Literatur
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Dieser Beitrag Adlers erschien in der Zeitschrift Merkur bevor sein Buch „Theresienstadt 1941 – 1945 – Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft“ 1955 in deutscher Sprache im Mohr Verklag Tübingen erschien. Das Vorwort schrieb Leo Baeck.
In 241 Dokumenten
und Bildern – jeweils mit wissenschaftlicher
Sorgfalt knapp kommentiert und erläutert, wird das
einmalige Phänomen Theresienstadt mit kritischer
Sonde bis in manche letzte, historisch wie soziologische
aufschlussreiche Einzelheit erschlossen. Die dem jüdischen „Vorzugslager“ von
den nationalsozialistischen Machthabern zugedachte Rolle,
die Öffentlichkeit des In- und Auslandes über
die wahren Ziele der sogenannten „Endlösung“ der
Judenfrage, der systematischen Vernichtung des jüdischen
Volkes, zu täuschen, tritt dabei deutlich ins Licht.
Die nüchterne Sprache amtlicher Dokumente, die tragische
Widersinnigkeit von Anordnungen, Stellungnahmen und Berichten
der jüdischen Selbstverwaltung und die Zeugnisse
leidend Betroffener, die sich in diesem Buch in zahlreichen
damals neuen Quellen darbieten, erweitern mit neuen Zügen
sowohl unsere Kenntnis der Zwangsgemeinschaft „Theresienstadt“ als
auch die Tragödie des jüdischen Volkes während
des Zweiten Weltkrieges. Über die Geschichte und
Gesellschaft dieses Vorzugslagers hatte der Verfasser
bereits in seinem Buch „Theresienstadt 1941 – 1945
- Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft“ berichtet.
Der Dokumentenband ist ein neues, in sich abgerundetes
Werk, das selbständig betrachtet werden kann. Es
stützt sich natürlich auf das frühere
Buch des Verfassers. Beide Bände verbinden sich
so zu einer Einheit, die Weise und Umfang der berührten
Probleme zu erfassen ermöglicht.
Im einzelnen
werden in dem Dokumentenband vor allem untersucht die
Vorbereitungen des Lagers, die Technik der Massendeportation
und ihre materielle Ausbeutung (bei der die Gestapo
die Finanzämter übervorteilt),
der Aufbau des Lagers in seiner Entwicklung und den wichtigsten
Institutionen, schließlich der jahrelange Kampf
um die Verheimlichung und Enthüllung der Wahrheit über
Theresienstadt, als dessen Repräsentanten u.a. das
Reichssicherheitshauptamt und das Internationale Rote
Kreuz auftreten, während die Gefangenen selbst als
erfindungsreiche Statisten für das Gelingen eines
großzügigen Täuschungsmanövers dienen
müssen.
Adler,
Hans Günther
„Theresienstadt 1941–1945
- Das Anlitz einer Zwangsgemeinschaft“
Mohr Verlag
Tübingen 1960
Inhaltsangabe
(ohne Seitenbezeichnung)
I.
Teil
1. Kapitel: Die Juden im Protektorat
2. Kapitel: Theresienstadt/Vorgeschichte
und Gründung
3. Kapitel: Verschickung nach und aus
Theresienstadt
4. Kapitel: Geschlossenes Lager November
1941/ Juli 1942
5. Kapitel: „Ghetto“ Juli
1942/ Sommer 1943
6. Kapitel: „Jüdisches Siedlungsgebiet“,
Sommer 1943/ September 1944
7. Kapitel: Verfall und Auflösung/
September 1944/ Mai 1945
II. Teil Soziologie
8. Kapitel: Verwaltung
9. Kapitel: Der Transport
10. Kapitel: Bevölkerung
11. Kapitel: Unterkunft
12. Kapitel: Ernährung
13. Kapitel: Arbeit
14. Kapitel: Wirtschaft
15. Kapitel: Rechtsverhältnisse
16. Kapitel: Gesundheitsverhältnisse
17. Kapitel:
Fürsorge
18. Kapitel: Verkehr mit der Umwelt
19. Kapitel: Kulturelles
Leben
III.Teil Psychologie
20. Kapitel: Das geistige Antlitz
der Zwangsgemeinschaft
Schlussbetrachtung
Übersichten und Erläuterungen
im Anhang
Bei diesem von H.G. Adler bereits
wenige Jahre nach der Befreiung verfassten Werk handelt
es sich um die nach wie vor umfassendste Beschreibung
der Vorgänge
in und um das Ghetto Theresienstadt.
Adler, Jeremy
„H.G.Adler“
Bleicher Verlag GmbH, Gerlingen,
1998
H.G. Adler, als Autor des Standardwerks Theresienstadt 1941 – 1945 berühmt, war über dieses Werk hinaus schriftstellerisch tätig. Die Textauswahl des vorliegenden Buches ist eine Einladung, den bedeutenden Prager Exildichter in der ganzen Vielfalt seines Schaffens zu entdecken. In dieser Textsammlung kommt H.G. Adler als Dichter, Denker und „pater familias“ zu Wort, der über sein Privatleben ebenso offenherzig Auskunft erteilt wie über seine intellektuelle Entwicklung im Kreis der deutschsprachigen Autoren in Prag. Neben ganz persönlich gefärbten Interviews enthält das Buch außerdem Essays zur Holocaust-Forschung, einen Theresienstädter Bilderbogen sowie weitere Gedichte aus dem Nachlass.
Apfeld, Dorothee
Wiegand,
Bernd
„Zeichne,
was Du siehst“
Begleitheft zu der Ausstellung der Zeichnungen von Helga
Weissová mit Beispielen für die Einbindung in den
Unterricht.
Herausgeber: Niedersächsischer Verein
zur Förderung
von Theresienstadt e.V.
Beneš,Frantisek und Tošnerová, Patricia
“Die
Post in Theresienstadt 1941 – 1945”
Das Buch ist bei Profil Dum Filatelie 1996 in Prag
im Format DINA 4 erschienen. 344 Seiten, Glanzpapier,
reichlich illustriert. Die Texte in Tschechisch, Englisch
und Deutsch.
Das Buch beschreibt anfangs die Judenpolitik
der Nationalsozialisten im Protektorat Böhmen und
Mähren, die Fülle
der Gesetze und Verordnungen, die das Leben der jüdischen
Bevölkerung immer mehr einschränkten. Es geht
dann auf die Pläne ein, die bei der SS zur Gründung
des Ghettos führten, um dann auf die Struktur des
Ghettos zu verweisen, um schließlich Brief- und
Postverkehr darzustellen.
Benoist-Mechin, Jacques
„Am Rande des Krieges
1938“
Die Sudetenkrise
Gerhard Stalling-Verlag Oldenburg
und Hamburg, 1967
In diesem 382 Seiten starken Buch geht der Autor auf die Gründung der Tschechoslowakei und auf die Nationalitätenpolitik in der 1. Tschechoslowakischen Republik ein. Er beschreibt die Entwicklung in Deutschland, die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 und deren Außen- und Machtpolitik, die Aufrüstung, die Entwertung des Versailler Vertrages, die Eroberungspläne der Nationalsozialisten bis hin zur Sudetenkrise. Benoist-Mechin geht detailliert auf die Situation Ende der dreißiger Jahre in der CSR ein, beschreibt die Politik der Prager Regierung, die Appeasement-Politik Englands und schildert im Detail die Verhandlungen in München, die dann zu der Besetzung des Sudentenlandes durch die deutsche Wehrmacht führten.
Die Geschichte der Juden in Böhmen, Mähren und der Slowakei von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit mit vielen Abbildungen, Illustrationen.
