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Literatur

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Adler, Hans Günther
„Die Jüdische Selbstverwaltung in Theresienstadt“
MERKUR, Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken
Nr. 91, Heft 9 , September 1955, Seite 828

Dieser Beitrag Adlers erschien in der Zeitschrift Merkur bevor sein Buch „Theresienstadt 1941 – 1945 – Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft“ 1955 in deutscher Sprache im Mohr Verklag Tübingen erschien. Das Vorwort schrieb Leo Baeck.

Adler, Hans Günther
„Die verheimlichte Wahrheit“
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)-Verlag Tübingen 1958

In 241 Dokumenten und Bildern – jeweils mit wissenschaftlicher Sorgfalt knapp kommentiert und erläutert, wird das einmalige Phänomen Theresienstadt mit kritischer Sonde bis in manche letzte, historisch wie soziologische aufschlussreiche Einzelheit erschlossen. Die dem jüdischen „Vorzugslager“ von den nationalsozialistischen Machthabern zugedachte Rolle, die Öffentlichkeit des In- und Auslandes über die wahren Ziele der sogenannten „Endlösung“ der Judenfrage, der systematischen Vernichtung des jüdischen Volkes, zu täuschen, tritt dabei deutlich ins Licht. Die nüchterne Sprache amtlicher Dokumente, die tragische Widersinnigkeit von Anordnungen, Stellungnahmen und Berichten der jüdischen Selbstverwaltung und die Zeugnisse leidend Betroffener, die sich in diesem Buch in zahlreichen damals neuen Quellen darbieten, erweitern mit neuen Zügen sowohl unsere Kenntnis der Zwangsgemeinschaft „Theresienstadt“ als auch die Tragödie des jüdischen Volkes während des Zweiten Weltkrieges. Über die Geschichte und Gesellschaft dieses Vorzugslagers hatte der Verfasser bereits in seinem Buch „Theresienstadt 1941 – 1945 - Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft“ berichtet. Der Dokumentenband ist ein neues, in sich abgerundetes Werk, das selbständig betrachtet werden kann. Es stützt sich natürlich auf das frühere Buch des Verfassers. Beide Bände verbinden sich so zu einer Einheit, die Weise und Umfang der berührten Probleme zu erfassen ermöglicht.
Im einzelnen werden in dem Dokumentenband vor allem untersucht die Vorbereitungen des Lagers, die Technik der Massendeportation und ihre materielle Ausbeutung (bei der die Gestapo die Finanzämter übervorteilt), der Aufbau des Lagers in seiner Entwicklung und den wichtigsten Institutionen, schließlich der jahrelange Kampf um die Verheimlichung und Enthüllung der Wahrheit über Theresienstadt, als dessen Repräsentanten u.a. das Reichssicherheitshauptamt und das Internationale Rote Kreuz auftreten, während die Gefangenen selbst als erfindungsreiche Statisten für das Gelingen eines großzügigen Täuschungsmanövers dienen müssen.

Adler, Hans Günther
„Theresienstadt 1941–1945 - Das Anlitz einer Zwangsgemeinschaft“
Mohr Verlag Tübingen 1960

Bei diesem von H.G. Adler bereits wenige Jahre nach der Befreiung verfassten Werk handelt es sich um die nach wie vor umfassendste Beschreibung der Vorgänge in und um das Ghetto Theresienstadt.
Inhaltsangabe (ohne Seitenbezeichnung)
I. Teil
1. Kapitel: Die Juden im Protektorat
2. Kapitel: Theresienstadt/Vorgeschichte und Gründung
3. Kapitel: Verschickung nach und aus Theresienstadt
4. Kapitel: Geschlossenes Lager November 1941/ Juli 1942
5. Kapitel: „Ghetto“ Juli 1942/ Sommer 1943
6. Kapitel: „Jüdisches Siedlungsgebiet“, Sommer 1943/ September 1944
7. Kapitel: Verfall und Auflösung/ September 1944/ Mai 1945
II. Teil Soziologie
8. Kapitel: Verwaltung
9. Kapitel: Der Transport
10. Kapitel: Bevölkerung
11. Kapitel: Unterkunft
12. Kapitel: Ernährung
13. Kapitel: Arbeit
14. Kapitel: Wirtschaft
15. Kapitel: Rechtsverhältnisse
16. Kapitel: Gesundheitsverhältnisse
17. Kapitel: Fürsorge
18. Kapitel: Verkehr mit der Umwelt
19. Kapitel: Kulturelles Leben
III.Teil Psychologie
20. Kapitel: Das geistige Antlitz der Zwangsgemeinschaft
Schlussbetrachtung
Übersichten und Erläuterungen im Anhang

Adler, Jeremy
„H.G.Adler“
Bleicher Verlag GmbH, Gerlingen, 1998

H.G. Adler, als Autor des Standardwerks Theresienstadt 1941 – 1945 berühmt, war über dieses Werk hinaus schriftstellerisch tätig. Die Textauswahl des vorliegenden Buches ist eine Einladung, den bedeutenden Prager Exildichter in der ganzen Vielfalt seines Schaffens zu entdecken. In dieser Textsammlung kommt H.G. Adler als Dichter, Denker und „pater familias“ zu Wort, der über sein Privatleben ebenso offenherzig Auskunft erteilt wie über seine intellektuelle Entwicklung im Kreis der deutschsprachigen Autoren in Prag. Neben ganz persönlich gefärbten Interviews enthält das Buch außerdem Essays zur Holocaust-Forschung, einen Theresienstädter Bilderbogen sowie weitere Gedichte aus dem Nachlass.

Aleff, Eberhard
„Das Dritte Reich“
Edition Zeitgeschehen 1970, Fackelträger-Verlag Hannover

Apfeld, Dorothee
Wiegand, Bernd
„Zeichne, was Du siehst“

Begleitheft zu der Ausstellung der Zeichnungen von Helga Weissová mit Beispielen für die Einbindung in den Unterricht.
Herausgeber: Niedersächsischer Verein zur Förderung von Theresienstadt e.V.

B

Beneš,Frantisek und Tošnerová, Patricia
“Die Post in Theresienstadt 1941 – 1945”

Das Buch ist bei Profil Dum Filatelie 1996 in Prag im Format DINA 4 erschienen. 344 Seiten, Glanzpapier, reichlich illustriert. Die Texte in Tschechisch, Englisch und Deutsch.
Das Buch beschreibt anfangs die Judenpolitik der Nationalsozialisten im Protektorat Böhmen und Mähren, die Fülle der Gesetze und Verordnungen, die das Leben der jüdischen Bevölkerung immer mehr einschränkten. Es geht dann auf die Pläne ein, die bei der SS zur Gründung des Ghettos führten, um dann auf die Struktur des Ghettos zu verweisen, um schließlich Brief- und Postverkehr darzustellen.

Benoist-Mechin, Jacques
„Am Rande des Krieges 1938“
Die Sudetenkrise
Gerhard Stalling-Verlag Oldenburg und Hamburg, 1967

In diesem 382 Seiten starken Buch geht der Autor auf die Gründung der Tschechoslowakei und auf die Nationalitätenpolitik in der 1. Tschechoslowakischen Republik ein. Er beschreibt die Entwicklung in Deutschland, die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 und deren Außen- und Machtpolitik, die Aufrüstung, die Entwertung des Versailler Vertrages, die Eroberungspläne der Nationalsozialisten bis hin zur Sudetenkrise. Benoist-Mechin geht detailliert auf die Situation Ende der dreißiger Jahre in der CSR ein, beschreibt die Politik der Prager Regierung, die Appeasement-Politik Englands und schildert im Detail die Verhandlungen in München, die dann zu der Besetzung des Sudentenlandes durch die deutsche Wehrmacht führten.

Berger, Natalie
„Wo sich Kulturen begegnen“
Die Geschichte der tschechoslowakischen Juden
Verlag Mlada Fronta Prag 1992

Die Geschichte der Juden in Böhmen, Mähren und der Slowakei von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit mit vielen Abbildungen, Illustrationen.

Blumenthal-Weiss, Ilse
„ Mahnmal – Gedichte aus dem KZ“,
Mainzer Reihe des Christian Wegener-Verlages Hamburg 1957, 48 Seiten

Die Gedichte der jüdischen Lyrikerin Ilse Blumenthal-Weiss, die in Deutschland vor der Zeit des nationalsozialistischen Regimes mit verschiedenen Veröffentlichungen hervortrat und auch nach dem Kriege wieder einen Gedichtband veröffentlichte, sind vielmehr Klage und Anklage. Die Verfasserin, die alle Schrecken der Verfolgung erlebte, bekannte am Schluß einer Rundfunkrede: „ Ich habe den Glauben an die Menschheit nicht verloren. Ich liebe sie. Und ich liebe zutiefst mein heimgesuchtes Volk.“ Diese geistige Haltung drückt sich in den „Gedichten aus dem KZ“ ergreifend aus.

Bollgöhn, Sibylle
„Jüdische Familien in Lüneburg“
Erinnerungen
Geschichtswerkstatt Lüneburg e.V. 1995

Bondy, Ruth
„Mehr Glück als Verstand“
Bleicher Verlag, Gerlingen 1999

Ruth Bondy, 1923 in Prag geboren, lebt seit 1948 als Jounalistin und Schriftstellerin in Israel. In ihren Erinnerungen berichtet sie auch über die eineinhalb Jahre, die sie im Ghetto Theresienstadt verbrachte. 1943 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, kam sie als Zwangsarbeiterin nach HH-Tiefstaak. Heimgekehrt nach Prag, begann sie mit der Sammlung von Zeugnissen und Dokumenten zu Theresienstadt. Sie gehörte zu den Gründungsmitglieder des Beth Theresienstadt in Givat Chaim, Iarael. Das Buch ist autobiographisch.

Bor, Josef
„Theresienstädter Requiem“
Buchverlag Der Morgen, Berlin 1964

Schönste Ausgabe dieser Novelle von Josef Bor, in der er berichtet, wie der Dirigent Raphael Schächter mit Häftlingen des Ghettos Theresienstadt Verdis Requiem einstudiert und aufführt.

Bor, Josef
„Theresienstädter Requiem“
Buchverlag Der Morgen, Berlin 1971

In dieser Meisternovelle, die in fast allen europäischen Ländern, in Japan und in den USA erschienen ist, schildert der tschechische Schriftsteller Josef Bor die Tragödie jüdischer Künstler in Theresienstadt. Unter größten Gefahren und Opfern, in einer Atmosphäre des Infernos, studiert der Dirigent Raphael Schächter Verdis Requiem ein. Mit dem Schlusschor „Libera me“ will er die leidenschaftliche Forderung erheben: „Uns die Freiheit“.
„Ich war ein guter Freund von Schächter“, berichtet Josef Bor. „Als einer der wenigen Überlebenden und Augenzeugen seiner Probenarbeit und der bewegenden Aufführung in Theresienstadt fühlte ich die Pflicht, darüber zu berichten und ein Theresienstädter Requiem zu schreiben.“
Siehe auch: Josef Bor , „Theresienstädter Requiem“ ,Sigbert Mohn-Verlag, Gütersloh, 1966

Brenner-Wonschick, Hannelore
„Die Mädchen von Zimmer 28“
Droemer-Verlag, München, 2004, 384 Seiten

Zwölf bis vierzehn Jahre alt waren die Mädchen, die von 1942 bis 1944 im Mädchenheim L 410 in Theresienstadt zusammen lebten, dreißig Quadratmeter für 30 Mädchen, das war Zimmer 28.
Sie waren Ghettohäftlinge, einige der 75.666 Juden aus dem „Protektorat Böhmen und Mähren, die mit dem Einrücken der deutschen Truppen in ihre Heimat ihr Zuhause, ihr Hab und Gut und schließlich ihr Existenzrecht verloren und ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Dort, in Zimmer 28, trafen ihre Schicksalswege aufeinander. Sie schliefen auf schmalen zwei- und dreistöckigen Holzpritschen, nahmen die dürftigen Essensrationen gemeinsam ein und erzählten sich, wenn das Licht gelöscht wurde, von ihren geheimsten Gedanken, ihren Sorgen und ihren Ängsten.
Von den insgesamt rund sechzig Mädchen, die eine zeitlang im Zimmer 28 lebten, bevor sie nach Auschwitz deportiert wurden, haben fünfzehn überlebt, zehn von ihnen treffen sich noch heute einmal im Jahr. Hannelore Brenner-Wonschick erzählt zum ersten Male die Geschichte der Mädchen vom Zimmer 28.

Berthold Bretholz
„Geschichte Böhmen und Mährens“
Vierter Band „Das neunzehnte Jahrhundert 1793 – 1914“
Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst in Brünn.
Verlag Paul Sollors Nachf., Reichenberg 1925

Inhalt
1. Abschnitt
Böhmen und Mähren in der napoleonischen Zeit 1792 – 1816
2.Abschnitt
Wirtschaft, geistiges Leben und Politik unter Kaiser Franz I. und Ferdinand I. 1816 – 1848
3.Abschnitt
Revolution und Reaktion 1848 – 1859
4.Abschnitt
Verfassungs- und Nationalitätenkämpfe 1859 - 1914

Bundesministerium für Vertriebene
„Die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei“
Weltbild Verlag Augsburg 1994

In diesem Buch wird die Flucht und die Vertreibung der Deutschen aus dem sogenannten Sudetenland vorwiegend aus Sicht der Vertriebenenverbände geschildert. Auf den Seiten 681 und 698 wird die Rolle Theresienstadts als Internierungslager für Deutsche erwähnt.

Bundesministerium für Vertriebene
„Die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei“
Band I Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1994

In diesem Band wird die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem sogenannten Sudetenland und Mähren im wesentlichen aus der Sicht der Vetriebenenverbände beschrieben. Auf den Seiten 63, 78 und 99 f. wird auf die Kleine Festung Theresienstadt eingegangen, das bald nach der Befreiung als Gefängnis für Kriegsverbrecher und Sammelstelle für Deutsche genutzt wurde (siehe Stichwort Internierungslager 1945 – 1947).

Bundeszentrale für politische Bildung
„Deutsche und Tschechen“
Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 1993
56 Seiten

Inhalt:
Das Nationalitätenproblem in Böhmen und Mähren bis 1918
Das sudetendeutsche Problem von 1919/1920 bis 1933
Die Jahre von 1933 bis 1937
1938 - Das entscheidende Jahr
Die Konferenz in München
Das „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“
Das zweite tschechische Exil
Der „Transfer“ der Sudetendeutschen 1945 – 1946
Die Volksdemokratie
Der „Prager Frühling“
Von der Erneuerung der Diktatur bis zur „samtenen Revolution“
Von der Föderalisierung bis zur Spaltung der Tschechoslowakei
Die Sudetendeutschen nach 1945

Burger, Adolf
„Des Teufels Werkstatt“
Die Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen
Verlag Hentrich & Hentrich, Teetz 2005

In diesem 280 Seiten starken Buch erzählt Adolf Burger seine Lebensgeschichte, seine Kindheit in der Slowakei, seine Jugenderlebnisse in der sich verändernden Heimat, die Diktatur der Volkspartei unter Monsignore Tiso, den Terror der Hlanka-Garden, die Deportation nach Auschwitz, die Selektion, die Trennung von seiner Familie, die in den Gaskammern des Lagers ermordet werden und das Leben in der Hölle, immer am Rande des Todes in der Gaskammer. Er beschreibt den Alltag der Häftlinge in den Baracken, die Willkür der Kapos und Brutalität der SS-Männer, der Kampf um das Stückchen Brot, die glücklichen Zufälle, die schließlich zu seiner Rettung führen. Zusammen mit anderen Spezialisten wird er nach Sachsenhausen deportiert. Sie bekommen den Auftrag, englisches und amerikanisches Falschgeld herzustellen. Dann, nach erfolgreichen Versuchen, wird die Werkstatt evakuiert. Mauthausen ist die nächste Station. Von da aus geht es weiter in kleinere Lager; alles endet im KZ Ebensee, wo sie schließlich von amerikanischen Truppen befreit werden. Später wird das von der SS versenkte Geld im Toplitzsee gefunden.

 

C

Chládková, Ludmila
„Ghetto Theresienstadt“
Gedenkstätte Theresienstadt
Verlag Nase vojsko, Prag 1991

Führer durch das ehemalige Ghetto Theresienstadt mit Orientierungsplan.

Chládková, Ludmila
„Ghetto Theresienstadt“
Pamatnik Terezín 2005

Illustrierte Broschüre über das Ghetto Theresienstadt: Entstehungsgeschichte, Lebensbedingungen der Häftlinge, Transporte, Chronologie, Kulturelles Leben, Arbeitseinsatz, Ernährung, Krankheit, Todesfälle.

Ciganek, Ivan
„Lidice“
Presseagentur Orbis, Prag 1982

In dem 1982 erschienenen Buch der staatlichen Presseagentur Orbis wird beschrieben, wie es zum Münchner Abkommen und zur Zerschlagung der 1. Tschechoslowakischen Republik und zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren kam. Das Attentat auf Heydrich wird nur kurz erwähnt, dann die Suche nach den Attentätern und die Terrorwelle beschrieben, die das Land heimsuchte.
Es wird geschildert, wie man auf das Dorf Lidice kam, die Liquidierung beschlossen und durchgeführt wurde. Im zweiten Teil des mit Holzstichen illustrierten Buches wird auf das Schicksal der Lidicer Kinder und Frauen eingegangen und die Reaktion der Völkergemeinschaft benannt. Schließlich wird über die Befreiung und den Neuaufbau des Dorfes berichtet.

