Fleischmann, Karl (Karel) 22. Februar 1897 in Klatovy – 23. Oktober 1944 Auschwitz Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in České Budějovice studierte er in Prag Medizin und besuchte gleichzeitig die Zeichenschule. Nach Abschluß des Studiums war er in České Budějovice als Dermatologe tätig. Nebenbei organisierte er die avantgardistische Künstlergruppe „Linie“, für die er auch die gleichnamige Zeitschrift und eine Buchedition herausgab. Er widmete sich dem literarischen und dem graphischen Schaffen. Am 18. April 1942 wurde er mit dem Transport Akb nach Theresienstadt deportiert, wo er als Arzt und Organisator der Krankenpflege tätig war. In den seltenen Ruhepausen zeichnete er, schrieb Betrachtungen, Prosa und Gedichte und betätigte sich aktiv in der im Ghetto weit verbreiteten Vortragstätigkeit. Mit einigen Hundert Bleistift-, Kohle- und Federzeichnungen schuf er den offensichtlich umfangreichsten Zyklus vom Leben in Theresienstadt festhält. Viele seiner Bilder zeigen das Elend der Alten und Kranken, drücken Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit aus. Am 23. Oktober 1944 wurde er mit dem Transport Et nach Auschwitz deportiert, wo er in den Gaskammern ermordet wurde. Quelle 228) „Nach diesem Transport war es leer in uns, leer in den Straßen, leer in den Häusern und leer in den Arbeitsbetrieben. (...) und in dem Schlafsaal der Dresdner, aus dem Jeannette Baer den letzten Weg antrat, blieben über Betten und Boden verstreut eine Menge Zeichnungen von Karel Fleischmann zurück. Niemand achtete ihrer, und ich wagte nicht, sie anzurühren.“ Quelle: 1075) |