Blumenthal-Weiss, Ilse
„ Mahnmal – Gedichte
aus dem KZ“,
Mainzer Reihe des Christian Wegener-Verlages
Hamburg 1957, 48 Seiten
Die Gedichte der jüdischen Lyrikerin Ilse Blumenthal-Weiss, die in Deutschland vor der Zeit des nationalsozialistischen Regimes mit verschiedenen Veröffentlichungen hervortrat und auch nach dem Kriege wieder einen Gedichtband veröffentlichte, sind vielmehr Klage und Anklage. Die Verfasserin, die alle Schrecken der Verfolgung erlebte, bekannte am Schluß einer Rundfunkrede: „ Ich habe den Glauben an die Menschheit nicht verloren. Ich liebe sie. Und ich liebe zutiefst mein heimgesuchtes Volk.“ Diese geistige Haltung drückt sich in den „Gedichten aus dem KZ“ ergreifend aus.
Bollgöhn, Sibylle
„Jüdische Familien in Lüneburg“
Erinnerungen
Geschichtswerkstatt Lüneburg e.V.
1995
Ruth Bondy, 1923 in Prag geboren, lebt seit 1948 als Jounalistin und Schriftstellerin in Israel. In ihren Erinnerungen berichtet sie auch über die eineinhalb Jahre, die sie im Ghetto Theresienstadt verbrachte. 1943 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, kam sie als Zwangsarbeiterin nach HH-Tiefstaak. Heimgekehrt nach Prag, begann sie mit der Sammlung von Zeugnissen und Dokumenten zu Theresienstadt. Sie gehörte zu den Gründungsmitglieder des Beth Theresienstadt in Givat Chaim, Iarael. Das Buch ist autobiographisch.
Bor, Josef
„Theresienstädter
Requiem“
Buchverlag Der Morgen, Berlin 1964
Schönste Ausgabe dieser Novelle von Josef Bor, in der er berichtet, wie der Dirigent Raphael Schächter mit Häftlingen des Ghettos Theresienstadt Verdis Requiem einstudiert und aufführt.
Bor, Josef
„Theresienstädter
Requiem“
Buchverlag
Der Morgen, Berlin 1971
In dieser Meisternovelle, die in fast allen europäischen
Ländern, in Japan und in den USA erschienen ist,
schildert der tschechische Schriftsteller Josef Bor die
Tragödie jüdischer Künstler in Theresienstadt.
Unter größten Gefahren und Opfern, in einer
Atmosphäre des Infernos, studiert der Dirigent Raphael
Schächter Verdis Requiem ein. Mit dem Schlusschor „Libera
me“ will er die leidenschaftliche Forderung erheben: „Uns
die Freiheit“.
„Ich war ein guter Freund
von Schächter“,
berichtet Josef Bor. „Als einer der wenigen Überlebenden
und Augenzeugen seiner Probenarbeit und der bewegenden
Aufführung in Theresienstadt fühlte ich die
Pflicht, darüber zu berichten und ein Theresienstädter
Requiem zu schreiben.“
Siehe auch: Josef Bor , „Theresienstädter
Requiem“ ,Sigbert Mohn-Verlag, Gütersloh,
1966
Brenner-Wonschick, Hannelore
„Die
Mädchen von Zimmer 28“
Droemer-Verlag,
München, 2004, 384 Seiten
Zwölf bis vierzehn Jahre alt waren die Mädchen,
die von 1942 bis 1944 im Mädchenheim L 410 in Theresienstadt
zusammen lebten, dreißig Quadratmeter für
30 Mädchen, das war Zimmer 28.
Sie waren Ghettohäftlinge,
einige der 75.666 Juden aus dem „Protektorat Böhmen
und Mähren,
die mit dem Einrücken der deutschen Truppen in ihre
Heimat ihr Zuhause, ihr Hab und Gut und schließlich
ihr Existenzrecht verloren und ins Ghetto Theresienstadt
deportiert wurden. Dort, in Zimmer 28, trafen ihre Schicksalswege
aufeinander. Sie schliefen auf schmalen zwei- und dreistöckigen
Holzpritschen, nahmen die dürftigen Essensrationen
gemeinsam ein und erzählten sich, wenn das Licht
gelöscht wurde, von ihren geheimsten Gedanken, ihren
Sorgen und ihren Ängsten.
Von den insgesamt rund
sechzig Mädchen, die eine
zeitlang im Zimmer 28 lebten, bevor sie nach Auschwitz
deportiert wurden, haben fünfzehn überlebt,
zehn von ihnen treffen sich noch heute einmal im Jahr.
Hannelore Brenner-Wonschick erzählt zum ersten Male
die Geschichte der Mädchen vom Zimmer 28.
Inhalt
1. Abschnitt
Böhmen und Mähren in der napoleonischen Zeit 1792 – 1816
2.Abschnitt
Wirtschaft, geistiges Leben und Politik unter Kaiser Franz I. und Ferdinand
I. 1816 – 1848
3.Abschnitt
Revolution und Reaktion 1848 – 1859
4.Abschnitt
Verfassungs- und Nationalitätenkämpfe 1859 - 1914
Bundesministerium für Vertriebene
„Die
Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei“
Weltbild
Verlag Augsburg 1994
In diesem Buch wird die Flucht und die Vertreibung der Deutschen aus dem sogenannten Sudetenland vorwiegend aus Sicht der Vertriebenenverbände geschildert. Auf den Seiten 681 und 698 wird die Rolle Theresienstadts als Internierungslager für Deutsche erwähnt.
Bundesministerium
für Vertriebene
„Die
Vertreibung der Deutschen aus
der Tschechoslowakei“
Band
I Weltbild Verlag GmbH Augsburg
1994
In diesem Band wird die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem sogenannten Sudetenland und Mähren im wesentlichen aus der Sicht der Vetriebenenverbände beschrieben. Auf den Seiten 63, 78 und 99 f. wird auf die Kleine Festung Theresienstadt eingegangen, das bald nach der Befreiung als Gefängnis für Kriegsverbrecher und Sammelstelle für Deutsche genutzt wurde (siehe Stichwort Internierungslager 1945 – 1947).
Inhalt:
Das Nationalitätenproblem in Böhmen
und Mähren
bis 1918
Das sudetendeutsche Problem von 1919/1920 bis
1933
Die Jahre von 1933 bis 1937
1938 - Das entscheidende
Jahr
Die Konferenz in München
Das „Reichsprotektorat
Böhmen und Mähren“
Das zweite tschechische
Exil
Der „Transfer“ der Sudetendeutschen
1945 – 1946
Die Volksdemokratie
Der „Prager Frühling“
Von der Erneuerung
der Diktatur bis zur „samtenen
Revolution“
Von der Föderalisierung bis zur
Spaltung der Tschechoslowakei
Die Sudetendeutschen nach
1945
In diesem 280 Seiten starken Buch erzählt Adolf Burger seine Lebensgeschichte, seine Kindheit in der Slowakei, seine Jugenderlebnisse in der sich verändernden Heimat, die Diktatur der Volkspartei unter Monsignore Tiso, den Terror der Hlanka-Garden, die Deportation nach Auschwitz, die Selektion, die Trennung von seiner Familie, die in den Gaskammern des Lagers ermordet werden und das Leben in der Hölle, immer am Rande des Todes in der Gaskammer. Er beschreibt den Alltag der Häftlinge in den Baracken, die Willkür der Kapos und Brutalität der SS-Männer, der Kampf um das Stückchen Brot, die glücklichen Zufälle, die schließlich zu seiner Rettung führen. Zusammen mit anderen Spezialisten wird er nach Sachsenhausen deportiert. Sie bekommen den Auftrag, englisches und amerikanisches Falschgeld herzustellen. Dann, nach erfolgreichen Versuchen, wird die Werkstatt evakuiert. Mauthausen ist die nächste Station. Von da aus geht es weiter in kleinere Lager; alles endet im KZ Ebensee, wo sie schließlich von amerikanischen Truppen befreit werden. Später wird das von der SS versenkte Geld im Toplitzsee gefunden.
Chládková, Ludmila
„Ghetto Theresienstadt“
Gedenkstätte
Theresienstadt
Verlag Nase vojsko, Prag
1991
Führer durch das ehemalige Ghetto Theresienstadt mit Orientierungsplan.