Chládková, Ludmila
„Deti z Terezina“
Pamatnik Terezín 1989

“Die Kinder von Theresienstadt”. 1989 von der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebene Broschüre mit Daten über die Anzahl und Lebensbedingungen der im Theresienstädter Ghetto lebenden Kinder, von denen die meisten in den Osten deportiert und dort ermordet wurden.
Chládková berichtet über das Kinderheim L 417 (heutiges Ghettomuseum).über die Arbeit Valtr Eisingers, den Redakteur der Zeitschrift „Vedem“ Petr Ginz, die Zeitschriften Noviny, RimRimRim, Bonanca und Hlas Pudy, über Norbert Fryd, die Kinderoper Brundibár und die Arbeit der Friedel Dicker-Brandeis. Im zweiten Teil werden Kinderzeichnungen gezeigt.
Broschüre in tschechischer Sprache.

Cornej, Peter
„Alles Wesentliche aus der Geschichte Böhmens“
Praha-Verlag, Prag 1992

Eine kurze illustrierte Zusammenfassung der Geschichte Böhmens von der Urzeit bis heute.

 

D

Debold-Kritter, Astrid
Fliessbach, Gabriele
„Theresienstadt-Terezín - Vergegenwärtigung von Stadtgeschichte“
Schinkelzentrum und Kartographie-Verband, Fak. VII TUB 2004

Die Autoren stellen hier das Ergebnis einer siebenjährigen Forschungs- und Lehrarbeit im Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin vor. Der Katalog ist Begleitheft zur Ausstellung, die inzwischen in Berlin, in Prag und Theresienstadt gezeigt worden ist. Sie zeigt originalgroße Reproduktionen von Bauplänen dieser geplanten Stadt des 18. Jahrhunderts. „ In aller Welt wird Theresienstadt mit dem Ghetto des Holocaust in Verbindung gebracht. Nur wenige Menschen wissen, daß es sich um eine idealtypisch angelegte Festungsstadt der Aufklärung handelt, eine in der historischen Substanz erhaltene, beeindruckend schöne Stadtanlage, eingebettet in die Landschaft Böhmens.“

Diekmann, Miep
Hilarova, Dagmar
„Ich habe keinen Namen“
Verlag Neues Leben, Berlin 1982

Dieses zusammen von Frau Hilarova und Frau Diekmann herausgegebene Buch erzählt die Geschichte der Dagmar Hilarova und ihres Aufenthaltes in Theresienstadt. Viele ihrer Gedichte sind abgedruckt.

„Die Holocaust-Chronik“
Droemersche Verlagsanstalt, München 2002

Inhalt:
Die Wurzeln des Holocaust
Der Beginn der Naziherrschaft
Triumph des Willens
Schritte zur Vernichtung
Die Olympischen Spiele der Nazis
Die Ruhe vor dem Sturm
Das Ende der Illusionen
Der Krieg gegen die Juden
Die Maschinerie des Hasses
Massenmord
Die „Endlösung“
Tod und Widerstand
Schritte der Verzweiflung
Befreiung und Neuanfang
Streben nach Gerechtigkeit
Die Nachwirkungen

Durlacher, Gerhard L.
„Ertrinken – Eine Kindheit im Dritten Reich“, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1993

„Streifen am Himmel“, vom Anfang und Ende einer Reise“, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1994
„Die Suche“, Bericht über den Tod und das Überleben, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1995

1929 geboren, flüchtete G.L. Durlacher 1937 mit seiner Familie von Baden-Baden in die Niederlande. Nach dem deutschen Einmarsch verhaftet, wurden sie 1942 nach Theresienstadt deportiert, 1944 nach Auschwitz. Gerhard L. Durlacher ist einer der wenigen seines Transportes, die überlebten. Nach der Befreiung kehrte er in die Niederlande zurück, studierte Medizin und Sozialwissenschaften. 1983 war er Dozent für Soziologie an der Universität Amsterdam. Als Wissenschaftler beschäftigte er sich mit Formen des Überlebens in Konzentrationslagern. In „Ertrinken“ berichtet er aus der Sicht des Kindes, wie es war, als die Welt Risse bekam und immer stärker zur Bedrohung wird, bis er Baden- Baden und Deutschland verließ.
Anfang der achtziger Jahre besuchte er die alte Heimat. “Betretene Stille, als ich ihre Frage beantwortete, was aus uns inzwischen geworden sei.“ „Wir haben nichts gewusst, die haben uns die ganze Zeit für dumm verkauft. Unzählige Deutsche ließen sich zur Barbarei verleiten. Unzählige Deutsche, gleichgültig oder vor Angst gelähmt, sahen uns vor ihren Augen ertrinken.“ Nur einzelne Mutige retteten einige Ertrinkende (Streifen am Himmel). „ Fast keiner von uns konnte das Wunder der Befreiung begreifen. Bei der Rückkehr in unsere Heimatländer wurden wir selten mit offenen Armen empfangen. Mit angegriffener Gesundheit vergruben wir uns in unsere Arbeit und immer wieder stellten wir die Frage. Warum haben wir überlebt und nicht sie ?“


Düsing, Michael „Wir waren zum Tode bestimmt“
Jüdische Zwangsarbeiterinnen erinnern sich
Forum Verlag, Leipzig 2002

Hans Brenner und Michael Düsing berichten in diesen 190 Seiten dicken Buch über die Geschichte der Außenlager des KZ Flossenbürg in Freiberg und Oederan. Nach detaillierten Berichten über die Außenlager lassen sie die Zwangsarbeiterinnen, jüdische Häftlinge wie Helga Weissová, Hana Reinerová, Eva Stichova, Lisa Mikova und andere zu Wort kommen.

Dwork, Deborah
„Kinder mit dem gelben Stern“ - Europa 1933 – 1945
C. H. Beck Verlag, München 1994

Dwork ist Professorin am Child Study Center der Yale-Universität. Sie untersucht die Situation der Kinder und Jugendlichen in den Lagern, vor allem auch in den Durchgangslagern wie Theresienstadt. 80 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen wurden ermordet. Sie interviewte die Überlebenden und hat bei ihrer Arbeit eine Fülle von bisher unbekannten Dokumenten, Fotos, Tagebücher usw. zutage gefördert. In ersten Teil stehen Kinder im Vordergund, die im Verborgenen leben mussten und ihre Helfer und Retter. Im zweiten Teil beschreibt sie die Situation der Kinder in den Durchgangslagern in Frankreich, den Niederlanden, in Łódź und Theresienstadt. Im dritten Teil wird die Situation in den Vernichtungslagern beschrieben. Schließlich befasst sie sich unter der Überschrift „Der Krieg begann 1945“ mit der Rückkehr der Kinder in eine meist feindlich gesinnte Umwelt. „In jedem jüdischen Kind, das den Krieg überlebte, blieb die Vergangenheit unangetastet und unbewältigt erhalten. Sie wurde zur unausgesprochenen und nicht integrierten persönlichen Geschichte, ein ungeöffnetes Bündel der Seele.“

 

E

Elias, Ruth
„Die Hoffnung erhielt mich am Leben“
Serie Piper 1286, Piper-Verlag GmbH, München 1990

Ruth Elias hat in diesem Buch nach Jahrzehnten des Schweigens die Geschichte ihres Überlebens in Theresienstadt und Auschwitz erzählt, aufgeschrieben für ihre Enkel. Nach dem deutschen Einmarsch in ihre mährische Heimat als Jüdin verfolgt, wird sie zunächst nach Theresienstadt deportiert, 1943 nach Auschwitz, wo es nur ums nackte Überleben geht. Sie sieht, wie Tausende ihrer Mitgefangenen verhungern, zu Tode gequält, vergast werden. Hier bringt sie ein Kind zur Welt – und tötet es, als der KZ-Arzt Dr. Mengele Experimente mit ihm durchführen will. Ruth Elias überlebt, wird 1945 in einem Arbeitslager bei Taucha/Leipzig befreit. Sie kehrt zunächst in die Tschechoslowakei zurück und wandert 1949 nach Israel aus, wo sie in der Sharon-Ebene lebt.

Erben, Eva
„ Mich hat man vergessen“ - Erinnerungen eines jungen Mädchens
Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim und Basel 1996
Gulliver Taschenbuch 747

Eva Erben, die als Kind jüdischer Eltern in Prag aufgewachsen ist, beschreibt in diesem Buch ihr Leben, die glückliche Kindheit in Prag, die Deportation der Familie im Jahr 1941 nach Theresienstadt, den Transport nach Auschwitz. Sie überlebt die Konzentrationslager und auch den Todesmarsch. Von tschechischen Bauern wird sie aufgenommen und liebevoll gepflegt. Später kehrt sie nach Prag zurück und 1949 wandert sie nach Israel aus. Sie erzählt vom Leben in Theresienstadt, vom Tod ihrer Mutter und davon, wie sie den SS-Schergen entkommen konnte. Das Grauen ist oftmals nur zwischen den Zeilen zu lesen. Eindrücklich wird auch die Zeit nach dem Krieg geschildert. Die Rückkehr in einen scheinbar „normalen“ Alltag ist schwierig und oft kaum vorstellbar.

 

F

Fantlová, Zdenka
„ In der Ruhe liegt die Kraft“
Weidle Verlag, Bonn 1999

Zdenka Fantlová hat den Holocaust knapp überlebt. Ein britischer Soldat rettete ihr nach der Befreiung des Lagers Bergen-Belsen am 15. April 1945 das Leben.
Als Jüdin 1922 in Böhmen geboren, wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 kam sie nach Auschwitz-Birkenau und wurde als „arbeitsfähig“ ins Lager aufgenommen. Nach kurzer Zeit wurde sie nach Kurzbach zum Arbeitseinsatz weiterdeportiert. Im Januar 1945 musste sie einen der Todesmärsche nach Groß-Rosen antreten. Von da aus ging es weiter nach Mauthausen und schließlich nach Bergen–Belsen.
Fünfzig Jahre nach den Ereignissen hat Zdenka Fantlová ihre Geschichte aufgeschrieben und in Tschechien veröffentlicht. Sie erzählt von ihrer behüteten Jugend und dem Bruch, der darauf folgte. Sie beschreibt, wie es ihr gelang, zu überleben, indem sie sich weigerte, zu glauben, was um sie herum geschah. Ausführlich widmet sie sich dem tschechischen Theater in Theresienstadt, mit Künstlern wie Hans Krása, Viktor Ullmann, Pavel Haas, Gideon Klein, Karel Ančerl oder Frantisek Klein. Und sie berichtet über die Dreharbeiten zu dem Propagandafilm.

Feder, Richard
„Jüdische Tragödie – Letzter Akt“
Theresienstadt 1941 – 1945 – Bericht eines Rabbiners
Herausgegeben von Michael Philipp, Verlag für Berlin Brandenburg, Potsdam 2004

Unmittelbar nach der Befreiung im Mai 1945 begann der tschechische Rabbiner Richard Feder mit der Niederschrift seines Berichts über das Ghetto Theresienstadt. Fast genau drei Jahre war er dort inhaftiert und mit ihm seine ganze Familie und seine Gemeinde aus dem böhmischen Städtchen Kolín. Nur wenige von ihnen überlebten. Feder beschwört eindringlich die Erinnerung an die Ermordeten.
Feder bemüht sich um eine objektive Darstellung des Ghettos Theresienstadt, aber immer wieder führt die noch frische Erinnerung zu emotionalen Ausbrüchen. Zugleich ist es ihm ein Anliegen, durch seine Beschreibung die Würde der Opfer wiederherzustellen.
Feders Bericht wurde 1947 erstmals auf Tschechisch veröffentlicht.

Feuß, Axel
„Das Theresienstadt-Konvolut“
Altonaer Museum in Hamburg
Dölling und Galitz Verlag , Hamburg/München 2002

Das „Theresienstadt-Konvolut“ umfasst ein von der „jüdischen Selbstverwaltung“ des Ghettos Anfang 1944 zusammengestelltes Album mit 92 Biographien und Fotos von internierten jüdischen „Prominenten“, den „Rechenschaftsbericht der Ghettozentralbücherei“ 1942/43 sowie 64 Aquarelle und Zeichnungen von professionellen und Laienkünstlern, die im Ghetto Theresienstadt entstanden sind. Gerettet hat das kostbare Konvolut die in Altona geborene Theaterwissenschaftlerin Käthe Starke, die 1943 aus Hamburg nach Theresienstadt deportiert wurde und die Dokumente nach der Befreiung mitbrachte.
Die von der deutschen Kommandantur in Theresienstadt eingerichteten „Prominentenhäuser“, in denen u.a. bekannte jüdische Wissenschaftler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens interniert und mit gewissen Privilegien ausgestattet wurden, sind in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Das Theresienstadt-Konvolut schließt diese Lücke.

Finkelgruen, Peter
„Haus Deutschland oder die Geschichte eines ungesühnten Mordes“
Rowohlt-Verlag, Berlin 1992

Eine kurze Zeitungsnotiz im Sommer 1988 wird für den Journalisten Peter Finkelgruen zum Ausgangspunkt einer abenteuerlichen Jagd nach der eigenen Herkunft. Er las, daß der deutsche Bürger Anton Malloth, 1948 in der Tschechoslowakei wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt, aus Italien in die Bundesrepublik abgeschoben wurde. Als er die Meldung im Hafen von Piräus las, ahnte er noch nicht, daß es sich bei dem aus Italien abgeschobenen KZ-Aufseher um den Mörder seines Großvaters handelt. Aber Peter Finkelgruen ist neugierig geworden und nimmt die Spuren auf, die der Mord, der im Dezember 1942 in der Kleinen Festung Theresienstadt verübt wurde, hinterlassen hat. Dabei gerät er immer tiefer in die in die Verstrickungen der deutschen Geschichte.
Peter Finkelgruen wurde 1942 in Shanghai geboren, ging in Prag und Haifa zur Schule und kam 1959 in die Bundesrepublik, studierte politische Wissenschaften und arbeitet seit mehr als 40 Jahren als Journalist.

Fischer, Erika
„Aimee und Jaguar“
Bertelsmann
Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943

Berlin 1942. Lilly Wust, 29, Hausfrau und Mutter von vier Söhnen, der Mann Soldat, führt das Leben von Millionen deutschen Frauen. Hausarbeit, Kindererziehung und ab und zu ein Liebesabenteuer sind ihre Welt. Die Verfolgung der Juden und der politisch Andersdenkenden scheint sie nicht wahrzunehmen. Da lernt Lilly Wust die 21 jährige Felice Schragenheim kennen. Es ist Liebe – fast auf den ersten Blick. Im Frühjahr 1943 zieht Felice bei Lilly ein . Sie schmieden Zukunftspläne, schreiben sich Liebesbriefe und Gedichte, schließen einen Ehevertrag, als ob das Chaos ringsherum mit ihnen nichts zu tun hätte. Als Jaguar ihrer Geliebten gesteht, dass sie Jüdin ist und als „ U-Boot“ in Berlin lebt, bindet dieses Geheimnis die beiden Frauen noch enger aneinander. Am 21. August 1944 kehren beide von einem Badeausflug heim und werden von der Gestapo erwartet. Felice flüchtet, wird aber von einem Hausbewohner verraten. Sie tritt den Leidensweg vieler jüdischer Deutscher an. Lilly ist verzweifelt, versucht ihr sogar ins Ghetto Theresienstadt zu folgen. Die letzten Zeilen von Felice erhält Lilly Anfang 1945 aus dem KZ Großrosen.

Flatow, Gaby
Nadace Hanuš Krása
Infoheft zum Gedenkkonzert am 16, Oktober 1994 im Kulturhaus in Terezín

Das Konzert fand in Erinnerung an den Transport statt, mit dem namhafte Künstler wie Hanuš Krása, Viktor Ullmann und Pavel Haas von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.

Flügge, Manfred
„Rettung ohne Retter“ oder: Ein Zug aus Theresienstadt
dtv, München 2004

Am 5. Februar fährt ein Zug aus Theresienstadt in die Schweiz. Vorausgegangen war ein Abkommen zwischen dem Reichsführer SS Heinrich Himmler und dem Schweizer Politiker Jean-Marie Musy. Weitere Zugaktionen wurden von Hitler persönlich unterbunden. Auf der Grundlage eigener Recherchen und von Zeugenberichten erzählt Manfred Flügge Vor- und Nachgeschichte dieses Zuges, darin eingeflochten ein Familienschicksal.

Fränkl, Jiří
„Der brennende Himmel“
Theresienstädter Initiative, Prag 1995

In diesem Band werden, bei einem Vorwort von Jana Frenklova Geschichten veröffentlicht, die Jiří Fränkl über seine Zeit in Theresienstadt, Auschwitz und Schwarzheide erlebt hat.

