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Rundgang durch das Gestapogefängnis Kleine Festung

 

 Station 11

I. Hof

Einzelzellen

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Die Häftlinge waren von der Außenwelt isoliert. Die einzige legale Verbindung stellte der Postverkehr dar. Auf einer Postkarte durften sie einmal im Monat einige Zeilen mit deutschem Text abschicken. Diese Postkarten unterlagen, wie auch die eingehende Post, der Zensur. Unzensierte Nachrichten konnten nur durch die Mithilfe von Außenstehenden als „Kassiber“ weitergegeben werden.

In den Festungswall hineingebaut befanden sich die gefürchteten Einzelzellen, in die Häftlinge zur Strafverschärfung eingewiesen wurden. Sechs dieser Zellen waren völlig verdunkelt, kein Lichtstrahl konnte von außen eindringen. Einzelzellenhaft war oftmals mit Essensentzug verbunden. Zutritt zu diesem Zellentrakt hatten nur die Aufseher Rojko und Neubauer, die streng kontrollierten, daß diesen Gefangenen von Mithäftlingen nicht geholfen wurde.

Die am Ende des Einzelzellenganges angebrachte
Dusche über einem Holztrog wurde nicht ihrem Zweck entsprechend genutzt. Sie diente den Aufsehern als Folterinstrument. Hier wurden Häftlinge bei Minusgraden mit eiskaltem Wasser bespritzt und mit Gummiknüppeln blutig- und totgeschlagen. Folterzwecken diente auch der angrenzende ummauerte Hof, in dem Häftlinge erschlagen und zu Tode gemartert wurden.