Chládková, Ludmila
„Ghetto
Theresienstadt“
Pamatnik
Terezín 2005
Illustrierte Broschüre über das Ghetto Theresienstadt: Entstehungsgeschichte, Lebensbedingungen der Häftlinge, Transporte, Chronologie, Kulturelles Leben, Arbeitseinsatz, Ernährung, Krankheit, Todesfälle.
In dem 1982 erschienenen Buch der staatlichen Presseagentur
Orbis wird beschrieben, wie es zum Münchner Abkommen
und zur Zerschlagung der 1. Tschechoslowakischen Republik
und zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren
kam. Das Attentat auf Heydrich wird nur kurz erwähnt,
dann die Suche nach den Attentätern und die Terrorwelle
beschrieben, die das Land heimsuchte.
Es wird geschildert,
wie man auf das Dorf Lidice kam, die Liquidierung beschlossen
und durchgeführt wurde.
Im zweiten Teil des mit Holzstichen illustrierten Buches
wird auf das Schicksal der Lidicer Kinder und Frauen
eingegangen und die Reaktion der Völkergemeinschaft
benannt. Schließlich wird über die Befreiung
und den Neuaufbau des Dorfes berichtet.
“Die Kinder von Theresienstadt”. 1989 von
der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebene Broschüre
mit Daten über die Anzahl und Lebensbedingungen
der im Theresienstädter Ghetto lebenden Kinder,
von denen die meisten in den Osten deportiert und dort
ermordet wurden.
Chládková berichtet über das Kinderheim
L 417 (heutiges Ghettomuseum).über die Arbeit Valtr
Eisingers, den Redakteur der Zeitschrift „Vedem“ Petr
Ginz, die Zeitschriften Noviny, RimRimRim, Bonanca und
Hlas Pudy, über Norbert Fryd, die Kinderoper Brundibár
und die Arbeit der Friedel Dicker-Brandeis. Im zweiten
Teil werden Kinderzeichnungen gezeigt.
Broschüre
in tschechischer Sprache.
Eine kurze illustrierte Zusammenfassung der Geschichte Böhmens von der Urzeit bis heute.
Debold-Kritter, Astrid
Fliessbach, Gabriele
„Theresienstadt-Terezín
- Vergegenwärtigung
von Stadtgeschichte“
Schinkelzentrum
und Kartographie-Verband, Fak. VII TUB 2004
Die Autoren stellen hier das Ergebnis einer siebenjährigen Forschungs- und Lehrarbeit im Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin vor. Der Katalog ist Begleitheft zur Ausstellung, die inzwischen in Berlin, in Prag und Theresienstadt gezeigt worden ist. Sie zeigt originalgroße Reproduktionen von Bauplänen dieser geplanten Stadt des 18. Jahrhunderts. „ In aller Welt wird Theresienstadt mit dem Ghetto des Holocaust in Verbindung gebracht. Nur wenige Menschen wissen, daß es sich um eine idealtypisch angelegte Festungsstadt der Aufklärung handelt, eine in der historischen Substanz erhaltene, beeindruckend schöne Stadtanlage, eingebettet in die Landschaft Böhmens.“
Diekmann, Miep
Hilarova, Dagmar
„Ich habe keinen
Namen“
Verlag Neues Leben,
Berlin 1982
Dieses zusammen von Frau Hilarova und Frau Diekmann herausgegebene Buch erzählt die Geschichte der Dagmar Hilarova und ihres Aufenthaltes in Theresienstadt. Viele ihrer Gedichte sind abgedruckt.
Inhalt:
Die Wurzeln des Holocaust
Der Beginn der Naziherrschaft
Triumph des Willens
Schritte zur Vernichtung
Die Olympischen Spiele der Nazis
Die Ruhe vor dem Sturm
Das Ende der Illusionen
Der Krieg gegen die Juden
Die Maschinerie des Hasses
Massenmord
Die „Endlösung“
Tod und Widerstand
Schritte der Verzweiflung
Befreiung und Neuanfang
Streben nach Gerechtigkeit
Die Nachwirkungen
Durlacher, Gerhard L.
„Ertrinken – Eine Kindheit
im Dritten Reich“,
Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1993
„Streifen
am Himmel“, vom Anfang
und Ende einer Reise“, Europäische Verlagsanstalt,
Hamburg 1994
„Die Suche“, Bericht über
den Tod und das Überleben, Europäische Verlagsanstalt,
Hamburg 1995
1929 geboren, flüchtete G.L. Durlacher 1937 mit
seiner Familie von Baden-Baden in die Niederlande. Nach
dem deutschen Einmarsch verhaftet, wurden sie 1942 nach
Theresienstadt deportiert, 1944 nach Auschwitz. Gerhard
L. Durlacher ist einer der wenigen seines Transportes,
die überlebten. Nach der Befreiung kehrte er in
die Niederlande zurück, studierte Medizin und Sozialwissenschaften.
1983 war er Dozent für Soziologie an der Universität
Amsterdam. Als Wissenschaftler beschäftigte er sich
mit Formen des Überlebens in Konzentrationslagern.
In „Ertrinken“ berichtet er aus der Sicht
des Kindes, wie es war, als die Welt Risse bekam und
immer stärker zur Bedrohung wird, bis er Baden-
Baden und Deutschland verließ.
Anfang der achtziger
Jahre besuchte er die alte Heimat. “Betretene
Stille, als ich ihre Frage beantwortete, was aus uns
inzwischen geworden sei.“ „Wir haben nichts
gewusst, die haben uns die ganze Zeit für dumm verkauft.
Unzählige Deutsche ließen sich zur Barbarei
verleiten. Unzählige Deutsche, gleichgültig
oder vor Angst gelähmt, sahen uns vor ihren Augen
ertrinken.“ Nur einzelne Mutige retteten einige
Ertrinkende (Streifen am Himmel). „ Fast keiner
von uns konnte das Wunder der Befreiung begreifen. Bei
der Rückkehr in unsere Heimatländer wurden
wir selten mit offenen Armen empfangen. Mit angegriffener
Gesundheit vergruben wir uns in unsere Arbeit und immer
wieder stellten wir die Frage. Warum haben wir überlebt
und nicht sie ?“
Düsing, Michael „Wir waren zum Tode bestimmt“
Jüdische
Zwangsarbeiterinnen erinnern sich
Forum
Verlag, Leipzig 2002
Hans Brenner und Michael Düsing berichten in diesen 190 Seiten dicken Buch über die Geschichte der Außenlager des KZ Flossenbürg in Freiberg und Oederan. Nach detaillierten Berichten über die Außenlager lassen sie die Zwangsarbeiterinnen, jüdische Häftlinge wie Helga Weissová, Hana Reinerová, Eva Stichova, Lisa Mikova und andere zu Wort kommen.
Dwork ist Professorin am Child Study Center der Yale-Universität. Sie untersucht die Situation der Kinder und Jugendlichen in den Lagern, vor allem auch in den Durchgangslagern wie Theresienstadt. 80 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen wurden ermordet. Sie interviewte die Überlebenden und hat bei ihrer Arbeit eine Fülle von bisher unbekannten Dokumenten, Fotos, Tagebücher usw. zutage gefördert. In ersten Teil stehen Kinder im Vordergund, die im Verborgenen leben mussten und ihre Helfer und Retter. Im zweiten Teil beschreibt sie die Situation der Kinder in den Durchgangslagern in Frankreich, den Niederlanden, in Łódź und Theresienstadt. Im dritten Teil wird die Situation in den Vernichtungslagern beschrieben. Schließlich befasst sie sich unter der Überschrift „Der Krieg begann 1945“ mit der Rückkehr der Kinder in eine meist feindlich gesinnte Umwelt. „In jedem jüdischen Kind, das den Krieg überlebte, blieb die Vergangenheit unangetastet und unbewältigt erhalten. Sie wurde zur unausgesprochenen und nicht integrierten persönlichen Geschichte, ein ungeöffnetes Bündel der Seele.“
Elias, Ruth
„Die Hoffnung erhielt mich am Leben“
Serie Piper 1286, Piper-Verlag GmbH, München
1990
Ruth Elias hat in diesem Buch nach Jahrzehnten des Schweigens die Geschichte ihres Überlebens in Theresienstadt und Auschwitz erzählt, aufgeschrieben für ihre Enkel. Nach dem deutschen Einmarsch in ihre mährische Heimat als Jüdin verfolgt, wird sie zunächst nach Theresienstadt deportiert, 1943 nach Auschwitz, wo es nur ums nackte Überleben geht. Sie sieht, wie Tausende ihrer Mitgefangenen verhungern, zu Tode gequält, vergast werden. Hier bringt sie ein Kind zur Welt – und tötet es, als der KZ-Arzt Dr. Mengele Experimente mit ihm durchführen will. Ruth Elias überlebt, wird 1945 in einem Arbeitslager bei Taucha/Leipzig befreit. Sie kehrt zunächst in die Tschechoslowakei zurück und wandert 1949 nach Israel aus, wo sie in der Sharon-Ebene lebt.