Friesova, Jana Renée
“Festung meiner Jugend”
Vitalis Verlag, Prag 2005

Entscheidende Jahre seines jungen Lebens musste das lebensfrohe Mädchen Jana Renée Friesova (geb. 1929) im Ghetto Theresienstadt durchleiden – Jahre der Bedrohung, Angst und Demütigung. Friesovas Erinnerungsbericht „Festung meiner Jugend“ schildert den grausamen Alltag, erzählt von den Mühen und Leiden im Ghetto, von Herabwürdigung und Gewalt.
Aber das Buch erzählt auch von großartigen Konzertaufführungen, gelungenen Theatervorstellungen, vor allem aber von beglückenden Freundschaften auf Leben und Tod. Jana Renée und ihre Freundinnen blieben inmitten wahnwitziger Verhältnisse junge, romantische Mädchen, die von einer großen Liebe träumten und von einer glücklicheren Zukunft. Die unzerstörbare Hoffnung und Lebensfreude der Mädchen im Konzentrationslager Theresienstadt – sie zu schildern ist eine der großen Leistungen der Autorin und zugleich ein zentraler Wert der erstmals in deutscher Sprache vorliegenden Erinnerungsschrift.

Friedlander, Margot

"Versuche, dein Leben zu machen": Als Jüdin versteckt in Berlin

rowohlt, Berlin 2008

Januar 1943 - die noch in Berlin verbliebenen Juden sind täglich von der Deportation bedroht. Die 21-jährige Margot, die in einem Rüstungswerk Zwangsarbeit leistet, beschließt gemeinsam mit der Mutter und dem jüngeren Bruder Ralph, aus der Stadt nach Osten zu fliehen, an einen vermeintlich sicheren Ort, wo Verwandte untergekommen sind. Jahrelang hatte die Familie versucht, ins Ausland, unter anderem nach Amerika, auszuwandern - vergeblich. Als Margot am vereinbarten Treffpunkt erscheint, steht ein Mann vor der versiegelten Wohnungstür. Sie erfährt von der Nachbarin, dass ihr Bruder von der Gestapo abgeholt wurde - die Mutter sei zu Bekannten gegangen. Doch die Mutter ist nicht mehr dort, sie hinterlässt Margot folgende Botschaft: «Ich gehe mit Ralph, wohin auch immer das sein mag. Versuche, dein Leben zu machen.» Die junge Frau trifft den Entschluss unterzutauchen. Es beginnt eine fünfzehnmonatige Odyssee durch Berlin, unter Lebensgefahr, in ständiger Angst, von der Gestapo gefasst zu werden . . . Gemeinsam mit Malin Schwerdtfeger erzählt Margot Friedlander ihr bewegendes Schicksal. Es ist die beeindruckende Geschichte einer jungen Frau, die über Nacht ihre Familie verliert - und ihr Leben in die eigenen Hände nimmt. [Quelle: amazon.de]

Fritta, Bedřich
„Für Tommy zum dritten Geburtstag“
Verlag Günter Neske Pfullingen 1985, Dritte Auflage 1986

Dies ist ein Bilderbuch, gemalt für „Tommy zum dritten Geburtstag“. Das klingt fröhlich und ist auch ein fröhliches Buch, wenngleich es anders ist als andere Kinderbücher: es ist zugleich ein erschütterndes Zeugnis für die Hoffnung auf Leben inmitten von Tod und Vernichtung. Denn es entstand im Ghetto Theresienstadt, wohin Bedřich Fritta (Fritz Taussig), Grafiker und Redakteur aus Prag, mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn am 4. Dezember 1941 deportiert worden war. Das Buch endet mit dem Versprechen, daß es das „erste von vielen“ Büchern sein sollte, die der Vater für den Sohn malen wollte. Es blieb das einzigste, denn wenig später wurde Fritta nach Auschwitz abtransportiert, wo er kurz darauf starb. Seine Frau hat die Haft in Theresienstadt nicht überlebt. Tommy, der dreijährige Häftling F 172, blieb am Leben in der Obhut eines Freundes und Mitgefangenen seines Vaters, des Malers Leo Haas, der ihn nach der Befreiung adoptierte.
Das Buch, das dem Söhnchen die Welt zeigen sollte wie sie außerhalb der Mauern war oder sein konnte, eine bunte Welt voller Blumen und Tiere, die Seiten, auf denen der Vater sein kleines Geburtstagskind bei allen möglichen Beschäftigungen festhielt, auf denen er Zukunftsvisionen in ferne Länder entwarf, die Berufswünsche aufzählte, die er für den Sohn hegte, diese Blätter voller Liebe und Hoffnung, eingebunden in zwei dicke, mit Sackleinwand überzogene Deckel, konnten von Fritta vor seinem Abtransport nach Auschwitz in eine Wand eingemauert werden.

Fučik, Julius
„Reportage unter dem Strang geschrieben“
Verlag Volk und Welt, Berlin 1973

Der 1903 in Prag geborene Julius Fučik gehörte schon als Student der kommunistischen Partei an. Er war u.a. Redakteur der Rudo Prawo und anderer Zeitungen und Zeitschriften, u.a. der Tvorba, die zu einer der bedeutendsten kulturpolitischen Zeitschriften der Republik wurde. Er veröffentlichte Reportagen und Essays. Im April 1942 wurde Fučik von der Gestapo verhaftet. Seine Peiniger erfuhren nie, daß er Mitglied des illegalen ZK der KPC war. Roland Freisler verurteilte ihn zum Tode. Er wurde in Berlin-Plötzensee am 8. September 1943 hingerichtet. Unüberhörbar ist sein mahnendes Abschiedswort: „Menschen, ich hatte euch lieb. Seid wachsam!“
Die „Reportage unter dem Strang geschrieben“ wurde nach Kriegsende von Gusta Fucikova veröffentlicht. Fučik schrieb sie im Mai 1943 in einer Zelle des Prager Pankratz-Gefängnisses. „Wir haben für die Freude gelebt, für die Freude sind wir in den Kampf gegangen und für sie werden wir sterben“, steht da neben vielen anderen Dingen geschrieben, Worte, die sich an die Freunde draußen richten und sie auffordern, nicht aufzugeben im Kampf gegen die deutschen Faschisten. Ein mutiger Wärter schmuggelte die Aufzeichnungen aus dem Gefängnis.
Im Juli 1968 trafen sich auf dem jüdischen Friedhof in Theresienstadt Pfarrer Harald Poelchau und die Witwe Fuciks, Gusta Fucikova. Harald Poelchau, Mitglied des Kreisauer Kreises, hatte neben vielen anderen Todgeweihten auch Julius Fučik vor seiner Hinrichtung in Plötzensee als Gefängnispfarrer betreut. Sie sprachen mehrere Stunden miteinander über die letzten Tage Julius Fuciks und ich konnte sie bei dieser Gelegenheit kennenlernen. Miroslav Pavek hatte dieses Treffen arrangiert. Poelchau war damals Leiter des Amtes für Industrie-und Sozialarbeit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg , in dem ich 15 Jahre lang arbeitete. Noch heute ist eine Straße nach Julius Fučik in Theresienstadt benannt.

 

 

G

Gedenkstätte Theresienstadt (Hg.)
„Das Ghettomuseum Theresienstadt“
Prag 1991

Die reichlich mit Fotos versehene Broschüre der Gedenkstätte Theresienstadt bietet einen guten Überblick über die provisorische Ausstellung im Ghettomuseum zwischen 1991 und 2001, letzteres das Jahr, in dem die ständige Ausstellung über das Theresienstädter Ghetto eingerichtet wurde.
Es wird über die Geschichte des Hauses berichtet, in dem das Ghettomuseum heute untergebracht ist, es wird auf die Ausstellung eingegangen, die mit der Machtübernahme derNationalsozialisten in Deutschland beginnt, mit der Befreiung Theresienstadts, der Repatriierung der Häftlinge und der Bestrafung der SS-Verbrecher endet. Die Entwicklung Theresienstadts bis 1941 wird aufgeführt, erklärt, wie es zur Einrichtung des Ghettos kam, das Leben im Ghetto beschrieben und dokumentiert, wobei ausführlich eingegangen wird auf die Arbeit, Krankheit, Tod, die Ernährungssituation, das kulturelle Leben, die Transporte in den Osten, die Rolle, die Theresienstadt für die Nazis spielen sollte. Im zweiten Teil der Broschüre wird ein Rundgang durch Theresienstadt unternommen, die einzelnen Objekte werden erklärt.

Gedenkstätte Theresienstadt/Voytech Blodig
„Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage 1941-1945“
Führer durch die Dauerausstellung des Ghettomuseums in Theresienstadt

Blodig geht zu Beginn dieser reich illustrierten und 135 Seiten starken Broschüre auf die politische Situation nach der Befreiung ein, erwähnt, daß das Gedenken an die jüdischen Opfer Theresienstadts lange Jahre vernachlässigt wurde, erst nach der Wende 1989 möglich wurde. Er geht auf die Entstehung des Ghettomuseums ein, berichtet über das Haus, in dem die alte Theresienstädter Schule und während der Ghettozeit ein Knabenheim untergebracht war, berichtet über die erste provisorische Ausstellung, die mit der Einweihung des Ghettomuseums 1991 eröffnet und 2001 durch die ständige Ausstellung ersetzt wurde. Ausführlich werden dann die Inhalte der Dauerausstellung beschrieben und dokumentiert. Schließlich informiert er über die Arbeit der Gedenkstätte Theresienstadt.

Gilbert, Martin
„Endlösung – Die Vertreibung und Vernichtung der Juden-Ein Atlas“
rororo Aktuell, Reinbek bei Hamburg, Oktober 1982

Auf 316 Karten wird die „Endlösung“ skizziert. Gezeigt wird der millionenfache Mord an den Juden, die Zerstörung der jüdischen Gemeinden, die Widerstandsaktionen und Aufstände. Gilbert rekonstruiert die einzelnen Phasen des „Krieges gegen die Juden“. Er zeigt die ersten willkürlichen Tötungen, die Zwangsvertreibungen alter Gemeinden, die Errichtung der Ghettos, den geplanten Hungertod Zehntausender, die Festnahmen, Deportationen, das Funktionieren der Tötungsmaschinerie. Insgesamt beeindruckend, jedoch fällt es trotz der vielen graphischen Darstellungen schwer, einen Überblick zu bekommen und die tatsächliche Situation der Betroffenen zu erfassen. Zu viel Zeichnungen, zu wenig Text, Daten oftmals nicht belegt, nicht nachvollziehbare Behauptungen ( z.B. die nach ihm in Theresienstadt bei ihrer Ankunft ermordeten 500 Angehörigen eines Todesmarsches aus Rehsmdorf in den letzten Kriegstagen).

Goldschmidt, Arthur
"Geschichte der evangelischen Gemeinde Theresienstadt 1942 - 1945"
Evangelische Reihe: Heft 7 Furche Verlag Tübingen 1949

Arthur Goldschmidt berichtet in dieser 1948 herausgegebenen Broschüre über die Entstehung der Evangelischen Gemeinde im Ghetto Theresienstadt, der er als Prediger vorstand.

Greenfield, Hana
„Von Kolín nach Jerusalem“
Orbis Verlag, Prag 1993

Hana Greenfield wurde in Kolín in der Tschechoslowakei geboren. Die einzelnen Kapitel dieses Buches wurden im Verlauf mehrerer Jahre geschrieben, immer, wenn Erlebnisse von ihrer Erinnerung wieder wachgerufen wurden. Einige dieser Artikel erschienen auch in anderen Publikationen, in Hebräisch, Polnisch, Französisch, Jiddisch, Englisch, Deutsch und Tschechisch. Die ursprüngliche Forschungsarbeit über die Geschichte der Kinder von Bialystok, wurde zum ersten Mal während der Konferenz von Oxford/England unter dem Titel „Zukunftsweisende Erinnerungen“ im Jahr 1988, veröffentlicht. Hana Greenfield ist verheiratet, hat Kinder und Enkelkinder, lebt in Jerusalem/Israel.

Gutmann, Israel
„Enzyklopädie des Holocaust“
Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden
Serie Piper
Piper Verlag, München Zürich 1998

Band I: A – G
Band II: H – P
Band III: Q – Z

H

Hahn, Karl Josef
„Kristallnacht in Karlsbad“
Vitalis-Verlag, Prag 1998

In der Nacht vom 9. zum 10.November brennen im ganzen Deutschen Reich die Synagogen. So auch die in Karlsbad, einst eine der schönsten Europas. Der Katholik Karl Josef Hahn entscheidet sich in jener Nacht, zu seiner Frau zu stehen, einer konvertierten Jüdin. Er lässt sich mit ihr und ihrem Vater verhaften, obwohl er sich aufgrund seiner Herkunft vor Gefängnis und Verhören hätte retten können. „Kristallnacht in Karlsbad“ ist eine authentischer, erschütternder Bericht über ein Kapitel Karlsbader Stadtgeschichte. Ferdinand Seibt verfasste dazu ein Nachwort über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Karlsbad.
Der Bericht Hahns ist in diesem Buch in deutscher und tschechischer Sprache geschrieben.

Hamsik, Dusan
Prazak, Jiří
“Eine Bombe für Heydrich”
Buchverlag Der Morgen, Berlin 1964

Die Autoren berichten im Stil eines Romans über die Vorbereitung und Durchführung des Attentates auf Reinhard Heydrich.

Hans Krása Initiative
„Komponisten in Theresienstadt“
Hans Krása Initiative, Hamburg 1999

Inhalt:
Seite 9 Pavel Eckstein: Pavel Haas (1899 – 1944)
Seite 27 Milan Slavick: Gideon Klein (1919 – 1945)
Seite 33 Cornelis Witthoefft: Hans Krása (1899 – 1944)
Seite 44 Cornelius Witthoefft: Karel Reiner (1910 – 1979)
Seite 53 Ingo Schultz: Siegmund Schul ( 1916 – 1944)
Seite 62 Ingo Schultz: Viktor Ullmann (1898 – 1844)

Hans Krása Stiftung
Guiseppe Verdi „Messa da Requiem“
In Memoriam Terezín/Theresienstadt

Veranstaltungskatalog für das Gedenkkonzert am 7. September 1997.

Hans Krása Stiftung
„Theresienstädter Gedenkfestival“

Vom 21. – 23. Mai 1995 fanden in Theresienstadt aufgrund der Initiative der Hans Krása Stiftung (Gaby Flatow) eine Reihe von Veranstaltungen statt, die in dieser Broschüre vorgestellt werden.

Heuberger, Georg (Hg.)
„Vom Bauhaus nach Terezín“
Friedl-Dicker Brandeis und die Kinderzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt
Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt Frankfurt am Main
25. April – 28. Juli 1991

Der Katalog beschreibt die Gründung und Entwicklung des Bauhauses, den Lebensweg der Friedl Dicker-Brandeis und ihre Mitarbeit im Bauhaus, ihre Arbeit mit den Kindern in Theresienstadt. Es werden Kinderzeichnungen dargestellt, Gedichte von Kindern und Jugendlichen aus dem Ghetto.
Inhalt
Vorwort des Yad Vaschem-Museums Jerusalem
Elena Makarova
Friedl Dicker-Brandweis: Ein großartiger Mensch
Rainer K. Wick
Johannes Itten und das frühe Bauhaus
Georg Heuberger
Im Ghetto-Lager Theresienstadt
Ljuba Berankova/Ursula Thürich
Friedl Dicker-Brandeis: Vom Bauhaus nach Terezín

Hilberg, Raul
„Täter, Opfer, Zuschauer“
Die Vernichtung der Juden 1933 – 1045, Samuel Fischer Verlag, Frankfurt 1992

Die Vernichtung der europäischen Juden wird aus der Sicht der Täter, der Opfer und der Zuschauer dargestellt. Mit diesen drei Kollektivbiographien erinnert Hilberg daran, daß in der NS-Zeit Menschen systematisch ermordet wurden, daß viele dieser Massenvernichtung zusahen, auch wenn sie wegsahen.
Inhalt:
Täter
Adolf Hitler
Die Beteiligten
Alte Funktionäre
Neulinge
Fanatiker, Rohlinge und seelisch Belastete
Ärzte und Juristen
Ausländische Regierungen
Ausländische Freiwillige
Opfer
Die führenden Juden
Die Flüchtlinge
Männer und Frauen
Mischehen
Kinder
Christliche Juden
Privilegierte, Kämpfer und Enteignete
Die Unangepassten
Die Überlebenden
Zuschauer
Nationen in Adolf Hitlers Europa
Helfer, Gewinner und Schaulustige
Boten
Die jüdischen Retter
Die Alliierten
Neutrale Länder
Die Kirchen

Homeyer, Friedel
„ 100 Jahre Israelitische Erziehungsanstalt, Israelitische Gartenbauschule 1893 – 1993“
Mahn – und Gedenkstätte des Landkreises Hannover in Ahlem, 1993

 

Huppert, Jehuda und Drori, Hana
„Theresienstadt-ein Wegweiser“
Vitalis-Verlag, Prag 2000

Dieser Wegweiser führt sachkundig durch die Geschichte und Gegenwart der nordböhmischen Festungsstadt, die während des Zweiten Weltkrieges als Ghetto für Juden und als Gestapogefängnis diente. Politische Gefangene wurden in der Kleinen Festung gefangen gehalten, Juden aus ganz Europa in der Stadt, um von hier aus dann in die Vernichtungslager des Ostens transportiert zu werden.
Jehuda Huppert und Hana Drori waren selbst als Gefangene in Theresienstadt. Zeichnungen, Bilder, Gedichte, eine Zeitleiste, eine Karte der alten Festungsstadt bereichern das Buch und geben auf 128 Seiten eine gute Einführung.

