Bič, Miloš
Bič wurde 1910 geboren. Er studierte
Theologie und Philologie der semitischen Sprachen in
Prag, Marburg und Montpellier. Bič wurde Pfarrer der
Böhmischen Brüdergemeinde
in Domažlice. Während der =>Protektoratszeit wurde
er als Mitglied der Widerstandsbewegung eingekerkert.
Er leistete Zwangsarbeit in Lagern bei Ebrach, Dresden
und Waldheim, bevor der nach dreijähriger Haft in
die =>Kleine Festung Theresienstadt überstellt wurde.
Vom =>Gestapogefängnis Kleine
Festung aus wurde er nach Buchenwald und Dachau deportiert. „Meine
furchtbarsten Erinnerungen stammen aus der Zeit meines
Aufenthaltes in der =>Kleinen Festung Theresienstadt“. Zeitweilig mußte er im Baukommando
des dummen aber äußerst brutalen SS-Aufsehers =>Soukup arbeiten,
u. a. am Ausbau des IV. Hofes zwischen den Wällen.
Hier erlebte er,
wie Juden des sogenannten =>Storchenkommandos von den
Aufsehern gequält wurde. Er blieb nur drei
Monate in der =>Kleinen Festung.
Miloš Bič überlebte
die Haft. Seine Mutter und andere nächste Angehörige
kamen während der SS-Exzesse
am 7. Mai 1945 in Prag ums Leben. Bič war nach dem Krieg
als Professor für alttestamentarische Studien an der Commenius-Fakultät
tätig. Zusammen mit Prof. Hromatka war er Mitbegründer
der Prager Friedenskonferenz. Quelle:
198)