Erben, Eva
„ Mich hat man vergessen“ -
Erinnerungen eines jungen Mädchens
Beltz & Gelberg
Verlag, Weinheim und Basel 1996
Gulliver Taschenbuch 747
Eva Erben, die als Kind jüdischer Eltern in Prag aufgewachsen ist, beschreibt in diesem Buch ihr Leben, die glückliche Kindheit in Prag, die Deportation der Familie im Jahr 1941 nach Theresienstadt, den Transport nach Auschwitz. Sie überlebt die Konzentrationslager und auch den Todesmarsch. Von tschechischen Bauern wird sie aufgenommen und liebevoll gepflegt. Später kehrt sie nach Prag zurück und 1949 wandert sie nach Israel aus. Sie erzählt vom Leben in Theresienstadt, vom Tod ihrer Mutter und davon, wie sie den SS-Schergen entkommen konnte. Das Grauen ist oftmals nur zwischen den Zeilen zu lesen. Eindrücklich wird auch die Zeit nach dem Krieg geschildert. Die Rückkehr in einen scheinbar „normalen“ Alltag ist schwierig und oft kaum vorstellbar.
Fantlová, Zdenka
„ In der Ruhe liegt die Kraft“
Weidle Verlag,
Bonn 1999
Zdenka Fantlová hat den Holocaust knapp überlebt.
Ein britischer Soldat rettete ihr nach der Befreiung
des Lagers Bergen-Belsen am 15. April 1945 das Leben.
Als Jüdin 1922 in Böhmen geboren, wurde sie
1942 nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944
kam sie nach Auschwitz-Birkenau und wurde als „arbeitsfähig“ ins
Lager aufgenommen. Nach kurzer Zeit wurde sie nach Kurzbach
zum Arbeitseinsatz weiterdeportiert. Im Januar 1945 musste
sie einen der Todesmärsche nach Groß-Rosen
antreten. Von da aus ging es weiter nach Mauthausen und
schließlich nach Bergen–Belsen.
Fünfzig
Jahre nach den Ereignissen hat Zdenka Fantlová ihre Geschichte
aufgeschrieben und in Tschechien veröffentlicht.
Sie erzählt von ihrer behüteten
Jugend und dem Bruch, der darauf folgte. Sie beschreibt,
wie es ihr gelang, zu überleben, indem sie sich
weigerte, zu glauben, was um sie herum geschah. Ausführlich
widmet sie sich dem tschechischen Theater in Theresienstadt,
mit Künstlern wie Hans Krása, Viktor Ullmann, Pavel
Haas, Gideon Klein, Karel Ančerl oder Frantisek Klein.
Und sie berichtet über die Dreharbeiten zu dem Propagandafilm.
Feder, Richard
„Jüdische Tragödie – Letzter
Akt“
Theresienstadt 1941 – 1945 – Bericht
eines Rabbiners
Herausgegeben von Michael Philipp,
Verlag für
Berlin Brandenburg, Potsdam 2004
Unmittelbar nach der Befreiung im Mai 1945 begann der
tschechische Rabbiner Richard Feder mit der Niederschrift
seines Berichts über das Ghetto Theresienstadt.
Fast genau drei Jahre war er dort inhaftiert und mit
ihm seine ganze Familie und seine Gemeinde aus dem böhmischen
Städtchen Kolín. Nur wenige von ihnen überlebten.
Feder beschwört eindringlich die Erinnerung an die
Ermordeten.
Feder bemüht sich um eine objektive
Darstellung des Ghettos Theresienstadt, aber immer wieder
führt
die noch frische Erinnerung zu emotionalen Ausbrüchen.
Zugleich ist es ihm ein Anliegen, durch seine Beschreibung
die Würde der Opfer wiederherzustellen.
Feders Bericht
wurde 1947 erstmals auf Tschechisch veröffentlicht.
Feuß, Axel
„Das Theresienstadt-Konvolut“
Altonaer
Museum in Hamburg
Dölling und Galitz Verlag , Hamburg/München
2002
Das „Theresienstadt-Konvolut“ umfasst ein
von der „jüdischen Selbstverwaltung“ des
Ghettos Anfang 1944 zusammengestelltes Album mit 92 Biographien
und Fotos von internierten jüdischen „Prominenten“,
den „Rechenschaftsbericht der Ghettozentralbücherei“ 1942/43
sowie 64 Aquarelle und Zeichnungen von professionellen
und Laienkünstlern, die im Ghetto Theresienstadt
entstanden sind. Gerettet hat das kostbare Konvolut die
in Altona geborene Theaterwissenschaftlerin Käthe
Starke, die 1943 aus Hamburg nach Theresienstadt deportiert
wurde und die Dokumente nach der Befreiung mitbrachte.
Die von der deutschen Kommandantur in Theresienstadt
eingerichteten „Prominentenhäuser“,
in denen u.a. bekannte jüdische Wissenschaftler
und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
interniert und mit gewissen Privilegien ausgestattet
wurden, sind in der Öffentlichkeit wenig bekannt.
Das Theresienstadt-Konvolut schließt diese Lücke.
Finkelgruen, Peter
„Haus
Deutschland oder die Geschichte
eines ungesühnten Mordes“
Rowohlt-Verlag,
Berlin 1992
Eine kurze Zeitungsnotiz im Sommer 1988 wird für
den Journalisten Peter Finkelgruen zum Ausgangspunkt
einer abenteuerlichen Jagd nach der eigenen Herkunft.
Er las, daß der deutsche Bürger Anton Malloth,
1948 in der Tschechoslowakei wegen Kriegsverbrechen zum
Tode verurteilt, aus Italien in die Bundesrepublik abgeschoben
wurde. Als er die Meldung im Hafen von Piräus las,
ahnte er noch nicht, daß es sich bei dem aus Italien
abgeschobenen KZ-Aufseher um den Mörder seines Großvaters
handelt. Aber Peter Finkelgruen ist neugierig geworden
und nimmt die Spuren auf, die der Mord, der im Dezember
1942 in der Kleinen Festung Theresienstadt verübt
wurde, hinterlassen hat. Dabei gerät er immer tiefer
in die in die Verstrickungen der deutschen Geschichte.
Peter Finkelgruen wurde 1942 in Shanghai geboren, ging
in Prag und Haifa zur Schule und kam 1959 in die Bundesrepublik,
studierte politische Wissenschaften und arbeitet seit
mehr als 40 Jahren als Journalist.