 

I

Ivanov, Miroslav
„Der Henker von Prag“
Edition q, Berlin 1993

 

J

 

K

Kacer, Kathy
„Die Kinder aus Theresienstadt“
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2003

Kathy Kacer widmet sich in ihren historischen Romanen für junge Leser hauptsächlich dem Holocaust. Geschichte ist für sie immer erlebte Geschichte, die sie nachfühlen und nacherzählen will. Kathy Kacer hat in ihrem Beruf als Psychologin viel mit Jugendlichen gearbeitet. Mit ihrem Mann und den beiden Kindern lebt sie in Toronto. Für ihre Romane wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. „Die Kinder aus Theresienstadt“ ist der erste Roman der Autorin, der in Deutschland erschienen ist.
Der Alltag im Ghetto Theresienstadt ist grau und angsterfüllt. Doch dann soll die Kinderoper „Brundibár“ inszeniert werden. Die dreizehnjährige Clara freut sich riesig, als ihr eine der Hauptrollen zugesprochen wird. Endlich ein Lichtblick! Und die Premiere wird auch ein voller Erfolg. Eines Tages merken die Kinder, daß ihre Aufführung missbraucht werden soll, um einer Delegation des Roten Kreuzes eine heile Welt vorzugaukeln. Clara und ihre Freunde planen, das üble Spiel zu durchkreuzen und hoffen der Außenwelt ein Zeichen geben zu können. Vergebens.

Kafka, Frantisek
„Neuer Jüdischer Friedhof“
Nakladatelstvi MARSYAS, Praha 1991

Dieses etwas über 80 Seiten starke Buch beschreibt den im dritten Prager Bezirk liegenden und unter Denkmalsschutz stehenden Neuen Jüdischen Friedhof, der im Jahre 1891 errichtet wurde. Schöne Fotos. Ein Plan des Friedhofes. Hervorhebung bekannter Persönlichkeiten, die hier begraben wurden.

Kantor, Alfred
„Das Buch des Alfred Kantor“
Jüdischer Verlag bei athäneum, Frankfurt/Main 1987

Theresienstadt, Auschwitz, Schwarzheide, das sind die Leidensstationen des jungen tschechischen Künstlers Alfred Kantor in den Jahren 1941 – 1945. Im Juli 1945, zehn Wochen nach der Befreiung aus dreieinhalbjähriger Haft in Lagern des NS-Regimes, kam der damals 22 jährige Kantor nach Deggendorf in ein Lager für „Displaced Persons“. Dort schuf er in etwa 2 Monaten die in diesem Band vorgelegten 127 mit Wasserfarben kolorierten Zeichnungen. Für manche dieser Aquarelle besaß Kantor als Vorlagen Bleistiftzeichnungen, die er in den Lagern angefertigt und gerettet hatte.

Kárný, Miroslav
Zur Statistik der Jüdischen Bevölkerung im sogenannten Protektorat
in: Judaica Bohemiae 22, Prag 1986

Kárný, Miroslav; Blodig, Vojtěch
Karna, Margita
„Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage“
Edition Theresienstädter Initiative, Panorama-Verlag, Prag 1992

In diesem Sammelband werden 31 Beiträge veröffentlicht, die auf der in Theresienstadt vom 25. – 28. November 1991 tagenden internationalen, wissenschaftlichen Konferenz vorgetragen wurden und die sich mit der Rolle Theresienstadts in der Endlösung der Judenfrage auseinandersetzen.
Inhalt
Seite 26 - 40 Miroslav Kárný:Ergebnisse und Hintergründe der Theresienstädter Historiographie
Seite 41 – 50 Livia Rothkirchen: Brennende Fragen der Historiographie von Theresienstadt
Seite 51 – 62 Kurt Pätzold: „Die vorbereitenden Arbeiten sind eingeleitet“; Zum 50. Jahrestag der Wannseekonferenz.
Seite 63 – 69 Sybil Milton: Theresienstadt und der NS-Massenmord an den Juden
Seite 70 – 78 Wolfgang Benz: Theresienstadt in der Geschichte der deutschen Juden
Seite 79 – 87 Ruth Bondy: Jakob Edelstein – Der erste Judenälteste von Theresienstadt
Seite 88 – 95 Jonny Moser: Dr. Benjamin Murmelstein, ein ewig Beschuldigter?
Seite 96 – 100 Hans de Vries: Juden aus Holland nach Theresienstadt
Seite 101 – 109 Hans Sode-Madsen: Perfekter Betrug; Die dänischen Juden und Theresienstadt
Seite 110 – 118 Ivan Kamenec: Die „Endlösung“ und die Slowakei
Seite 119 – 130 Albert H. Friedländer: Leo Baeck in Theresienstadt
Seite 131 – 139 Zdeněk Jelinek: Richard Feder und das Theresienstädter Ghetto
Seite 140 – 149 David Bloch: Symbole in der Musik von Theresienstadt
Seite 150 – 155 Miroslav Kryl: Das Tagebuch des Egon Redlich
Seite 156 – 163 Nili Keren: Ein pädagogisches Poem
Seite 164 – 172 Erik Polák: Die Bedeutung der Zeitschriften im Leben der Theresienstädter Kinder und Jugendlichen
Seite 173 – 178 Ludmila Chládková: Die Theresienstädter Kinder - eine Bilanz
Seite 179 – 185 Hanuš Schimmerling: Jüdische Jugend im Widerstand
Seite 186 – 194 Jiří Franek: Eine Erinnerung an den Widerstand in Theresienstadt und Auschwitz
Seite 195 – 201 Ludvik Vaclavek: Otto Wolfs Tagebuch aus den Jahren 1942 – 1945
Seite 202 – 212 Alena Hájková: Die sieben Tapferen
Seite 213 – 222 Gabriele Anderl: Die Lagerkommandanten des jüdischen Ghettos Theresienstadt
Seite 223 – 232 Margalit Shlain: Ein neues Dokument zu den betrügerischen Methoden der Nazis
Seite 233 – 239 Richard Glazar: Umsteigestation Theresienstadt – Endstation Treblinka
Seite 240 – 244 Czeslaw Rajca: Die Häftlingen aus Theresienstadt im KZ Majdanek
Seite 245 – 251 Franciszek Piper: Die Familienlager in Auschwitz-Birkenau
Seite 252 – 255 Barbara Distel: Spuren zwischen Dachau und Theresienstadt
Seite 256 – 266 Edith Raim: Zwangsarbeit und Vernichtung im letzten Kriegsjahr
Seite 267 – 278 Vojtěch Blodig: Die letzte Phase in der Entwicklung des Ghettos Theresienstadt
Seite 279 – 284 Avigdor Dagan: Die tschechoslowakische Exilregierung und die jüdische Tragödie während des Zweiten Weltkrieges
Seite 285 – 306 Karel Margry: Der Nazi-Film über Theresienstadt

Klüger, Ruth
„Weiter leben – Eine Jugend“
Wallsteinverlag, Göttingen 1992

Ruth Klüger verbrachte ihre Kindheit in Wien, wurde dann nach Theresienstadt, von dort nach Auschwitz deportiert. Nach einer Selektion kam sie nach Christiansstadt, einem Aussenlager von Groß-Rosen. Hier musste sie Zwangsarbeit leisten. Nach der Befreiung lebte sie noch einige Monate in Bayern, heute ist sie Germanistikprofessorin in den USA. In ihrem Buch gibt sie Gespräche mit Deutschen wieder, die sie nach der Befreiung führte.
Das Buch hat eine Auflage von über 50 000 erreicht.

Kolarova, Eva
„Das Theresienstadt-Bild in den Werken der Häftlinge“
Albis international, Usti nad Labem 1998

Eva Kolarova beschäftigt sich in ihrem 18o Seiten Buch vor allem mit den Arbeiten von H.G. Adler, Gerty Spies, Ilse Weber, der Sammlung von Karl Herrmann und Petr Kien.

Kolmer, Prof. Dr. Felix
„Überleben im KZ“
Felix Kolmer im Gespräch mit Prof. Dr. Werner Boldt und Gerold Köchling
Universität Oldenburg 1999

Felix Kolmer wurde 1922 in Prag geboren. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er Häftling im Ghetto Theresienstadt. Er kam bereits mit dem Aufbaukommando im Dezember 1941 nach Theresienstadt, blieb hier bis 1944, wurde dann nach Auschwitz deportiert. Zur Zwangsarbeit in das KZ Friedland Polen geschickt, gelang ihm hier mit Hilfe der Roten Armee die Flucht. Zurück in der Tschechoslowakei absolvierte er ein Studium an der elektrotechnischen Fakultät der Prager Universität. Eine akademische Laufbahn schloss sich an, lange Jahre lehrte Kolmer an der Universität.

Krása, Hans
„Brundibár“
Unlimited Media CZ 2003

Musik an der Grenze des Leben. Die Kinderoper Brundibár von Hans Krása und Adolf Hoffmeister auf CD in einer tschechischsprachigen Version.

Kraus, Ota B.
„Die bemalte Wand“
Dietrich-Verlag, Köln 2002

Ota B. Kraus, selbst Häftling in mehreren Konzentrationslagern, beschreibt in seinem Buch „Die bemalte Wand“ die Situation im Theresienstädter Familienlager in Auschwitz-Birkenau.
Alex Ehren, einer der Betreuer im Kinderblock des tschechischen Familienlagers in Auschwitz-Birkenau erfährt, daß er – gemeinsam mit den 500 Kindern – in den Gaskammern sterben wird. In ihren letzten drei Monaten gelingt es den Betreuern und Betreuerinnen, eine Phantasiewelt zu schaffen, in der die Kinder die Schrecknisse des Lagers vergessen können.
Zweimal wöchentlich organisieren sie eine Feier mit Wettbewerben in Sauberkeit, Zeichnen, Gedichteschreiben und Lernen. Unterricht wird im Geheimen abgehalten. Die Kindern durchstöbern den Papierkorb des Schreibers nach Papierfetzen und kratzen Holzsplitter aus ihren Pritschen, um sie als Bleistifte zu benutzen. Sie singen, führen Stücke auf und bauen ein Puppentheater, für das Schaschek, der Hans Dampf in allen Gassen, die Köpfe von Prinzessin Marmelade, König Knödel und dem Spaßvogel mit Namen Extraportion schnitzt.
Dezö Kovac improvisiert ein Sederfest und die Gymnastiklehrerin lehrt die Kinder, auf dem Grasstreifen zwischen dem Block und dem elektrischen Zaun zu tanzen. Alex Ehren schließt sich einer Widerstandsbewegung an, die einen Aufstand und die Flucht in die slowakischen Berge vorbereitet. Er verliebt sich in Lisa Vergissmeinnicht, eine Malerin, die Blockwände mit imaginären Wiesen, Bäumen und Vögeln bemalt.
Der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung verstreicht; stattdessen werden eintausend Männer und eintausend Frauen für ein Arbeitslager in Deutschland selektiert, und der Aufstand wird abgeblasen.
Kurz vor ihrer Trennung schafft Lisa Vergissmeinnicht das Unmögliche, eine Nacht mit Alex Ehren allein.

Krejcir, Jaroslav und Sojak, Stanislav
„Böhmische Geschichte“
INFOA-Verlag, Dubicko/Tschechische Republik 1996

Chronologischer Überblick über die Geschichte Böhmens von der Frühzeit bis in die neunzigter Jahre des 20. Jahrhunderts. Illustriert, 158 Seiten

Marie Ruth Křížková, Maria Ruth
Kotouč, Kurt jiri
Ornest,Zdeněk
„We are children just the same“
Vedem, the secret Magazine by the boys of Terezín
Aventinum-Verlag, Prag 1995 (in englischer Sprache)

Entpricht in deutscher Sprache „Ist meine Heimat der Ghettowall?“

Křížková, Maria Ruth
Kotouč, Kurt Jiří
Ornest, Zdeněk
„Ist meine Heimat der Ghettowall?“
Aventinum Verlag, Prag 1995 210 Seiten

Das Buch ist den Kindern des Knabenheims in L 417 im Ghetto Theresienstadt gewidmet, die die Zeitschrift VEDEM herausgegeben haben.
Das Original der 800 Seiten , die 1945 gerettet wurden, liegt heute im Archiv der Gedenkstätte Theresienstadt. In diesem von den oben genannten Autoren herausgegebenen Buch finden wir Gedichte, Prosa und Zeichnungen der Kinder von Theresienstadt. Lenka Reinerová hat die Beiträge aus VEDEM übersetzt, Václav Havel ein Vorwort geschrieben.

Kulisova, Tana
„Die Kleine Festung“
Edition des Verbandes der antifaschistischen Widerstandskämpfer
Verlag Nase vojsko, Prag 1968

Beschreibung des Geschehens im Polizeigefängnis Kleine Festung.
Konkrete Angaben über die einzelnen Teile des Gefängnisses.

Kuna, Milan
„Musik an der Grenze des Lebens“
Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M., 2. Auflage, Juni 1998

Das Buch beruht auf Zeugnissen und Dokumenten über die Wirkung und die moralische Kraft der Musik, die in den nationalsozialistischen Lagern und Gefängnissen gespielt wurde. Es handelt vor allem vom Schicksal jener Menschen, die aus tschechischen Gebieten, dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren, in diese Welt des Grauens deportiert wurden: Tschechen, Deutsche, Juden.
Allein sieben Kapitel des Buches behandeln die spezielle Situation in Theresienstadt.

L

Levy, Alan
„Verlorener Frühling“
Ein Amerikaner in Prag 1967 – 1971
Vitalis-Verlag, Prag 1998

Alan Levy lebte mit seiner Familie von 1967 bis 1971 in der Tschechoslowakei. Er arbeitete als Journalist und Agent einer großen amerikanischen Nachrichtenagentur und erlebte die großen Veränderungen zwischen 1967 und 1969 hautnah in Prag. In seinem Buch schildert er die gesellschaftspolitischen Hintergründe, die zur Ablösung Novotnys und der „alten Clique“ und zum Aufstieg der Reformer um Dubcek, Kriegel, Smyrkowsky führten, geht ein auf die Geschichte der ČSSR, die schlimmen Fünfziger Jahre, beschreibt die Euphorie des Prager Frühlings, der dann durch die Truppen der Warschauer Pakt-Staaten zerschlagen wurde. Ein sehr engagiertes Buch. Levy gelingt es, die recht komplizierten Abläufe in Politik, Wirtschaft, Kultur und Partei der Tschechoslowakei zu bündeln und bildhaft darzustellen.

Lidice-Museum
„Lidice“; 1968

Die Kleine Broschüre wurde im Jahr 1966 von der Gedenkstätte Lidice herausgegeben. Die nur wenige Seiten starke jedoch illustrierte Broschüre beschreibt die Geschehnisse um die Ortschaft Lidice im Jahr 1942.

Löbl, Eugen
Pokorny, Dusan
„ Die Revolution rehabilitiert ihre Kinder“
Europa-Verlag, Wien 1968

Die großen Schauprozesse der fünfziger Jahre in den Volksdemokratien – der Rajk-Prozess in Ungarn, der Kostoff-Prozess in Bulgarien und der Slansky-Prozess in der Tschechoslowakei geben nach wie vor Rätsel auf. In der Tschechoslowakei begann in der kurzen Phase des Prager Frühlings eine Entwicklung, die die Vorgänge vor und während des Slansky-Prozesses aufhellen sollten. Eugen Löbl, ein bekannter Wirtschaftsjournalist und seit seiner Jugend Kommunist, während des Slansky-Prozesses zu lebenslanger Haft verurteilt, hat hier Pionierarbeit geleistet.

 

M

M.E.C.C.A
„Mitteleuropäische Kolonie für zeitgenössische Kunst in Terezín“
Theresienstadt 2000, Mamesti CSA 85, 41155 Terezín

Diese „Gründungs-Broschüre“, 1999 herausgegeben, stellt die Arbeit der Künstlerkolonie M.E.C.C.A im Kavalier 6 vor. Grußworte von Dagmar Lieblová und Jan Munk, Alexander Černý , Kulturminister Pavel Dostal und Ružena Chechova, der damaligen Bürgermeisterin der Stadt.

Manes, Philipp
"Als ob's ein Leben wär"
Tatsachenbericht Theresienstadt 1942-1944
Hrsg.: Ben Barkow, Klaus Leist
Ullstein Buchverlage, Berlin, 2005

Der Pelzhändler Philipp Manes, geboren 185, glühender Patriot und Verteidiger der Heimat im Ersten Weltkrieg, wurde 1942 zusammen mit seiner Frau ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Er war zuerst in einer Hilfsorganisation, dem 'Orientierungsdienst' tätig und zugleich Gründer einer Vorlesungsreihe, in der er sich mit Geistesgrößen aus vielen Ländern zusammenfand. Im Raum 38 versammelte er in den Abendstunden Menschen, die Vorträgen über Philosophie, Musik und Kunst zuhörten oder Schauspielern mit Lesungen aus dem 'Faust', Lessings 'Nathan' und 'Juden', Heinrich Heines Gedichten und anderem mehr lauschten.
Manes und seine Frau haben Auschwitz nicht überlebt - seine Notizen brechen mitten im Satz ab -, aber sein 'Tatsachenbericht' über das Leben in Theresienstadt von Juli 1942 bis Oktober 1944 wurde gerettet.

