nach seinem Tod nach Auschwitz verschleppt und ermordet.