Fischer,
Erika
„Aimee und
Jaguar“
Bertelsmann
Eine Liebesgeschichte, Berlin
1943
Berlin 1942. Lilly Wust, 29, Hausfrau und Mutter von vier Söhnen, der Mann Soldat, führt das Leben von Millionen deutschen Frauen. Hausarbeit, Kindererziehung und ab und zu ein Liebesabenteuer sind ihre Welt. Die Verfolgung der Juden und der politisch Andersdenkenden scheint sie nicht wahrzunehmen. Da lernt Lilly Wust die 21 jährige Felice Schragenheim kennen. Es ist Liebe – fast auf den ersten Blick. Im Frühjahr 1943 zieht Felice bei Lilly ein . Sie schmieden Zukunftspläne, schreiben sich Liebesbriefe und Gedichte, schließen einen Ehevertrag, als ob das Chaos ringsherum mit ihnen nichts zu tun hätte. Als Jaguar ihrer Geliebten gesteht, dass sie Jüdin ist und als „ U-Boot“ in Berlin lebt, bindet dieses Geheimnis die beiden Frauen noch enger aneinander. Am 21. August 1944 kehren beide von einem Badeausflug heim und werden von der Gestapo erwartet. Felice flüchtet, wird aber von einem Hausbewohner verraten. Sie tritt den Leidensweg vieler jüdischer Deutscher an. Lilly ist verzweifelt, versucht ihr sogar ins Ghetto Theresienstadt zu folgen. Die letzten Zeilen von Felice erhält Lilly Anfang 1945 aus dem KZ Großrosen.
Das Konzert fand in Erinnerung an den Transport statt, mit dem namhafte Künstler wie Hanuš Krása, Viktor Ullmann und Pavel Haas von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.
Flügge, Manfred
„Rettung ohne Retter“ oder:
Ein Zug aus Theresienstadt
dtv, München
2004
Am 5. Februar fährt ein Zug aus Theresienstadt in die Schweiz. Vorausgegangen war ein Abkommen zwischen dem Reichsführer SS Heinrich Himmler und dem Schweizer Politiker Jean-Marie Musy. Weitere Zugaktionen wurden von Hitler persönlich unterbunden. Auf der Grundlage eigener Recherchen und von Zeugenberichten erzählt Manfred Flügge Vor- und Nachgeschichte dieses Zuges, darin eingeflochten ein Familienschicksal.
Fränkl, Jiří
„Der
brennende Himmel“
Theresienstädter
Initiative, Prag 1995
In diesem Band werden, bei einem Vorwort von Jana Frenklova Geschichten veröffentlicht, die Jiří Fränkl über seine Zeit in Theresienstadt, Auschwitz und Schwarzheide erlebt hat.
Friesova, Jana Renée
“Festung
meiner Jugend”
Vitalis Verlag, Prag 2005
Entscheidende Jahre seines jungen Lebens musste das
lebensfrohe Mädchen Jana Renée Friesova (geb.
1929) im Ghetto Theresienstadt durchleiden – Jahre
der Bedrohung, Angst und Demütigung. Friesovas Erinnerungsbericht „Festung
meiner Jugend“ schildert den grausamen Alltag,
erzählt von den Mühen und Leiden im Ghetto,
von Herabwürdigung und Gewalt.
Aber das Buch erzählt
auch von großartigen
Konzertaufführungen, gelungenen Theatervorstellungen,
vor allem aber von beglückenden Freundschaften auf
Leben und Tod. Jana Renée und ihre Freundinnen
blieben inmitten wahnwitziger Verhältnisse junge,
romantische Mädchen, die von einer großen
Liebe träumten und von einer glücklicheren
Zukunft. Die unzerstörbare Hoffnung und Lebensfreude
der Mädchen im Konzentrationslager Theresienstadt – sie
zu schildern ist eine der großen Leistungen der
Autorin und zugleich ein zentraler Wert der erstmals
in deutscher Sprache vorliegenden Erinnerungsschrift.
Friedlander, Margot
"Versuche, dein Leben zu machen": Als Jüdin versteckt in Berlin
rowohlt, Berlin 2008
Januar 1943 - die noch in Berlin verbliebenen Juden sind täglich von der Deportation bedroht. Die 21-jährige Margot, die in einem Rüstungswerk Zwangsarbeit leistet, beschließt gemeinsam mit der Mutter und dem jüngeren Bruder Ralph, aus der Stadt nach Osten zu fliehen, an einen vermeintlich sicheren Ort, wo Verwandte untergekommen sind. Jahrelang hatte die Familie versucht, ins Ausland, unter anderem nach Amerika, auszuwandern - vergeblich. Als Margot am vereinbarten Treffpunkt erscheint, steht ein Mann vor der versiegelten Wohnungstür. Sie erfährt von der Nachbarin, dass ihr Bruder von der Gestapo abgeholt wurde - die Mutter sei zu Bekannten gegangen. Doch die Mutter ist nicht mehr dort, sie hinterlässt Margot folgende Botschaft: «Ich gehe mit Ralph, wohin auch immer das sein mag. Versuche, dein Leben zu machen.» Die junge Frau trifft den Entschluss unterzutauchen. Es beginnt eine fünfzehnmonatige Odyssee durch Berlin, unter Lebensgefahr, in ständiger Angst, von der Gestapo gefasst zu werden . . . Gemeinsam mit Malin Schwerdtfeger erzählt Margot Friedlander ihr bewegendes Schicksal. Es ist die beeindruckende Geschichte einer jungen Frau, die über Nacht ihre Familie verliert - und ihr Leben in die eigenen Hände nimmt. [Quelle: amazon.de]
Fritta, Bedřich
„Für
Tommy zum dritten Geburtstag“
Verlag
Günter Neske Pfullingen 1985, Dritte
Auflage 1986
Dies ist ein Bilderbuch, gemalt für „Tommy
zum dritten Geburtstag“. Das klingt fröhlich
und ist auch ein fröhliches Buch, wenngleich es
anders ist als andere Kinderbücher: es ist zugleich
ein erschütterndes Zeugnis für die Hoffnung
auf Leben inmitten von Tod und Vernichtung. Denn es entstand
im Ghetto Theresienstadt, wohin Bedřich Fritta (Fritz
Taussig), Grafiker und Redakteur aus Prag, mit seiner
Frau und seinem kleinen Sohn am 4. Dezember 1941 deportiert
worden war. Das Buch endet mit dem Versprechen, daß es
das „erste von vielen“ Büchern sein
sollte, die der Vater für den Sohn malen wollte.
Es blieb das einzigste, denn wenig später wurde
Fritta nach Auschwitz abtransportiert, wo er kurz darauf
starb. Seine Frau hat die Haft in Theresienstadt nicht überlebt.
Tommy, der dreijährige Häftling F 172, blieb
am Leben in der Obhut eines Freundes und Mitgefangenen
seines Vaters, des Malers Leo Haas, der ihn nach der
Befreiung adoptierte.
Das Buch, das dem Söhnchen
die Welt zeigen sollte wie sie außerhalb der Mauern
war oder sein konnte, eine bunte Welt voller Blumen und
Tiere, die Seiten, auf denen der Vater sein kleines Geburtstagskind
bei allen möglichen Beschäftigungen festhielt,
auf denen er Zukunftsvisionen in ferne Länder entwarf,
die Berufswünsche aufzählte, die er für
den Sohn hegte, diese Blätter voller Liebe und Hoffnung,
eingebunden in zwei dicke, mit Sackleinwand überzogene
Deckel, konnten von Fritta vor seinem Abtransport nach
Auschwitz in eine Wand eingemauert werden.
Fučik, Julius
„Reportage
unter dem Strang geschrieben“
Verlag Volk
und Welt, Berlin 1973
Der 1903 in Prag geborene Julius Fučik gehörte
schon als Student der kommunistischen Partei an. Er war
u.a. Redakteur der Rudo Prawo und anderer Zeitungen und
Zeitschriften, u.a. der Tvorba, die zu einer der bedeutendsten
kulturpolitischen Zeitschriften der Republik wurde. Er
veröffentlichte Reportagen und Essays. Im April
1942 wurde Fučik von der Gestapo verhaftet. Seine Peiniger
erfuhren nie, daß er Mitglied des illegalen ZK
der KPC war. Roland Freisler verurteilte ihn zum Tode.
Er wurde in Berlin-Plötzensee am 8. September 1943
hingerichtet. Unüberhörbar ist sein mahnendes
Abschiedswort: „Menschen, ich hatte euch lieb.