Mann, Frido
„Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“
Eine Parabel
Lit –Verlag Münster, 2. Auflage 1995

Schauplatz dieser Parabel ist die heute wieder bewohnte Stadt Terezín (Theresienstadt) in Nordböhmen, während der Naziherrschaft als ein idyllisches Musterghetto aufgemachtes Sammel – und Durchgangslager im Dienste der Endlösung.
Erzählt wird die Geschichte der Einstudierung eines im Ghetto verfassten Bühnenstückes, welches die dortigen Verhältnisse in symbolischer Schärfe nachzeichnet. Es handelt vom Entschluss des Todes, von seinem Amt abzudanken, wodurch die Menschen unsterblich gemacht und in einen unerträglichen Schwebezustand zwischen Licht und Finsternis versetzt werden. Nachdem das Stück der Ghettobewohnerschaft zunehmend ihre wahre Situation vor Augen geführt hat, bricht ein Aufruhr aus. Dieser wird niedergeschlagen, das Stück kurz vor der Uraufführung verboten und das Probenensemble vollständig liquidiert oder deportiert.
Jahrzehnte später findet sich auf abenteuerliche Weise das Manuskript des Stückes und mit ihm der einzige Überlebende des Ensembles. Er spielte den abdankenden Tod. Beide machen die Rekonstruktion des damaligen Geschehens möglich. Sie geben Zeugnis ab vom Kampf der menschlichen Akteure gegen die Vergewaltigung ihrer Würde und die Herrschaft der Lüge.
Der Bericht beruht auf einer wahren Begebenheit, erhebt jedoch nicht den Anspruch auf vollständige Wiedergabe der historischen Realität.

Mannheimer, Max
„Spätes Tagebuch“
Theresienstadt – Auschwitz – Warschau – Dachau
Pendo Verlag, Zürich München, 7. Auflage 2004

Max Mannheimer beschreibt in diesem Buch den Leidensweg seiner in Novy Jičín ansässigen Familie und seinen Weg über Terezín, Auschwitz, Warschau nach Dachau, wo er am 30. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wird. Er und einer seiner Brüder überleben als einzige der Familie die Shoa.

Margolius Kovaly, Heda
„Eine Jüdin in Prag“
Rowohlt Verlag, Berlin 1992

Herbst 1944. Heda Bloch, Prager Jüdin, wird mit ihrer Familie von den Nazis in das Ghetto von Łódź und danach in verschiedene Konzentrationslager deportiert, bis sie nach Auschwitz kommt. Auf dem Todesmarsch, den die Gestapo, bedrängt von der vorrückenden Roten Armee, mit den arbeitsfähigen Häftlingen nach Deutschland antritt, gelingt ihr die Flucht nach Prag. Tage und nächtelang irrt sie in der Stadt umher und bettelt vergeblich bei Freunden und Bekannten um Unterschlupf. Als sie verzweifelt, bar jeder Hoffnung, einen Menschen zu finden, dessen Mitleid größer ist als seine Furcht, aufgeben will, erreicht sie eine Botschaft von Ruda, der für die Resistance arbeitet und sie versteckt. Die letzten Monate des Krieges lebt sie im Untergrund, schmuggelt Waffen und pflegt Partisanen.
Nach dem Krieg heiratet sie Rudolf Margolius, ihre große Liebe, der das Konzentrationslager in Dachau übverlebt hat und nach der Machtergreifung der Kommunisten unter Clement Gottwald 1948 schließlich stellvertretender Außenhandelsminister wird. Beide glauben zunächst an einem unabhängigen Weg ihres Landes in den Sozialismus, nach dem Model von Titos Jugoslawien. Aber Heda, anders als Rudolf, der leidenschaftlich seine Überzeugung vertritt, dass nur eine kommunistische Gesellschaft die besten Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen entfalten könne, kommen zunehmend Zweifel. Die wachsende Zahl von Verhaftungen, Denunziationen und Selbstbezichtigungen unter führenden Parteimitgliedern, die drakonische Strafen nach sich ziehen, veranlassen sie, Rudolf zu bitten, seinen Dienst im Außenhandelsministerium zu quittiweren. Freunde warnen sie, dass seine Verhaftung unmittelbar bevorstünde. Aber Rudolf, zunehmend von der Ahnung geplagt, Komplize eines gigantischen Verbrechens zu sein, falls es ihm nicht doch noch gelinge, seine Ideale in der praktischen Politik umzusetzen, will nicht aufgeben. Anfang 1952 wird er verhaftet, Heda verliert ihre Arbeit, Freunde und Bekannte wenden sich – zum zweiten Male in ihrem Leben – von ihr ab.
Als einer von vierzehn hohen Parteifunktionären wird Rudolf in dem Schauprozeß gegen den Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Rudolf Slansky, der staatsfeindlichen Verschwörung angeklagt. Aus dem Radio erfährt Heda, dass ihr Mann „gestanden“ habe und zu jenen elf Angeklagten – ausnahmslos Juden – zählt, die zum Tode verurteilt worden sind.
Am Abend des 2. Dezember, in der Nacht vor seiner Hinrichtung, darf sie ihn ein letztes Mal sehen. Getrennt durch ein Gitter aus Stacheldraht, nehmen die Abschied voneinander.
Erst Ende 1963 wird er rehabilitiert. Man bietet der Witwe Schadenersatz an, sie schlägt ihn aus und fordert statt dessen ein Ermittlungsverfahren gegen jene, die verantwortlich sind für den Tod ihres Mannes, unter anderen gegen den damaligen >Präsidenten des Landes, Antonín Novotny.
1968 weckt der Prager Frühling eines letztes Mal ihre Hoffnung auf Freiheit und Gerechtigkeit und die Reformierbarkeit des Systems. Auch Heda kämpft für einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Als die sowjetischen Panzer am 21. August 1968 in Prag einrollen, verlässt sie ihr Land.

 

Meyer, Alwin
„Die Kinder von Auschwitz“
Lamuv-Verlag GmbH, Göttingen 1995

Über die Verbrechen in deutschen Konzentrationslagern ist vieles geschrieben worden. Nahezu unbekannt ist dabei die Geschichte der Kinder geblieben, die in Lager wie Auschwitz verschleppt wurden oder dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt kamen. In dem Buch von Alwin Meyer geben dreizehn Auskunft. Sie erzählen die Geschichte ihres Überlebens und des Lebens danach.
Inhalt:
Seite 7 Die Kinder von Auschwitz – eine Einführung
Seite 50 „Wer bin ich?“ Die Geschichte der Kola Klimczyk
Seite 60 „Ich habe jetzt zwei Mütter und zwei Väter“, Die Geschichte der Lydia Rydzikowska-Maksymowicz
Seite 74 „Wer ist A 5116?“, Die Geschichte der Eva Krcz Sieczka
Seite 84 „Mein Kind, du lebst?“, Die Geschichte des Geza Kozma
Seite 96 “Mengele war sehr besorgt um uns“, Die Geschichte des Jiří Steiner
Seite 112 „Für Mitleid ist da kein Platz“, Die Geschichte der Vera Kriegel
Seite 124 „Du wirst nie wieder einen Baum sehen“, Die Geschichte der Dagmar Lieblová
Seite 142 „...zu leben und zu überleben“, Die Geschichte der Lydia Holznerova
Seite 154 „Das einzige, was ich von meinem Vater habe“, Die Geschichte des Robert Blüchler
Seite 174 „Meine Bücher haben mich gerettet“, Die Geschichte des Yehuda Bacon
Seite 192 „Ich habe keinen Glauben mehr“, Die Geschichte der Hanna Loewenstein
Seite 202 „Mein ganzer Hintergrund ist deutsch“, Die Geschichte des Juergen Loewenstein
Seite 214 „Charlottenburg, das ist meine Gegend“, Die Geschichte des William Wermuth

Migdal, Ulrike
„Und die Musik spielt dazu“
Serie Piper 451, Piper Verlag, München 1987

Seit der amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt, daß im Ghetto Theresienstadt Bilder und Zeichnungen entstanden, die die Wirklichkeit des Grauens festhielten und gerettet werden konnten. Unbekannt blieb hingegen, daß auch literarische Zeugnisse aus diesem Lager erhalten sind.
Das von Ulrike Migdal herausgegebene und mit einem Vorwort versehene Buch stellt erstmals eine Reihe von Gedichten, Liedern und Kabaretttexten vor, die in Theresienstadt verfasst und dort in den Jahren 1942 – 1944 im Rahmen der „Freizeitgestaltung“ vorgetragen wurden.

Müller, Reinhardt
„Jugendliche Gegenwelt zu Skinheads“
Artikel in Kalenda, Zeitschrift für Lüchow-Dannenberg, September 1993, Seite 4 – 8

Reinhard Müller berichtet über ein vierwöchiges Work Camp der Jugendlichen des Putenhofes in Theresienstadt.

Müller-Tupath, Karla
„Verschollen in Deutschland“
Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1994

Nach dem zweiten Kommandanten des Ghettos Theresienstadt, Anton Burger, wurde über 40 Jahre lang gefahndet. SS-Obersturmführer Burger war der letzte große Kriegsverbrecher aus dem Sonderstab Eichmanns. Als Lagerkommandant von Theresienstadt 1943 – 44 hat Burger die Deportation von mehr als 10.000 Juden von Theresienstadt nach Auschwitz „veranlasst“. Als Mitarbeiter des Referats für Judenangelegenheiten war er in Brünn und später in Athen verantwortlich für die Verschleppung jüdischer Bürger in die Vernichtungslager der Nazis.
Es gelang Anton Burger, sich im Nachkriegsdeutschland ein neues Leben aufzubauen. Mittäter und Mitwisser schwiegen und halfen. Als Wilhelm Bauer lebte und arbeitete er seit 1961 unbehelligt in Essen. Bezog seit 1955 eine Arbeitsrente. Als seine wahre Identität aufgedeckt wird, ist er schon tot.
Karla Müller-Tupath verfolgt den Lebensweg und die Fahndung. Sie stützt sich auf Unterlagen der Bremer Staatsanwaltschaft und des Simon Wiesenthal Centers und auf Gespräche mit Bekannten und Verwandten Burgers und erstellt einen spannend und sorgfältig recherchierten Bericht über das heimliche Leben eines Naziverbrechers in der Bundesrepublik Deutschland.

 

N

 

O

Ondrichova, Lucie
„ Fredy Hirsch“
Eine jüdische Biographie 1916 – 1944
Hartung-Gorre-Verlag, Konstanz 2000

Lucie Ondrichova, (1970 geb.), ist gelernte Krankenschwester; sie studierte von 1996 – 2000 an der Karlsuniversität in Prag Massenkommunikation und arbeitete lange als Editorin bei der Zeitung Lidove Novy in Prag.
Ihr ist mit diesem Buch eine interessante und aufschlussreiche Biografie des Fredy Hirsch gelungen, der in Aachen geboren und aufgewachsen, eine große Rolle als Erzieher in Prag, in Theresienstadt und später auch im Familienlager in Auschwitz-Birkenau gespielt hat. Interessant die Rolle, die Fredy Hirsch während der Okkupationszeit in Prag innerhalb der Jugendbewegung spielte, seine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in Theresienstadt, sein Ende mit den Kindern in Auschwitz. 116 Seiten

 

P

Pamatnik Terezín
„Der Mensch ist keine Nummer“
Pamatnik Terezín 1998

In dieser kleinen von der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebenen Broschüre sind Essays und Zeichnungen veröffentlicht, die tschechische SchülerInnen zum Thema Demokratie, Toleranz auch in Hinblick auf die nationalsozialistische Schreckensherrschaft geschrieben und gezeichnet haben. Die in dieser Broschüre veröffentlichten Beiträge sind das Ergebnis eines von der Gedenkstätte Terezín unter der Schirmherrschaft von Hana Greenfield ausgeschriebenen Wettbewerbes.

Pamatnik Terezín
„Kultur gegen den Tod“
Dauerausstellung der Gedenkstätte Theresienstadt in der ehemaligen Magdeburger Kaserne
Oswald-Verlag, Prag 2002

Mit Beiträgen von Vojtěch Blodek, Jan Munk, Kurt Jiří Koutoc, Marie Rut Křížková, Nilan Kuna,Arno Parik, Eva Sormova, Ludvik Vaclavek

Dieses Buch gibt einen hervorragenden Überblick über die im 1. Stock der ehemaligen Magdeburger Kaserne gezeigten Ausstellungen über Kunst und Kultur im Ghetto Theresienstadt. Im einzelnen werden die Ausstellungen „Musik in Theresienstadt“,“ Bildende Kunst in Theresienstadt“, „Literatur in Theresienstadt“ und „Theater und Kabarett in Theresienstadt“ vorgestellt und kommentiert.

Pamatnik Terezín
„Mista utrpeni a vzdoru“
Verlag Nase vojsko, Prag 1991
Miroslava Benesová, Vojtěch Blodig, Alena Dobisova, Ludmila Chládková

Überblick über die Geschichte des Gestapogefängnisses Kleine Festung und des Ghettos Theresienstadt mit zahlreichen Abbildungen.

Pamatnik Terezín
„Das Ghettomuseum in Theresienstadt“
Herausgeber Gedenkstätte Theresienstadt 1991

Bearbeitet von Dr. Vojtěch Blodig, Ludmila Chládková, Erik Polák

Nach einem geschichtlichen Überblick und Informationen über die Entstehungsgeschichte des Ghettomuseums wird die 1991 mit der Museumseröffnung vorgestellte provisorische Ausstellung geschildert.

Pamatnik Terezín
„Die Kleine Festung Theresienstadt 1940 – 1945“
Verlag: VRAJI für Pamatnik Terezín, 1996
Miroslava Benesová, Vojtěch Blodig, Marek Poloncarz

Die 64 Seiten starke farbige auf Glanzpapier gedruckte Broschüre gibt einen guten Überblick über die Entstehung des Gestapogefängnisses Kleine Festung und über die Lebensbedingungen der Häftlinge. Sie ist durch die Gedenkstätte Theresienstadt zu beziehen.

Pamatnik Terezín
„Kunst in Theresienstadt 1941 –1945“
Frydland-Druck 1972 (Autorenkollektiv)

In dieser 78 Seiten in deutscher Sprache herausgegebenen Broschüre, die als Ausstellungsbegleiter gedacht war, wird über Kunst im Ghetto berichtet, die bildenden Künste, die Musik und das Theater. Ausstellung und Broschüre sind deswegen von besonderer Bedeutung, weil in den Jahren zwischen 1948 und 1989 aus politischen Gründen dem Leiden der jüdischen Bevölkerung Böhmen und Mährens während der deutschen Okkupation wenig Interesse entgegengebracht wurde, die während des Prager Frühlings 1968 entstandenen Ansätze schnell kaputtgemacht wurden und das Ghetto Theresienstadt hinter der nationalen Gedenkstätte Kleine Festung zurückstehen musste.

Pamatnik Terezín
„Leo Haas: Terezín 1942 – 1944“
Arno Parik: Texte, Oswald Verlag Prag

Der Ausstellungskatalog enthält neben Daten zum Leben und Schaffen des Künstlers Leo Haas Zeichnungen, die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind.
Texte in tschechischer und englischer Sprache.

Pamatnik Terezín
„Maler im Ghetto Theresienstadt“

Ein von der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebener Katalog über eine im Sommer 1991 in der Kleinen Festung gezeigte Ausstellung Theresienstädter Maler.

Pamatnik Terezín
„Oblastni vystava Znamek“

Katalog einer 1987 in der Gedenkstätte Theresienstadt gezeigten Ausstellung über Briefmarken und Stempel aus der Nachkriegszeit.

Pamatnik Terezín
Petr Kien 1919 – 1944
Herausgegeben vom Pamatnik Terezín 1989 als Katalog einer in der Gedenkstätte gezeigten Ausstellung

Informationen über das Leben und das künstlerische Schaffen Petr Kiens in tschechischer Sprache. Zahlreiche Abbildungen seiner Zeichnungen und Bilder.

Pamatnik Terezín
„Richard - Unterirdische Fabrik und Konzentrationslager in Litoměřice“
Texte: Jiří Krivsky, Marie Křížková
Pamatnik Terezín 1967

Die 42 Seiten starke Broschüre ist mit schwarz-weiß Fotos illustriert. Die Verfasser berichten über die Entstehung der unterirdischen KZ-Fabrik „Richard“ unter dem Radobýl in Litoměřice, in der Tausende von Häftlingen (auch aus der Kleinen Festung Theresienstadt) arbeiten mussten.

Pamatnik Terezín
„Terezín“
Severoceske nakladatelstvi 1988

Dieses noch vor der Wende veröffentlichte Buch der Gedenkstätte Theresienstadt stellt auf etwa 300 Seiten die Geschichte des Gestapogefängnisses in der Kleinen Festung und des Ghettos dar. Erklärungen in tschechisch, deutsch, russisch, englisch, französisch.

Pamatnik Terezín
„Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage 1941-1945“
Texte: Vojtěch Blodig
Oswald Verlag, Prag 2003

Bei diesem Buch handelt es sich um einen reich illustrierten Führer durch die Dauerausstellung im Ghettomuseum Theresienstadt. Die Texte sind vom Direktor des Museums verfaßt: Vojtěch Blodig.

Pamatnik Terezín „Narodni hrbitov v Terezine“
Pamatnik Terezín (vor der Wende)

In tschechischer Sprache von der Gedenkstätte Theresienstadt in den achtziger Jahren veröffentlichte Broschüre, in der die Begründung und Entwicklung des Nationalfriedhofes vor der Kleinen Festung im Vordergrund steht.

Pamatnik Terezín
„Pamatna mista boje proti fasismu a valce v Terezine a v Litomericich”
Verlag: Nase vojsko 1984

In mehreren Sprachen 1984 herausgegebene Broschüre der Gedenkstätte Theresienstadt unter dem Titel: Gedenkplätze des Kampfes gegen Faschismus und Krieg. Bilder und Texte aus dem Gestapogefängnis Kleine Festung, dem Ghetto und der Grube Richard in Litoměřice.

Pätzold, Kurt
Schwarz, Erika
„Tagesordnung: Judenmord“
Die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942
Metropol-Verlag, Berlin 1992

Pokorny, Jiří
„ Die Böhmischen Länder 1918 – 1994“
Praha-Verlag: Herausgeber: Martin Vopenka

Eine 48 Seiten starke Broschüre mit den wichtigsten Daten der Geschichte der Tschechoslowakei zwischen 1918 und 1994.

Poloncarz, Marek
„Das Internierungslager für die deutsche Bevölkerung“
„Die Kleine Festung Theresienstadt 1945 – 1948“
Gedenkstätte Theresienstadt 1997

Die Kleine Festung Theresienstadt, Gestapogefängnis von 1940 bis Mai 1945, wurde von Mai 1945 bis 1948 als Internierungslager für Deutsche verwendet.
Die Geschichte dieses Internierungslager wurde bis 1990 totgeschwiegen, die Unterlagen verstaubten in den Archiven Prags und Litomerices. In den neunziger Jahren bildete die Gedenkstätte Terezín eine Historikerkommission, die mit der Aufarbeitung der Geschehnisse in der Kleinen Festung in den Jahren zwischen 1945 und 1948 begann. Die Arbeit des in der Gedenkstätte Theresienstadt arbeitenden Marek Poloncarz, der heute Leiter des Kreisarchivs Litoměřice ist, stellt das Ergebnis der Arbeit dieser Kommission dar. Eine kleine Ausstellung in den Einzelzellen des Vierten Hofes gibt einen Überblick.

 

Q

 

R

Rat der jüdischen Gemeinden in den böhmischen Ländern
„Die aussäen unter Tränen, mit Jubel werden sie ernten“
Redaktion: Dr. Rudolf Iltis, 1959

Rat der jüdischen Gemeinden in Böhmen und Mähren „Theresienstadt“
Europa Verlag, Wien 1969

Inhalt:
Leben in Theresienstadt
F.R. Kraus: Aber Lidice ist doch in Europa
Jindřich Flusser: Dreißig-Worte-Brief aus Theresienstadt
Emil Utiz: Die Theresienstädter Transporte
Kurt Kapper: Was kommt denn noch?
Leo Haas: Die Affäre der Theresienstädter Maler
Das Gestapoparadies – der große Betrug
Dr. Ludwig Hift: Die Bank der jüdischen Selbstverwaltung in Theresienstadt
Käthe Starke-Goldschmidt: Die Zentralbücherei des Ghettos Theresienstadt
Hans Hofer: Der Film über Theresienstadt
Erich Kulka: Theresienstadt, eine Tarnung für Auschwitz
Kultur an der Schwelle des Todes
Norbert Fryd: Kultur im Vorzimmer der Hölle
Jana Sedova: Theater und Kabarett im Ghetto Theresienstadt
Arnošt Weiss: Musikleben in Theresienstadt
Gedicht eines unbekannten Kindes
Dachbodenkonzert in einer alten Schule
Karel Berman: Erinnerungen
Dagmar Hilarova: Theresienstädter Kaffeehaus
Karel Ančerl: Musik in Theresienstadt
Truda Solarova: Gideon Klein
Alena Synkova: Erinnerungen an einen edlen Menschen
Rudolf Franek: Brundibár
Nava Shean: Glühwürmchen
Emil Utiz: Die Theresienstädter Zentralbücherei
Auf und davon von Theresienstadt
Dr. Jan Merell: Wie sie litten und starben
Ilse Weber: Ein Koffer spricht
Dr. Miloš Bič: In der Kleinen Festung Theresienstadt
Dr. Jindřich Flusser: Lebwohl, Theresienstadt
Evzen Hilar: Flucht aus dem Ghetto
Ota Kohn: Bericht über eine Flucht aus Theresienstadt
Dr. Rudolf Iltis: Die unbesungenen Helden
. Pläne, die nicht ausgeführt wurden
Frantisek Fuchs: Der Bau von Gaskammern in Theresienstadt
Arnošt Weiss: Der Ententeich
Dr. Rudolf Iltis: Theresienstädter Kinder – heute

Riegner,Gerhart M.
Niemals verzweifeln. Sechzig Jahre für das jüdische Volk und die Menschenrechte
Bleicher Verlag 2001

Rimal V.
“Panoramakarte Terezín”
Stadt Terezín und M`Plan Mariánská Lázne

Eine genaue Darstellung der Stadt mit ihren Gebäuden und Straßen aus südlicher Richtung. Im Hintergrund die Ohře und die Kleine Festung. Die einzelnen Gebäudetrakte sind mit Nummern versehen, die größeren Objekte mit Namen gekennzeichnet.

Romanak, Andrej
„Pevnost Terezín“
Severoceske Nakladatelstvi 1972

Romanak beschreibt in seinem Buch Planung, Gründung, Bau und Struktur der Festung Theresienstadt. Zahlreiche Fotos und Zeichnungen illustrieren Details dieser gewaltigen im Überschwemmungsgebiet zwischen Elbe und Eger Ende des 18. Jahrhunderts entstandenen Festung, die Österreich-Ungarns Norden gegen Preußen abschirmen sollte, aber nie militärisch Verwendung fand.
Das Buch ist in tschechischer Sprache geschrieben. Auf den Seiten 175 bis 179 wird jedoch in deutscher Sprache eine höchst interessante zusammenfassende Darstellung der Festung Theresienstadt gegeben, wobei insbesondere auf die Bauweise eingegangen wird.

Rosenfeld, Else und Luckner, Gertrud (Hrsg.)
„Lebenszeichen aus Piaski“
Biederstein Verlag, München 1968

In diesem eindrucksvollen Buch wird der Briefwechsel wiedergegeben, den aus Stettin und Vorpommern im Jahr 1940 deportierte jüdische Gefangene mit Hilfsstellen in Deutschland geführt haben. Am 12. Februar 1940 wurde die erste große Gruppe jüdischer Bürger aus Deutschland in das Generalgouvernement deportiert. Sie kamen in die zwischen Bug und San (Distrikt Lublin) gelegenen kleinen Städte Glusk, Piaski und Belcyce und wurden dort bei ortsansässigen polnischen Juden untergebracht. Weitere Transporte folgten, im Jahr 1942 auch zwei aus Theresienstadt nach Piaski und Trawniki.
Alle diese Menschen wurden ab 1942 in die inzwischen fertiggestellten Vernichtungslager, vor allem aber nach Majdanek, gebracht und dort ermordet.

Rbar, Ctibor
„Das Jüdische Prag“

Herausgegeben 1991, von TV Spektrum in Zusammenarbeit mit dem Verlag Akropolis

S

Sandfort, Paul Aron
“Ben – Vogel aus der Fremde”
Dittrich-Verlag, Köln 2000

In seinem autobiographischen Roman beschreibt Sandfort seine Kindheit in Dänemark, wohin er 1935 mit seiner Mutter und dem Stiefvater flüchtete. 1943 wird die Familie bei dem Versuch, nach Schweden zu fliehen, verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Ben, der Trompete spielte, hat an einigen Aufführungen der Kinderoper Brundibár mitgewirkt und gehört zu den ganz wenigen Überlebenden dieser Aufführungen. Nach Kopenhagen zurückgekehrt, musste er versäumte Schuljahre nachholen. Er erlebte den offenen und versteckten Antisemitismus seiner Mitschüler und seiner durch die Deportation gewaltsam unterbrochenen Kinderfreundschaft mit einem nicht-jüdischen Jungen. Paul Aron Sandfort wird Musikwissenschaftler und gehört zu den Initiatoren des „Brundibár“-Projektes von Jeunesse Musicale.

Scheuer, Lisa
„Vom Tode, der nicht stattfand“
Shaker Verlag, Aachen 1999

Lisa Scheuer, geboren in Böhmisch-Leipa, floh im Herbst 1938 vor der in das sogenannte Sudetenland einrückenden Deutschen Wehrmacht nach Prag. Ein halbes Jahr später waren die Deutschen auch hier. Sie wurde nach Theresienstadt deportiert, dann mit einem Transport nach Auschwitz. Während einer Selektion wurde sie einer Gruppe junger Frauen zugeteilt, die zur Zwangsarbeit in einer Rüstungsfirma in Freiberg geschickt wurde. Von hier aus kam sie in den letzten Kriegswochen nach Mauthausen, wo sie von amerikanischen Truppen befreit wurde. Sie ging zurück nach Prag, kehrte der Tschechoslowakei aber nach dem missglückten Prager Frühling 1968 den Rücken, emigrierte, lebt heute in Köln.
Das Buch enthält einen sich auf Tagebuchnotizen stützenden Bericht über ihre Zeit in Theresienstadt, Auschwitz, Freiberg und Mauthausen.

Schindler, Agata
„Dresdener Liste“
Herausgegeben von Agata Schindler, Prohliser Straße 27, 01237 Dresden, Dresden 2003

Musikstadt Dresden und nationalsozialistische Judenverfolgung 1933-1945 in Wort und Bild

Schoeps, Julius H. (Hg.)
“Neues Lexikon der Judentums”
Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh 1998

In diesem „Neuen Lexikon des Judentums“ wird die Vielfalt und der Reichtum einer mehr als dreitausendjährigen jüdischen Kulturgeschichte vor Augen geführt.
Mehr als 1.000 Wissenschaftler aus 14 Ländern bieten fundierte Informationen über zentrale Aspekte der jüdischen Geschichte, Religion und Kultur; jüdisches Leben in der Antike und im Mittelalter; Geschichte des Judentums in vielen Ländern der Erde; Neubeginn jüdischen Lebens nach dem Holocaust und das Werden des Staates Israel. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Geschichte der deutsch-jüdischen Beziehungen.

Schultze, Herbert
„Jüdische Erfahrungen – Jüdische Antworten“
Die weisse Reihe, ARP-Braunschweig

Im ersten Teil dieser 104 Seiten starken broschüre werden Orte und Wege der jüdischen Häftlinge im Lagerghetto beschrieben, die Gleise in Richtung Bohosovice, das Husdenkmal, Bauweise der Großen Festung, das Gestapogefängnis in der Kleinen Festung. Im zweiten Teil werden Hintergründe und Kontexte aufgezeigt, über den Aufbau und die Funktion des Ghettos berichtet, die Endlösung der Judenfrage beschrieben, Heydrichs Rolle angesprochen. Hier wird auch der geschichtliche Hintergrund skizziert, die Geschichte der Deutschen und Tschechen in Böhmen problematisiert. Leo Baeck und H.G. Adler werden vorgestellt, bevor im Dritten Teil Vorschläge für den Unterricht dargeboten werden. Dem Buch liegen 12 Dia bei.

Schumann, Coco
„ Der Ghetto-Swinger“
Deutscher Taschenbuch-Verlag, Premium, 4. Auflage, München 2000

Coco Schumann wurde 1924 in Berlin geboren. Mit 13 Jahren entdeckt er Swing und Jazz für sich. Bis 1943 gelingt es ihm, dem „Halbjuden“, dank einer gehörigen Portion Chuzpe und seiner zahlreichen öffentlichen Auftritte der Deportation durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Bis auch für ihn der Vorhang fällt. Seine Reise durch die Lager beginnt. Aber auch dort ist und bleibt er Musiker. In der Scheinwelt Theresienstadts wird er Mitglied einer der hochkarätigsten Jazz-Combos des Dritten Reichs, den „Ghetto-Swingers“. In Auschwitz spielt er zur Unterhaltung der Lagerältesten und der SS um sein Leben, in Dachau begleitet er mit letzter Kraft den Abgesang auf das Regime. Nach der Befreiung treibt es den Entwurzelten durch die Welt, die ihm einzig verbliebene Heimat ist der Jazz und der Swing. Coco Schumann lebt heute wieder in Berlin und spielt „seine“ Musik.

Schwarzer Hahn, Lensian
Putenhof Belitz
„Lidice – ein Dorf in Böhmen“

Bei dieser Broschüre handelt es sich um das Begleitheft der im Jahr 2004 während der „Kulturellen Landpartie“ auf dem Putenhof in Belitz gezeigten Ausstellung „Als Goldgräber in Lidice“

Sendak, Maurice und Tony Kushner, Tony
“Brundibár”
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2004

Ein Bilderbuch für Kinder, in dem in herrlichen Farbbildern und Texten nach der Vorlage der Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása die Geschichte des Leierkastenmannes Brundibár erzählt wird.
Leider zu wenig Informationen, unter welchen Bedingungen diese Oper im Ghetto von Theresienstadt aufgeführt wurde und welche Bedeutung sie hatte für die mitwirkenden Kinder.

Seydel, Heinz
„Welch Wort in die Kälte gerufen“
Die Judenverfolgung des Dritten Reiches im Deutschen Gedicht.
Verlag der Nation Berlin 1968

In dem 588 Seiten starken Buch stellt Heinz Seydel eine Fülle von Autoren vor, die sich in ihren Gedichten mit der Judenverfolgung auseinandergesetzt haben. Bei den Autoren handelt es sich um jüdische Gefangene in den Lagern wie z.B. Ilse Weber und Ilse Blumenthal-Weiß in Theresienstadt, um bekannte Schriftsteller wie Brecht und Stefan Zweig, um andere wie Volker von Törne.

Bei der Auswahl hat der damals in der DDR lebende Herausgeber darauf geachtet, daß im Westen lebende Autoren berücksichtigt werden.

 

Staatliches Jüdisches Museum Prag
„Das staatliche Jüdische Museum Prag“
Broschüre von 1967
Ein Wegweiser durch das Jüdische Prag mit Übersichtskarte.

Staatliches Jüdisches Museum Prag
„Friedel Dicker-Brandeis 1898 – 1944“
1988 herausgegeben, Katalog einer Ausstellung

Dieser zum 90. Geburtstag herausgegebene Ausstellungskatalog in deutscher Sprache würdigt das Lebenswerk der im Bauhaus engagierten Künstlerin Friedl Dicker- Brandeis; im Ghetto Theresienstadt leistete sie einen entscheidenden Beitrag zur Kunsterziehung der Kinder.

Staatliches Jüdisches Museum Prag
„Der alte jüdische Friedhof in Prag“

Die in den sechziger Jahren erschienene Broschüre in deutscher Sprache ist ein informativer Wegweiser über den alten jüdischen Friedhof in Prag. Abbildungen schwarz-weiß.

Staatliches Jüdisches Museum Prag
„Einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehen“

Die 1993 herausgegebene Broschüre des Staatlichen Jüdischen Museums Prag enthält Kinderzeichnungen und Gedichte aus dem Ghetto Theresienstadt. Anita Frankova kommentiert Gedichte und Zeichnungen, die farbig wiedergegeben werden.

Staatliches Jüdisches Museum „Die Prager Synagogen“
Staatliches Jüdisches Museum Prag 1986

Die reich bebilderte Broschüre gibt einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte des jüdischen Viertel Prags, vor allem aber über die Synagogen und die in ihnen präsentierten Ausstellungen.

Stanic, Dorothea
„Kinder im KZ“
Elephanten-Press Verlag GmbH, Berlin (West) 1979

Dieses Buch wurde zum Internationalen Jahr des Kindes herausgegeben.
In diesem Buch ( 168 Seiten) berichtet Ernst Antoni über das System der Konzentrationslager („Krieg gegen das eigene Volk“), über die Lagerordnung und das Häftlingsdasein, die Massenmorde und über den Widerstand der politischen Häftlinge. Ausführlich wird über am Beispiel verschiedener Lager auf die Situation der Kinder eingegangen, auf die medizinischen Versuche in Auschwitz und anderswo. Anhand von Kinderzeichnungen und der Zeichnungen der Theresienstädter Maler wie Leo Haas wird dann auch auf die Situation der Kinder im Ghetto Theresienstadt eingegangen. Ein besonderes Kapitel widmet sich den Aufgaben der Jugendfürsorge. Berichtet wird über den Alltag der Kinder, die Heranziehung zur Arbeit, die Verschönerungsaktion, die Angst vor den Transporten, die Theateraufführungen und Vorträge und die Affäre der Theresienstädter Maler. Im zweiten Teil des Buches wird über die Holocaustleugner in der Bundesrepublik berichtet, rechtsradikale Gruppen benannt und über die alten Nazis in Amt und Würden und den juristischen Umgang mit den Massenmördern in der BRD berichtet. Ein hochinteressantes Buch, das erschien, bevor die Verlage den Holocaust entdeckten.

Starke, Käthe
„Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“
Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1975

Käthe Starke wurde mit dem letzten Transport aus Hamburg am 11. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete zunächst in einer Putzkolonne, lernte einige der prominenten Häftlinge kennen, später in der Zentralbücherei unter Prof. Utitz. Sie beschreibt den Alltag in Theresienstadt, den Kampf gegen Krankheit und Hunger, die Angst vor den Transporten. Im Mai 1945 wird sie befreit. Ihr gelingt es, in der Bücherei versteckte Zeichnungen und Bilder und das Theresienstädter Konvolut zu retten.