Seid wachsam!“
Die „Reportage unter dem Strang
geschrieben“ wurde
nach Kriegsende von Gusta Fucikova veröffentlicht.
Fučik schrieb sie im Mai 1943 in einer Zelle des Prager
Pankratz-Gefängnisses. „Wir haben für
die Freude gelebt, für die Freude sind wir in den
Kampf gegangen und für sie werden wir sterben“,
steht da neben vielen anderen Dingen geschrieben, Worte,
die sich an die Freunde draußen richten und sie
auffordern, nicht aufzugeben im Kampf gegen die deutschen
Faschisten. Ein mutiger Wärter schmuggelte die Aufzeichnungen
aus dem Gefängnis.
Im Juli 1968 trafen sich auf
dem jüdischen Friedhof
in Theresienstadt Pfarrer Harald Poelchau und die Witwe
Fuciks, Gusta Fucikova. Harald Poelchau, Mitglied des
Kreisauer Kreises, hatte neben vielen anderen Todgeweihten
auch Julius Fučik vor seiner Hinrichtung in Plötzensee
als Gefängnispfarrer betreut. Sie sprachen mehrere
Stunden miteinander über die letzten Tage Julius
Fuciks und ich konnte sie bei dieser Gelegenheit kennenlernen.
Miroslav Pavek hatte dieses Treffen arrangiert. Poelchau
war damals Leiter des Amtes für Industrie-und Sozialarbeit
der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg , in
dem ich 15 Jahre lang arbeitete. Noch heute ist eine
Straße nach Julius Fučik in Theresienstadt benannt.
Die reichlich mit Fotos versehene Broschüre der
Gedenkstätte Theresienstadt bietet einen guten Überblick über
die provisorische Ausstellung im Ghettomuseum zwischen
1991 und 2001, letzteres das Jahr, in dem die ständige
Ausstellung über das Theresienstädter Ghetto
eingerichtet wurde.
Es wird über die Geschichte
des Hauses berichtet, in dem das Ghettomuseum heute untergebracht
ist, es wird auf die Ausstellung eingegangen, die mit
der Machtübernahme
derNationalsozialisten in Deutschland beginnt, mit der
Befreiung Theresienstadts, der Repatriierung der Häftlinge
und der Bestrafung der SS-Verbrecher endet. Die Entwicklung
Theresienstadts bis 1941 wird aufgeführt, erklärt,
wie es zur Einrichtung des Ghettos kam, das Leben im
Ghetto beschrieben und dokumentiert, wobei ausführlich
eingegangen wird auf die Arbeit, Krankheit, Tod, die
Ernährungssituation, das kulturelle Leben, die Transporte
in den Osten, die Rolle, die Theresienstadt für
die Nazis spielen sollte. Im zweiten Teil der Broschüre
wird ein Rundgang durch Theresienstadt unternommen, die
einzelnen Objekte werden erklärt.
Gedenkstätte Theresienstadt/Voytech
Blodig
„Theresienstadt in der Endlösung
der Judenfrage 1941-1945“
Führer
durch die Dauerausstellung des Ghettomuseums in
Theresienstadt
Blodig geht zu Beginn dieser reich illustrierten und 135 Seiten starken Broschüre auf die politische Situation nach der Befreiung ein, erwähnt, daß das Gedenken an die jüdischen Opfer Theresienstadts lange Jahre vernachlässigt wurde, erst nach der Wende 1989 möglich wurde. Er geht auf die Entstehung des Ghettomuseums ein, berichtet über das Haus, in dem die alte Theresienstädter Schule und während der Ghettozeit ein Knabenheim untergebracht war, berichtet über die erste provisorische Ausstellung, die mit der Einweihung des Ghettomuseums 1991 eröffnet und 2001 durch die ständige Ausstellung ersetzt wurde. Ausführlich werden dann die Inhalte der Dauerausstellung beschrieben und dokumentiert. Schließlich informiert er über die Arbeit der Gedenkstätte Theresienstadt.
Auf 316 Karten wird die „Endlösung“ skizziert. Gezeigt wird der millionenfache Mord an den Juden, die Zerstörung der jüdischen Gemeinden, die Widerstandsaktionen und Aufstände. Gilbert rekonstruiert die einzelnen Phasen des „Krieges gegen die Juden“. Er zeigt die ersten willkürlichen Tötungen, die Zwangsvertreibungen alter Gemeinden, die Errichtung der Ghettos, den geplanten Hungertod Zehntausender, die Festnahmen, Deportationen, das Funktionieren der Tötungsmaschinerie. Insgesamt beeindruckend, jedoch fällt es trotz der vielen graphischen Darstellungen schwer, einen Überblick zu bekommen und die tatsächliche Situation der Betroffenen zu erfassen. Zu viel Zeichnungen, zu wenig Text, Daten oftmals nicht belegt, nicht nachvollziehbare Behauptungen ( z.B. die nach ihm in Theresienstadt bei ihrer Ankunft ermordeten 500 Angehörigen eines Todesmarsches aus Rehsmdorf in den letzten Kriegstagen).
Arthur Goldschmidt berichtet in dieser 1948 herausgegebenen Broschüre über die Entstehung der Evangelischen Gemeinde im Ghetto Theresienstadt, der er als Prediger vorstand.
Greenfield, Hana
„Von Kolín nach Jerusalem“
Orbis Verlag,
Prag 1993
Hana Greenfield wurde in Kolín in der Tschechoslowakei geboren. Die einzelnen Kapitel dieses Buches wurden im Verlauf mehrerer Jahre geschrieben, immer, wenn Erlebnisse von ihrer Erinnerung wieder wachgerufen wurden. Einige dieser Artikel erschienen auch in anderen Publikationen, in Hebräisch, Polnisch, Französisch, Jiddisch, Englisch, Deutsch und Tschechisch. Die ursprüngliche Forschungsarbeit über die Geschichte der Kinder von Bialystok, wurde zum ersten Mal während der Konferenz von Oxford/England unter dem Titel „Zukunftsweisende Erinnerungen“ im Jahr 1988, veröffentlicht. Hana Greenfield ist verheiratet, hat Kinder und Enkelkinder, lebt in Jerusalem/Israel.
Gutmann, Israel
„Enzyklopädie
des Holocaust“
Die
Verfolgung und Ermordung der
europäischen
Juden
Serie Piper
Piper Verlag,
München Zürich 1998
Band I: A – G
Band II: H – P
Band III: Q – Z
Hahn, Karl Josef
„Kristallnacht in Karlsbad“
Vitalis-Verlag,
Prag 1998
In der Nacht vom 9. zum 10.November brennen im ganzen
Deutschen Reich die Synagogen. So auch die in Karlsbad,
einst eine der schönsten Europas. Der Katholik Karl
Josef Hahn entscheidet sich in jener Nacht, zu seiner
Frau zu stehen, einer konvertierten Jüdin. Er lässt
sich mit ihr und ihrem Vater verhaften, obwohl er sich
aufgrund seiner Herkunft vor Gefängnis und Verhören
hätte retten können. „Kristallnacht in
Karlsbad“ ist eine authentischer, erschütternder
Bericht über ein Kapitel Karlsbader Stadtgeschichte.
Ferdinand Seibt verfasste dazu ein Nachwort über
die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Karlsbad.
Der Bericht Hahns ist in diesem Buch in deutscher und
tschechischer Sprache geschrieben.
Hamsik, Dusan
Prazak,
Jiří
“Eine
Bombe für Heydrich”
Buchverlag
Der Morgen, Berlin 1964
Die Autoren berichten im Stil eines Romans über die Vorbereitung und Durchführung des Attentates auf Reinhard Heydrich.