Statni zidovske muzeum v Praze „Detsky kresby z koncentracniho tabora Terezín“

Eine vom Staatlichen Jüdischen Museum in Prag vor 1990 herausgegebene Broschüre über die im Ghetto Theresienstadt entstandenen Kinderzeichnungen, 40 Seiten.

Statni zidovske muzeum v Praze
„Karel Fleischmann – osobnost a dilo“
1987 erschienen, 54 Seiten, in tschechischer Sprache

„Persönlichkeit und Werk“ Karel Fleischmanns werden in dieser Broschüre des Staatlichen Jüdischen Museums Prag vorgestellt.

 

T

Terezinska Iniciativa
„Terezinska pametni kniha I“
Melantrich-Verlag , 1995

In diesem ersten Band der Theresienstädter Gedenkbücher sind chronologisch die Transporte aufgeführt, die aus Böhmen und Mähren bis zum 16. Juni 1942 nach Theresienstadt geleitet wurden. Datum, Transportnummer, Herkunftsort, Transportlisten mit den Namen der Häftlinge, Geburtsdatum und der Hinweis darauf, was mit den Häftlingen nach Theresienstadt geschah.

Terezinska Iniciativa
„Terezinska pametni kniha II“
Melantrich Verlag 1995

In diesem zweiten Band des Theresienstädter Gedenkbuches sind alle Transporte aus Böhmen und Mähren aufgeführt, die ab dem 02. Juli 1942 nach Theresienstadt geleitet wurden, Transportnummer, Datum, Herkunftsort, Transportlisten mit den Namen der Häftlinge, Geburtsdatum und der Hinweis darauf, was mit den Häftlingen nach Theresienstadt geschah.

Theresienstädter Gedenkbuch I
Theresienstädter Initiative
Melantrich Verlag 1995

In diesem mit einem Vorwort von Václav Havel versehenen Band gibt es neben Beiträgen von Serge Klarsfeld, Miroslav Kárný (über den Genozid an den tschechischen Juden) eine Übersicht über die Transporte aus Prag nach Łódź, aus Brno nach Minsk und aus allen Teilen des Landes nach Theresienstadt. Die Teilnehmer der Transporte werden namentlich aufgeführt und ihr weiteres Schicksal (ermordet oder überlebt) benannt (soweit bekannt).
Das Buch liegt leider nur in tschechischer Sprache vor.

Theresienstädter Gedenkbuch II
Theresienstädter Initiative
Melantrich Verlag 1995

Der Band enthält die Namen (soweit ermittelt) aller aus mährischen und böhmischen Orten in den Transporten nach Theresienstadt deportierten jüdischen Menschen. Tschechische Sprache.

Theresienstädter Gedenkbuch
Die Opfer der Judentransporte aus Deutschland nach Theresienstadt 1942 – 1945
Herausgegeben vom Institut der Theresienstädter Initiative.
Academia-Verlag, Prag 2000

845 Seiten umfasst das Werk in DIN A 4. Václav Havel hat das Vorwort geschrieben. Das Buch enthält geordnet nach den Abgangsorten alle Namen der aus Deutschland nach Theresienstadt deportierten Jüdinnen und Juden. Dieses Gedenkbuch ist der dritte Band in der Reihe der Theresienstädter Gedenkbücher. Die beiden ersten enthalten die Namen der Deportierten aus Böhmen und Mähren und aus dem Sudetenland.

Theresienstädter Gedenkbuch
Österreichische Jüdinnen und Juden
in Theresienstadt 1942-1945

Herausgegeben vom Institut der Theresienstädter Initiative. Prag 2005
Mit Geleitworten von Thomas Klestil und Václav Havel

Theresienstädter Initiative, Institut
„Theresienstädter Gedenkbuch“
Die Opfer der Judentransporte aus Deutschland 1942 – 1945
Academia Verlag, Prag 2000

Dieses in deutscher Sprache im Jahr 2000 erschienende Gedenkbuch gibt u.a. eine chronologische Übersicht über die Judentransporte nach und aus Theresienstadt und gibt eine Übersicht über die Opfer der Deportationen aus den einzelnen Gebieten.

Theresienstädter Studien und Dokumente 1994
Theresienstädter Initiative Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper,
Margita Karna Academia Verlag, Prag 1994

Inhalt
Shlomo Aronson: Theresienstadt im Spiegel amerikanischer Dokumentation
Miroslav Kárný: Deutsche Juden in Theresienstadt
Michael Zimmermann: Eine Deportation nach Theresienstadt
Miroslav Kryl: Deportationen von Theresienstadt nach Majdanek
Rudolf Freiberger: Zur Geschichte der Produktionsstätten im Theresienstädter Ghetto
Ruth Bondy: Das Ghetto Theresienstadt und Israel
Tomáš Radil: Eine Reflektion der Erfahrungen aus Auschwitz
Ludbvik Vaclavek: Zur Problematik der deutschen Lyrik aus Theresienstadt 1941 – 1945
Anna Hydrakova: Aus der Tiefe der Vergangenheit
Pavel Stránský: ...Um Unmittelbares mitzuteilen.
Winfried Garscha: Die Eichmann-Männer
Pavel Skorpil: Jüdische Opfer des Nationalsozialistischen Deutschland aus den Böhmischen Ländern
Dokumentationen
Alisah Shek: Tagebuch (Oktober 1944 – Mai 1945)
Josef Taussig: Über die Theresienstädter Kabarette

Theresienstädter Studien und Dokumente 1995
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper, Margita Karna
Academia Verlag, Prag 1995

Inhalt
Miroslav Kárný: Die Theresienstädter Herbsttransporte 1944
Peter Witte: Zwei Entscheidungen in der „Endlösung der Judenfrage“ ; Deportationen nach Łódź und Vernichtung in Chelmno
Miroslav Kryl: Die Deportationen aus Theresienstadt nach dem Osten im Spiegel des Tagebuchs Willy Mahlers
Bronka Klibanski: Kinder aus dem Ghetto Bialystock in Theresienstadt
Jakov Tsur: Der verhängnisvolle Weg des Transportes Aay
Krystina Oleksy: Salmen Gradowski – Ein Zeuge aus dem Sonderkommando
Ruth Bondy: Prominent auf Widerruf
Karl Braun: Petr Kien oder die Ästethik als Widerstand
Jiří Diamant: Wiedersehen nach einem halben Jahrhundert
Alena Hájková: „Forschen Sie doch bitte nach...“
Ingid Schupetta: Lore Gabelin – Eine biographische Skizze aus der NS-Zeit
Jaroslava Milotova: Theresienstadt in den Akten des Londoner Exils
Zlatuse Kukanova: Wertvolle Quellen zur Geschichte des Theresienstädter Ghettos
Miroslava Benesová: Das Konzentrationslager Leitmeritz und seine Häftlinge
Manfred Grieger: Anton Burger – ein österreichischer Dienstmann
Eva Sormova: Monographien über Kurt Gerron
Hanuš Schimmerling: Eine Jugend
Otto Zucker: Theresienstadt 1941 - 1943; Otto Zuckers Theresienstädter Bericht
Erich Kessler: Ein Theresienstädter Tagebuch. Der Theresienstädter 20. April 1945 und die Tage danach

Theresienstädter Studien und Dokumente 1996
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper, Margita Karna
Academia Verlag, Prag 1996

Inhalt
Wolfgang Benz Theresienstadt: Ein vergessener Ort der deutschen Geschichte
Gerhard M. Riegner: Die Beziehungen des Roten Kreuzes zu Theresienstadt in der Endphase des Krieges
Rita Meyhöfer: Berliner Juden in Theresienstadt
Leonore Lappin: Der Weg ungarischer Juden nach Theresienstadt
Katarina Hradska: Vorgeschichte der slowakischen Transporte nach Theresienstadt
Peter Witte: Letzte Nachrichten aus Siedliszcze. Der Transport Ax aus Theresienstadt in den Distrikt Lublin
Livia Rothkirchen: Die Repräsentanten der Theresienstädter Selbstverwaltung. Diffenrenzierung der Ansichten
Trude Simonsohn: Erinnerung an Paul Eppstein
Ernst Ludwig Ehrlich: Leo Baeck - Rabbiner in schwerster Zeit
Miroslav Kárný: Die Gendarmeriesonderabteilung und die Theresienstädter Häftlinge
Jaroslava Milotova: Die Protektoratspresse und die „Judenfrage“
Ruth Bondy: Salom na Patek = Schalom zum Freitag Die Theresienstädter humoristische Zeitung
Mona Körte: Nimbus und Hölle – Metaphern des Unbeschreiblichen. Das Ghetto Theresienstadt in der Literatur der Nachkriegszeit
Hanuš Schimmerling: Gerty Spies: Drei Jahre Theresienstadt
Herbert Exenberger: Vom „Cabaret ABC im Regenbogen“ zur " Lindenbaumgruppe“ in Theresienstadt
Richard Glazar: Aproximation = Annäherung. Erfahrungen aus Vorträgen, Aussagen und Diskussionen über den Holocaust
Alexander Avraham: The Page of Testimony. Ein Verzeichnis der Zeugenaussagen zum Gedenken der Opfer des Holocaust und die Computerisierung ihrer Namen
Dokumentation
Zur Errichtung des Theresienstädter Ghettos
Miroslav Kárný: Maurice Rossels Bericht über seine Besichtigung des Theresienstädter Ghettos am 23. Juni 1944
Maurice Rossel: Besuch im Ghetto
Vojtěch Blodig Anmerkungen zu Maurice Rossels Bericht

Theresienstädter Studien und Dokumente 1997
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper, Margita Karna
Academia Verlag, Prag 1997

Inhalt
Jaroslava Milotova: Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Prag. Genesis und Tätigkeit bis zum Anfang des Jahres 1940
Stanislav Kokoska: Zwei unbekannte Berichte aus dem besetzten Gebiet. Über die Lage der jüdischen Bevölkerung im Protektorat
Alena Hájková: Erfassung der jüdischen Bevölkerung des Protektorats
Bohumil Černý: Die Emigration der Juden aus den Böhmischen Ländern 1938 – 1941
Ludomir Kocourek: Das Schicksal der Juden im Sudetengau im Licht der erhaltenen Quellen
Zlatuse Kukanova: Die demographische Struktur der israelitischen Kultusgemeinden in Nordböhmen in den Jahren
Lenka Matusikova: 1945-1949
Livia Rothkirchen: Der geistige Widerstand in Theresienstadt
Frantisek Fuchs: Die tschechisch-jüdische Widerstandsbewegung in Theresienstadt
Miroslav Kárný: Die Flucht des Auschwitzer Häftlings Vitezlav Lederer und der tschechische Widerstand
Miroslav Kryl: Fritz Ullmann und seine Hilfe für die Theresienstädter Häftlinge
Miroslav Kárný: Jakob Edelsteins letzte Briefe
Jiří Kosta: Das Aufbaukommando und ein Jahr in den Gruben von Kladno
Ruth Bondy: Es gab einen Kameraden Die Kinderzeitung Kamarad im Ghetto T.
Eva Sormova: Theater in Theresienstadt
Ludvik E. Vaclavek: Deutsche Literatur in Theresienstadt
Jiří Franek: Fragezeichen um Karel Poláček
Ruth Elias: Zeitzeugen sprechen
Marek Polancarcz: Ein unterlassenes Kapitel der Theresienstädter Geschichte. Das Internierungslager für Deutsche 1945 - 1948

Theresienstädter Studien und Dokumente 1998
Theresienstädter Initiative
Academia Verlag, Prag 1998

Inhalt
Miroslav Kárný: Die Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben des Protektorats und die Geschichte des „Ehrenariertums“
Jaroslava Milotova: Der Okkupationsapparat und die Vorbereitung der Transporte nach Łódź
Jens Hampel: Das Schicksal der jüdischen Bevölkerung der Stadt Iglau 1938 – 1942
Anita Tarsi: Das Schicksal der alten Frauen aus Deutschland im Ghetto Theresienstadt
Ludmila Chládková: Von einem Haus im Theresienstädter Ghetto
Anita Frankova: Theresienstädter Erziehung.Berichte zum ersten Jahrestag der Theresienstädter Heime in L 417
Karel Margry: Ein interessanter Vorgänger. Der erste Theresienstadtfilm (1942)
Juelena Makarova: Die Akademie des Überlebens
Miroslav Franc: Arbeitskommando Wulkow
Hans H. Sladky: Episoden aus dem Leben eines Überlebenden
Ruth Bondy: Überleben
Jan Osers: Flucht aus Zamosz
Milos Pick: Erinnerungen an die Widerstandsbewegung
Jan Munk: Entwicklungskonzepte der Gedenkstätte Theresienstadt und die Motivationsstruktur ihrer Besucher
Michal Frankl: Der Fall der Jeanette Jenny

Theresienstädter Studien und Dokumente 1999
Institut Theresienstädter Initiative Academia Verlag, Prag
Herausgeber: Miroslav Kárný und Raimund Kemper

Inhalt
Miroslav Kárný: Fragen zum 8.März
Jindřich Flusser: Ein Rückblick
Ruth Bondy: Ein Brotwunder. Das Hilfswerk von Heinz Prossnitz
Kateriny Capkova: Das Zeugnis von Salmen Gradowski
Anna Lorencova: Die tschechische Gesellschaft und die Juden
Anna Hyndrakova: in den Erinnerungen von Zeitzeugen
Anna Tuckowa: Ich war Mischling ersten Grades
Volker Zimmermann: Täter und Zuschauer Die Judenverfolgung im „Sudetengau“ 1938-1945
Max Sever: Die Technischen Einrichtungen Theresienstadts
Lubomir Peduzzi: Aus dem Theresienstädter Musikleben
Gila Fatranova: Franz Kahn
Marek Poloncarz: Die Evakuierungstransporte nach Theresienstadt April – Mai 1945
Hans Brenner: Frauen in den Außenlagern von Flossenbürg und Groß Rosen in Böhmen und Mähren
Leopold Pospisil: Zwei Tagebücher: Anne Frank und Otto Wolf
Astrid Debold-Kritter: Festungsstadt – Ghetto- Militärstadt Historische Forschung und Spurensuche vor Ort
Sarka Nepolova: Die jüdische Minderheit in Böhmen und Mähren in den Jahren 1945 und 1948

Theresienstädter Studien und Dokumente 2000
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper
Theresienstädter Initiative Academia-Verlag, Prag 2000

Inhalt
Marek Polocarz: Das Polizeigefängnis Kleine Festung Theresienstadt
Dokumente über die Schicksale der jüdischen Häftlinge in der Theresienstädter Kleinen Festung
Miroslav Kárný: Kaltenbrunners Reise nach Theresienstadt und der Prominententransport im Frühjahr 1945
Ruth Bondy: Chronik der sich schließenden Tore. Jüdisches Nachrichtenblatt – Zidovske Listy (1939 .- 1945)
Anita Tarsi: Arbeit in der Falle. Die Arbeitszentrale im ersten Jahr der Existenz des Ghettos Theresienstadt
Klaus Leist: Dienst am Ghetto und Kulturtat. Der Theresienstädter Hechalutz. Aus den Erinnerungen von Berl Herskovic: 'Als Maurice Rossel zu reden begann'
Dirk Rupnow: „Ihr müsst sein, auch wenn ihr nicht mehr seid“. Das „Jüdische Zentralmuseum“ in Prag 1942-45
Anita Franmkova: Hanuš Bonn
Miroslav Kryl: Das Theresienstädter Schicksal Kamil Hermanns 1878 – 1944
Blanka Stehlikova: Petr Kein
Anna Tuckova: Über Mut, unglaubliche Zufälle und ein wenig Glück
Josef Bartos: Die Arisierung jüdischen Vermögens in Ölmütz 1939
Lukas Pribyl: Das Schicksal des dritten Transports aus dem Protektorat nach Nisko
Alena Hájková: Ursprung und Zusammensetzung einer Personenkartei Der Juden aus der Zeit des Protektorats

Theresienstädter Studien und Dokumente 2001
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Jaroslava Milotova, Raimund Kemper und Michael Wögerbauer
Academia Verlag, Prag 2001

Inhalt
Ruth Bondy: Luftwurzeln. Die Tausendjährige Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren in den Namen der Deportierten
Anita Frankova: Die Vorbereitung zur Konzentrierung der Juden im Protektorat. Die Vorgeschichte des Theresienstädter Ghettos
Pavla Zemanova: Die Theresienstädter Außenkommandos
Patricia Tošnerová: Die Postverbindung zwischen dem Protektorat und dem Ghetto Theresienstadt
Lukas Pribyl: Die Geschichte des Theresienstädter Transportes „BE“ nach Estland
Anna Hájková: Die acht Transporte aus dem Reichskommissariat Niederlande nach Theresienstadt
M. Wörgerbauer: Das prominente Ehepaar Gutmann und die Bemühungen zu seiner Befreiung
Tomáš Fedorovic: Die Gemeinde Schönwald und ihre unfreiwilligen Einwohner
Daniel C. Schmid: Möglichkeiten und Grenzen schweizerischer Schutzmacht-Politik im Protektorat Böhmen und Mähren 1939-1945
Dahomir Jancik: Die Hadega- Handelsgesellschaft m.b.H. – Ein Geschäft mit Edelmetallen und Edelsteinen während des Zweiten Weltkrieges
Jiří Novotny: .„Ein abartiges Monopol“
Jiří Sousa: Aus dem literarischen Nachlass von Josef Taussig