Hans Krása Initiative
„Komponisten
in Theresienstadt“
Hans
Krása Initiative, Hamburg 1999
Inhalt:
Seite 9 Pavel Eckstein:
Pavel Haas (1899 – 1944)
Seite 27 Milan Slavick:
Gideon Klein (1919 – 1945)
Seite 33 Cornelis Witthoefft:
Hans Krása (1899 – 1944)
Seite 44 Cornelius Witthoefft:
Karel Reiner (1910 – 1979)
Seite 53 Ingo Schultz:
Siegmund Schul ( 1916 – 1944)
Seite 62 Ingo Schultz:
Viktor Ullmann (1898 – 1844)
Veranstaltungskatalog für das Gedenkkonzert am 7. September 1997.
Hans Krása Stiftung
„Theresienstädter
Gedenkfestival“
Vom 21. – 23. Mai 1995 fanden in Theresienstadt aufgrund der Initiative der Hans Krása Stiftung (Gaby Flatow) eine Reihe von Veranstaltungen statt, die in dieser Broschüre vorgestellt werden.
Heuberger, Georg (Hg.)
„Vom Bauhaus nach Terezín“
Friedl-Dicker
Brandeis und die Kinderzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt
Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt
Frankfurt am Main
25. April – 28. Juli 1991
Der Katalog beschreibt die
Gründung und Entwicklung
des Bauhauses, den Lebensweg der Friedl Dicker-Brandeis
und ihre Mitarbeit im Bauhaus, ihre Arbeit mit den Kindern
in Theresienstadt. Es werden Kinderzeichnungen dargestellt,
Gedichte von Kindern und Jugendlichen aus dem Ghetto. Inhalt
Vorwort des Yad Vaschem-Museums Jerusalem
Elena Makarova
Friedl Dicker-Brandweis: Ein großartiger Mensch
Rainer K. Wick
Johannes Itten und das frühe Bauhaus
Georg Heuberger
Im Ghetto-Lager Theresienstadt
Ljuba Berankova/Ursula Thürich
Friedl Dicker-Brandeis: Vom Bauhaus nach Terezín
Hilberg, Raul
„Täter, Opfer, Zuschauer“
Die Vernichtung der Juden 1933 – 1045,
Samuel Fischer Verlag, Frankfurt 1992
Die Vernichtung der europäischen Juden wird aus
der Sicht der Täter, der Opfer und der Zuschauer
dargestellt. Mit diesen drei Kollektivbiographien erinnert
Hilberg daran, daß in der NS-Zeit Menschen systematisch
ermordet wurden, daß viele dieser Massenvernichtung
zusahen, auch wenn sie wegsahen.
Inhalt:
Täter
Adolf Hitler
Die Beteiligten
Alte Funktionäre
Neulinge
Fanatiker, Rohlinge und seelisch Belastete
Ärzte
und Juristen
Ausländische Regierungen
Ausländische Freiwillige
Opfer
Die führenden Juden
Die Flüchtlinge
Männer und Frauen
Mischehen
Kinder
Christliche Juden
Privilegierte, Kämpfer und Enteignete
Die Unangepassten
Die Überlebenden
Zuschauer
Nationen in Adolf Hitlers Europa
Helfer, Gewinner und
Schaulustige
Boten
Die jüdischen Retter
Die Alliierten
Neutrale Länder
Die Kirchen
Homeyer, Friedel
„ 100
Jahre Israelitische Erziehungsanstalt,
Israelitische Gartenbauschule 1893 – 1993“
Mahn – und
Gedenkstätte des Landkreises
Hannover in Ahlem, 1993
Huppert, Jehuda und Drori, Hana
„Theresienstadt-ein
Wegweiser“
Vitalis-Verlag, Prag 2000
Dieser Wegweiser führt sachkundig durch die Geschichte
und Gegenwart der nordböhmischen Festungsstadt,
die während des Zweiten Weltkrieges als Ghetto für
Juden und als Gestapogefängnis diente. Politische
Gefangene wurden in der Kleinen Festung gefangen gehalten,
Juden aus ganz Europa in der Stadt, um von hier aus dann
in die Vernichtungslager des Ostens transportiert zu
werden.
Jehuda Huppert und Hana Drori waren selbst als
Gefangene in Theresienstadt. Zeichnungen, Bilder, Gedichte,
eine Zeitleiste, eine Karte der alten Festungsstadt bereichern
das Buch und geben auf 128 Seiten eine gute Einführung.
Ivanov, Miroslav
„Der Henker von Prag“
Edition q, Berlin 1993
Kacer, Kathy
„Die Kinder aus Theresienstadt“
Ravensburger
Buchverlag, Ravensburg 2003
Kathy Kacer widmet sich in ihren historischen Romanen
für junge Leser hauptsächlich dem Holocaust.
Geschichte ist für sie immer erlebte Geschichte,
die sie nachfühlen und nacherzählen will. Kathy
Kacer hat in ihrem Beruf als Psychologin viel mit Jugendlichen
gearbeitet. Mit ihrem Mann und den beiden Kindern lebt
sie in Toronto. Für ihre Romane wurde sie bereits
vielfach ausgezeichnet. „Die Kinder aus Theresienstadt“ ist
der erste Roman der Autorin, der in Deutschland erschienen
ist.
Der Alltag im Ghetto Theresienstadt ist grau und
angsterfüllt.
Doch dann soll die Kinderoper „Brundibár“ inszeniert
werden. Die dreizehnjährige Clara freut sich riesig,
als ihr eine der Hauptrollen zugesprochen wird. Endlich
ein Lichtblick! Und die Premiere wird auch ein voller
Erfolg. Eines Tages merken die Kinder, daß ihre
Aufführung missbraucht werden soll, um einer Delegation
des Roten Kreuzes eine heile Welt vorzugaukeln. Clara
und ihre Freunde planen, das üble Spiel zu durchkreuzen
und hoffen der Außenwelt ein Zeichen geben zu können.
Vergebens.
Dieses etwas über 80 Seiten starke Buch beschreibt den im dritten Prager Bezirk liegenden und unter Denkmalsschutz stehenden Neuen Jüdischen Friedhof, der im Jahre 1891 errichtet wurde. Schöne Fotos. Ein Plan des Friedhofes. Hervorhebung bekannter Persönlichkeiten, die hier begraben wurden.
Kantor, Alfred
„Das Buch des Alfred Kantor“
Jüdischer Verlag bei athäneum,
Frankfurt/Main 1987
Theresienstadt, Auschwitz, Schwarzheide, das sind die Leidensstationen des jungen tschechischen Künstlers Alfred Kantor in den Jahren 1941 – 1945. Im Juli 1945, zehn Wochen nach der Befreiung aus dreieinhalbjähriger Haft in Lagern des NS-Regimes, kam der damals 22 jährige Kantor nach Deggendorf in ein Lager für „Displaced Persons“. Dort schuf er in etwa 2 Monaten die in diesem Band vorgelegten 127 mit Wasserfarben kolorierten Zeichnungen. Für manche dieser Aquarelle besaß Kantor als Vorlagen Bleistiftzeichnungen, die er in den Lagern angefertigt und gerettet hatte.
In diesem Sammelband werden 31 Beiträge veröffentlicht,
die auf der in Theresienstadt vom 25. – 28. November
1991 tagenden internationalen, wissenschaftlichen Konferenz
vorgetragen wurden und die sich mit der Rolle Theresienstadts
in der Endlösung der Judenfrage auseinandersetzen.
Inhalt
Seite 26 - 40 Miroslav Kárný:Ergebnisse und Hintergründe
der Theresienstädter
Historiographie
Seite 41 – 50 Livia Rothkirchen: Brennende Fragen
der Historiographie von Theresienstadt
Seite 51 – 62
Kurt Pätzold: „Die vorbereitenden Arbeiten
sind eingeleitet“; Zum 50.
Jahrestag der Wannseekonferenz.
Seite 63 – 69 Sybil
Milton: Theresienstadt und der NS-Massenmord an den Juden
Seite 70 – 78 Wolfgang Benz: Theresienstadt in
der Geschichte der deutschen Juden
Seite 79 – 87
Ruth Bondy: Jakob Edelstein – Der erste Judenälteste
von Theresienstadt
Seite 88 – 95 Jonny Moser: Dr. Benjamin Murmelstein,
ein ewig Beschuldigter?