Theresienstädter Studien und Dokumente 2002
Theresienstädter Initiative
Hg.: Jaroslava Milotova, Ulf Rathgeber, Gabriela Kalinova
Academia Verlag, Prag 2002

Miroslav Kárný: Sieben Monate Kaufering;Miroslav Kárný (1919 – 2001)
A
uswahlbibliographie und Arbeiten von Miroslav Kárný 1971 – 2001
Wolfgang Benz: Erzwungene Illusionen.Überlegungen zur Wahrnehmung und Rezeption des Ghettos Theresienstadt
Ruth Bondy: Die Vergangenheit ist unvergangen Der Einfluss des Theresienstädter Ghettos auf das Leben seiner ehemaligen Häftlinge
Jaroslava Milotova: Zur Geschichte der Verordnung Konstantin von Neuraths über das jüdische Vermögen
Daniel C. Schmidt: Hopfen und Malz verloren. Zur „Arisierung“ der jüdischen Malzfabriken im Protektorat Böhmen und Mähren
Anna Hájková: Die Juden aus den Niederlanden in Theresienstadt
Jakov Tsu:r Schwarzheide – ein Aussenlager des KZs Sachsenhausen
Adam Kopciowski: Der Judenrat in Zamosc Zeugnis Jaroslav Cernys (Moritz Mittelmann) ü ber Mieczyslav Garfinkiel
Lukas Pribyl: Die Geschichte der Flucht von „As 232“ und „As 233“ aus Zamosc
Alena Hájková: Die Lebensgeschichte Karel Körpers
Katarina Hradska: Der deutsche Berater und die „Lösung der Judenfrage“ in der Slowakei
Ivan Kamenec: Die erfolglosen Versuche zur Wiederaufnahme derDeportationen der slowakischen Juden
Livia Rothkirchen: Zur ersten authentischen Nachricht über den Beginn Der Vernichtung der europäischen Juden. Der Nazi-Plan e in steiniger Weg in die Vernichtung
Jan Nemecek: Das tschechoslowakische politische Exil in London und die „ jüdische Frage“

Theresienstädter Studien und Dokumente 2003
Hg.: Jaroslava Milotova, Ulf Rathgeber, Michael Wögerbauer
Sefer-Verlag, Prag 2003

Inhalt
Katerina Capkova: Theodor Lessing- vom Außenseiter zum Symbol der antinazistischen Opposition
Alena Hájková: Über die Familie Ehrmann und die Kraft der menschlichen Solidarität
Margalit Shlain: Jakob Edelstein Bemühungen um die Rettung der Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren von Mai 1939 bis Dezember 1939
Michael Wögerbauer: Kartoffeln - Ein Versuch über Erzählungen zum Ghettoalltag
Caterine Stodolsky: Die gebürtige Pragerin Malvina Schalek
Tomáš Federovic: Der Theresienstädter Lagerkommandant Siegfried Seidl
Patricia Tošnerová: Die Geschichte eines Briefes

Magda Veselska: Oscar Federer - Unternehmer und Kunstsammler
Monika Sedlakova: Die Rolle der sogenannten „Einsatzstäbe“ bei der Enteignung jüdischen Vermögens
Ivan Kamenec: Die Grundzüge des Arisierungsprozesses in der Slowakei
Robert Kuwalek: Das Durchgangsghetto in Izbica
Anna Hájková: The Making of a Zentralstelle

Technische Universität Berlin
„Terezín/Theresienstadt-Vergegenwärtigung von Stadtgeschichte“
Herausgegeben von Astrid Debold-Kritter und Gabriele Fliessbach
Begleitbroschüre für eine in der TU Berlin vom 28. Juni bis 19.Juli 2004 gezeigte Ausstellung

Die oben genannte Ausstellung ist das Ergebnis von sieben Jahren Lehre und Forschung am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin . Das Projekt der TU Berlin, unterstützt vom Schinkelzentrum für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege, hat seine Wurzeln in der 1997 veranstalteten internationalen Konferenz „Terezín nach dem Jahre 2000 – Gedenkort und moderne Stadt“ und einer daraus erfolgenden Resolution für die Konservierung der Stadt. Daraus entwickelte sich dieses Forschungsprojekt. Das Projekt „Terezín/Theresienstadt“ der TU Berlin hat wichtige Grundlagen für die Wertschätzung dieses Ortes und für die Vorbereitung für die Aufnahme Terezins in die Liste des Weltkulturerbes erbracht.

 

U

Ullmann, Viktor/Kien, Petr
„Der Kaiser von Atlantis“
Text der Oper. Handschriftliches Deckblatt (Fotokopie), Fotokopie des Textes dieser Oper aus dem Jahr 1943, die von Petr Kien inzeniert wurde und zu der Ullmann die Musik geschrieben hat.

„Der Kaiser von Atlantis – oder die Todesverweigerung“ ist eine einaktige Kammeroper, die der jüdische deutsch-österreichische Komponist Victor Ullmann in den Jahren 1943/44 als Gefangener im Ghetto Theresienstadt geschrieben hat. Das Libretto stammt von seinem Mithäftling Petr Kien.
Der Trommelwirbel ist mächtig, die Nachricht ist es auch: Der Kaiser Overall läßt den Krieg aller gegen alle ausrufen. Er selbst hat sich hinter den Mauern seiner Festung verschanzt, thront hinter einem mächtigen Schreibtisch. An seiner Uniform blitzen goldene Knöpfe und ein gewaltiger Orden. Kaiser Overall will Macht, egal um welchen Preis.
Der Kaiser, der den Tod als seinen Vollstrecker in einem totalen Krieg gewinnen will, ist die Hauptfigur des Stückes. Doch der Tod spielt nicht mit, er zerbricht sein Schwert, damit keiner mehr sterben kann. So bedroht der Tod die Macht des Kaisers, über das Leben seiner Feinde zu verfügen. Der Kaiser versucht aus der Not Gewinn zu schlagen. Er verspricht seinen Untertanen das ewige Leben im Tausch gegen ihre Loyalität und provoziert das Chaos auf den Schlachtfeldern. Der Tod verspricht, seine Dienste wieder aufzunehmen, aber nur, wenn der Kaiser ihm als erster folge....... Ullmann schrieb das Stück im Ghetto Theresienstadt, wie die anderen Ghettobewohner ständig bedroht von Transport und Tod. „Die einzige Sache, die es wert ist, erwähnt zu werden, ist....daß wir nicht trauernd an den Flüssen von Babylon saßen, sondern daß unser Wille kreativ zu sein genau so stark war, wie unser Wille zu leben.“
Die Deutschen ließen in Theresienstadt aus Ablenkungsgründen einige unkritische Aktivitäten zu. So durfte ein Streichorchester aus Lagerinsassen im blumengeschmückten Saal einige Male konzertieren, zuletzt vor der Kamera Kurt Gerrons, der von der SS mit der Herstellung des Films “Die geschenkte Stadt“ beauftragt worden war. Wenige Tage später wurden Filmemacher und Künstler nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ullmann und Kien und mit ihnen viele andere Künstler wurden im Oktober nach Auschwitz deportiert. Sie kamen in den Gaskammern um. Ein Teil des Werkes von Victor Ullmann blieb erhalten, darunter die Oper, die Musikwissenschaftler als sein Meisterwerk betrachten.
„Der Kaiser von Atlantis“ wurde nie in Theresienstadt aufgeführt. Ullmann fürchtete, die Nazis würden die Paralellen zu Hitler erkennen und die Oper als Provokation ansehen. Nach dem Krieg geriet sie in die Schweiz, wo sie erst in den 80er Jahren wiederentdeckt wurde.
Rund 54 Jahre nach ihrem Entstehen wurde sie im September 1998 in New York uraufgeführt.
Berliner Zeitung vom 23.09.1998

 

V

Vogel, Karl „Lidice – ein Dorf in Böhmen“
Landesbildstelle Berlin, Colloqium-Verlag Berlin 1989

arl Vogel beschreibt in dieser kurz vor der Wende erschienenen Broschüre den historischen Hintergrund des Attentats auf Heydrich, die Funktion dieses Stellvertretenden Reichsprotektors in Böhmen, die Vorbereitungen auf das Attentat und die Funktion, die das Attentat im Sinne der tschechoslowakischen Exilregierung in London haben sollte. Er beschreibt die Vernichtung des Dorfes Lidice, das Schicksal der Menschen dort und den Wiederaufbau nach der Rückkehr der aus dem KZ Ravensbrück befreiten Frauen des Dorfes.

 

W

Wagner, Wolf H.
„Der Hölle entronnen“
Henschel Verlag, Berlin 1987

Wolf H. Wagner beschreibt in diesem rund 270 Seiten starken Buch die Lebensgeschichte des Malers und Graphikers Leo Haas, der in Opava geboren wurde und aufwuchs. Wie viele andere geriet der in den zwanziger Jahren vielgereiste aber in die Tschechoslowakei zurückgekehrte Leo Haas als Jude in die Verfolgungsmaschinerie der Nationalsozialisten, war einer der Häftlinge in Nisko am San, wurde nach Theresienstadt deportiert, wo er neben seiner Arbeit in der Technischen Kanzlei Bilder des Alltags malte, die von der SS als Greuelpropaganda bezeichnet wurden. Deswegen verhaftet und in die Kleine Festung überstellt, wurde er zusammen mit Fritta nach Auschwitz deportiert. Er wurde selektiert, kam nach Sachsenhausen und musste dort in der Fälscherwerkstatt arbeiten. Mauthausen und Ebensee waren weitere Stationen.
Haas überlebte, ging zurück nach Prag, arbeitete später als Karikaturist beim Neuen Deutschland in Berlin.

Weiß, Hermann
„Personenlexikon 1941 – 1945“
Fischer-Verlag, Frankfurt/Main 2002

Historiker haben 500 Biographien zusammengetragen. Die einzelnen Artikel enthalten übersichtliche und knappe Lebensläufe, Beurteilungen und Bewertungen.

Weiss, Otto
„Und Gott sah, daß es schlecht war“
Eine Erzählung aus Theresienstadt
Wallstein-Verlag, Göttingen 2002, Herausgegeben vom Niedersächsischen Verein zur Förderung von Theresienstadt e.V.

Die Prager Familie Weiss wurde 1941 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert. Während Mutter und Tochter überlebten, wurde der Vater, Otto Weiss, in Auschwitz ermordet. In Theresienstadt hatte er einen Text verfasst, den er von seiner zwölfjährigen Tochter illustrieren ließ und seiner Frau 1943 zum Geburtstag schenkte.
Otto Weiss beschreibt mit bitterer Ironie die Vorgänge in Theresienstadt aus der Perspektive Gottes. Er stellt fest, daß einer seiner treuesten Diener nur noch mit schwacher und brüchiger Stimme betet. Als Aaron Gottesmann geht er nach Theresienstadt. Dort erfährt er, unter welchen Bedingungen sein auserwähltes Volk sein Dasein fristet. Er sieht die Notdürftigkeit und Enge der Unterkünfte, er leidet unter Läusen und der Prozedur des Entlausens, er erfährt die Ungewissheit und Angst, einem Transport nach Osten, in die Vernichtungslager zugeordnet zu werden, er sieht Menschen hungern und sterben.
Otto Weiss’ ausdrucksvolle Satire ist mit den Illustrationen der Tochter Helga ein Dokument dafür, wie sich Ghettobewohner durch Kunst auch ein Stück Menschsein zurückerobern.

Weissová, Helga
„Zeichne, was Du siehst“
Wallstein-Verlag, Göttingen 1998
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, herausgegeben im Auftrag des Niedersächsischen Vereins zur Förderung von Theresienstadt e.V.

Zeichne, was Du siehst!“ sagte mein Vater zu mir, nachdem ich ihm die Zeichnung mit dem Schneemann und den spielenden Kindern in die Männerkaserne geschmuggelt hatte. Das war im Dezember 1941, kurz nach unserer Ankunft in Theresienstadt. Der Schneemann war eigentlich meine letzte kindliche Zeichnung. Durch den Satz meines Vaters und eigenen inneren Antrieb fühlte ich mich dazu aufgerufen, von nun an in meinen Zeichnungen das tägliche Leben in Theresienstadt zu erfassen. Die Eindrücke, die mich von diesem Zeitpunkt an prägen sollten, beendeten meine Kindheit“. Helga Weissová

Weissová, Helga
„Zeichne, was Du siehst“
Insel-Taschenbuch-Verlag 2756, Frankfurt/Main und Leipzig 2001
Mit einem Nachwort von Astrid Schmetterling

Wertheim, Hella/Rockel, Manfred
„Alles immer geduldig ertragen – Als Mädchen in Theresienstadt, Auschwitz und Lenzing“
Museumsverein der Grafschaft Bentheim, Nordhorn 1992

Manfred Rockel zeichnete die Erinnerungen der Hella Wertheim auf, die, damals 14 Jahre alt, aus dem ostpreussischen Insterburg nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort musste sie mitansehen, wie der Vater verhungerte. Ein Jahr später wurde sie nach Auschwitz gebracht, wo die Mutter im Gas umkam. Sie wurde selektiert und nach Lenzing/Österreich geschickt, wo sie in der Zellwolleproduktion Zwangsarbeit leisten musste. Nach dem Krieg kehrte sie in die Grafschaft Bentheim nach Deutschland zurück.

Winkel, Jürgen
„Jetzt gibt es keine Tabus mehr“
Artikel in „Zeichen“, Zeitschrift der Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste, 2. Juni 2002, Seite 9

Jürgen Winkel berichtet in diesem Artikel über die Arbeit der Freiwilligen der Aktion Sühnezeichen in Theresienstadt Ende der sechziger Jahre, dem Prager Frühling und dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten am 21. August 1968.

Winkel, Jürgen
„Theresienstadt- Festung – Gestapogefängnis – Ghetto“

Diese im Jahr 2000 geschriebene Broschüre (56 Seiten) dient vor allem der Vorbereitung der Jugendlichen, die im Rahmen der Work Camps seit 1990 jedes Jahr auf dem Gelände der Gedenkstätte Theresienstadt arbeiten.
Die Broschüre beschreibt Gründung und Entwicklung Theresienstadt, ihre Funktion als Festung, als offene Stadt, als Militärgefängnis. Zum Verständnis des während der deutschen Besatzung Geschehenen wird auf die Gründung der Tschechoslowakei, auf die Situation in der CSR in den zwanziger und dreißiger Jahren eingegangen, die nationalsozialistische Expansionspolitik, das Münchener Abkommen und die Zerschlagung des tschechoslowakischen Staates beschrieben.
Ein Kapitel widmet sich dem Gestapogefängnis in der Kleinen Festung, ein anderes dem in der Großen Festung 1941 eingerichteten Ghetto.
Die Texte werden durch Zeichnungen illustriert.

Wlaschek, Rudolf M.
„Sudetenland“ Nr. 4, Jahrgang 1994

Rudolf M. Wlaschek schreibt in der europäischen Kulturzeitschrift „Sudetenland“ (eine Vierteljahresschrift) auf Seite 342 einen Artikel, der mit „Das Ghetto Theresienstadt“ (Untertitel: „Kulturelle Aktivitäten im Lager“) betitelt ist. Wlaschek berichtet über die Ghettobücherei, die Komponisten und Musiker, die Theater und Konzertaufführungen, die Maler und Lyriker.
Eine informative Zusammenfassung, jedoch ohne Tiefe und ohne auf die Funktion dieser kulturellen Aktivitäten einzugehen. Unklar ist weiterhin, warum dieser Artikel in der Zeitschrift „Sudetenland“ erscheint, einer Zeitschrift, die den Landsmannschaften zugeordnet werden muss.

Wlaschek, Rudolf M.
„Kunst und Kultur in Theresienstadt“
Bleicher-Verlag, Gerlingen 2001

In dem 88 Seiten starken und reich illustrierten in deutsch und englisch geschriebenen Buch , das von dem Historiker Wlaschek herausgegeben wurde, werden die künstlerischen Aktivitäten der jüdischen Häftlinge im Ghetto Theresienstadt beschrieben. Wlaschek illustriert das Buch vor allem mit den Plakaten und Einladungszetteln, die Karl Herrmann gesammelt hat.

Wolter, Hans-Joachim
„Zeitzeugen berichten“
Begleitheft zur Diaserie
Herausgegeben vom Niedersächsischen Verein zur Förderung von Theresienstadt e.V.
Wittingen 1999

In diesem 56 Seiten starken Heft, das als Begleitheft für eine von H.J. Wolter erstellte Diaserie diente, kommen Zeitzeugen zu Wort, berichten Dagmar Lieblová, Eva Stichowa und Lisa Mikova über ihre Haft in deutschen Konzentrationslagern. Die Broschüre ist bei H.J. Wolter, Fuhlenriedweg 15, 29378 Wittingen zu beziehen.

Wykes, Alan
„ Reinhardt Heydrich“
Moewig Dokumentation 4320, München-Rastatt 1982

Wykes beschreibt Herkunft und Aufstieg Heydrichs innerhalb der NS-Hierarchie, seine Rolle bei der Planung und Durchführung des Völkermordes an den Juden, seine letzte Station als Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren.

 

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