Seite 96 – 100 Hans de
Vries: Juden aus Holland nach Theresienstadt
Seite 101 – 109
Hans Sode-Madsen: Perfekter Betrug; Die dänischen
Juden und Theresienstadt
Seite 110 – 118 Ivan Kamenec: Die „Endlösung“ und
die Slowakei
Seite 119 – 130 Albert H. Friedländer: Leo
Baeck in Theresienstadt
Seite 131 – 139 Zdeněk
Jelinek: Richard Feder und das Theresienstädter
Ghetto
Seite 140 – 149 David Bloch: Symbole in der Musik
von Theresienstadt
Seite 150 – 155 Miroslav Kryl: Das Tagebuch des
Egon Redlich
Seite 156 – 163 Nili Keren: Ein pädagogisches
Poem
Seite 164 – 172 Erik Polák: Die Bedeutung der Zeitschriften
im Leben der Theresienstädter
Kinder und Jugendlichen
Seite 173 – 178 Ludmila
Chládková: Die Theresienstädter Kinder - eine Bilanz
Seite 179 – 185 Hanuš Schimmerling: Jüdische
Jugend im Widerstand
Seite 186 – 194 Jiří Franek: Eine Erinnerung an
den Widerstand in Theresienstadt und Auschwitz
Seite
195 – 201 Ludvik Vaclavek: Otto Wolfs Tagebuch
aus den Jahren 1942 – 1945
Seite 202 – 212
Alena Hájková: Die sieben Tapferen
Seite 213 – 222
Gabriele Anderl: Die Lagerkommandanten des jüdischen
Ghettos Theresienstadt
Seite 223 – 232 Margalit
Shlain: Ein neues Dokument zu den betrügerischen
Methoden der Nazis
Seite 233 – 239 Richard Glazar: Umsteigestation
Theresienstadt – Endstation Treblinka
Seite 240 – 244
Czeslaw Rajca: Die Häftlingen aus Theresienstadt
im KZ Majdanek
Seite 245 – 251 Franciszek Piper: Die Familienlager
in Auschwitz-Birkenau
Seite 252 – 255 Barbara Distel: Spuren zwischen
Dachau und Theresienstadt
Seite 256 – 266 Edith
Raim: Zwangsarbeit und Vernichtung im letzten Kriegsjahr
Seite 267 – 278 Vojtěch Blodig: Die letzte Phase
in der Entwicklung des Ghettos Theresienstadt
Seite 279 – 284
Avigdor Dagan: Die tschechoslowakische Exilregierung
und die jüdische
Tragödie während des Zweiten Weltkrieges
Seite
285 – 306 Karel Margry: Der Nazi-Film über
Theresienstadt
Ruth Klüger verbrachte ihre Kindheit in Wien,
wurde dann nach Theresienstadt, von dort nach Auschwitz
deportiert. Nach einer Selektion kam sie nach Christiansstadt,
einem Aussenlager von Groß-Rosen. Hier musste sie
Zwangsarbeit leisten. Nach der Befreiung lebte sie noch
einige Monate in Bayern, heute ist sie Germanistikprofessorin
in den USA. In ihrem Buch gibt sie Gespräche mit
Deutschen wieder, die sie nach der Befreiung führte.
Das Buch hat eine Auflage von über 50 000 erreicht.
Eva Kolarova beschäftigt sich in ihrem 18o Seiten Buch vor allem mit den Arbeiten von H.G. Adler, Gerty Spies, Ilse Weber, der Sammlung von Karl Herrmann und Petr Kien.
Kolmer, Prof. Dr. Felix
„Überleben
im KZ“
Felix Kolmer im Gespräch mit Prof. Dr. Werner
Boldt und Gerold Köchling
Universität
Oldenburg 1999
Felix Kolmer wurde 1922 in Prag geboren. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er Häftling im Ghetto Theresienstadt. Er kam bereits mit dem Aufbaukommando im Dezember 1941 nach Theresienstadt, blieb hier bis 1944, wurde dann nach Auschwitz deportiert. Zur Zwangsarbeit in das KZ Friedland Polen geschickt, gelang ihm hier mit Hilfe der Roten Armee die Flucht. Zurück in der Tschechoslowakei absolvierte er ein Studium an der elektrotechnischen Fakultät der Prager Universität. Eine akademische Laufbahn schloss sich an, lange Jahre lehrte Kolmer an der Universität.
Krása, Hans
„Brundibár“
Unlimited Media CZ 2003
Musik an der Grenze des Leben. Die Kinderoper Brundibár von Hans Krása und Adolf Hoffmeister auf CD in einer tschechischsprachigen Version.
Kraus, Ota B.
„Die bemalte
Wand“
Dietrich-Verlag, Köln
2002
Ota B. Kraus, selbst Häftling in mehreren Konzentrationslagern,
beschreibt in seinem Buch „Die bemalte Wand“ die
Situation im Theresienstädter Familienlager in Auschwitz-Birkenau.
Alex Ehren, einer der Betreuer im Kinderblock des tschechischen
Familienlagers in Auschwitz-Birkenau erfährt, daß er – gemeinsam
mit den 500 Kindern – in den Gaskammern sterben
wird. In ihren letzten drei Monaten gelingt es den Betreuern
und Betreuerinnen, eine Phantasiewelt zu schaffen, in
der die Kinder die Schrecknisse des Lagers vergessen
können.
Zweimal wöchentlich organisieren sie
eine Feier mit Wettbewerben in Sauberkeit, Zeichnen,
Gedichteschreiben und Lernen. Unterricht wird im Geheimen
abgehalten. Die Kindern durchstöbern den Papierkorb
des Schreibers nach Papierfetzen und kratzen Holzsplitter
aus ihren Pritschen, um sie als Bleistifte zu benutzen.
Sie singen, führen Stücke auf und bauen ein
Puppentheater, für das Schaschek, der Hans Dampf
in allen Gassen, die Köpfe von Prinzessin Marmelade,
König Knödel
und dem Spaßvogel mit Namen Extraportion schnitzt.
Dezö Kovac improvisiert ein Sederfest und die
Gymnastiklehrerin lehrt die Kinder, auf dem Grasstreifen
zwischen dem Block und dem elektrischen Zaun zu tanzen.
Alex Ehren schließt sich einer Widerstandsbewegung
an, die einen Aufstand und die Flucht in die slowakischen
Berge vorbereitet. Er verliebt sich in Lisa Vergissmeinnicht,
eine Malerin, die Blockwände mit imaginären
Wiesen, Bäumen und Vögeln bemalt.
Der Zeitpunkt
ihrer Hinrichtung verstreicht; stattdessen werden eintausend
Männer und eintausend Frauen für
ein Arbeitslager in Deutschland selektiert, und der Aufstand
wird abgeblasen.
Kurz vor ihrer Trennung schafft Lisa
Vergissmeinnicht das Unmögliche, eine Nacht mit
Alex Ehren allein.
Krejcir, Jaroslav und Sojak,
Stanislav
„Böhmische
Geschichte“
INFOA-Verlag,
Dubicko/Tschechische Republik 1996
Chronologischer Überblick über die Geschichte Böhmens von der Frühzeit bis in die neunzigter Jahre des 20. Jahrhunderts. Illustriert, 158 Seiten
Marie Ruth Křížková, Maria Ruth
Kotouč,
Kurt jiri
Ornest,Zdeněk
„We are children just
the same“
Vedem, the secret
Magazine by the boys of Terezín
Aventinum-Verlag,
Prag 1995 (in englischer Sprache)
Entpricht in deutscher Sprache „Ist meine Heimat der Ghettowall?“
Křížková, Maria Ruth
Kotouč,
Kurt Jiří
Ornest,
Zdeněk
„Ist
meine Heimat der Ghettowall?“
Aventinum Verlag, Prag
1995 210 Seiten
Das Buch ist den Kindern des Knabenheims in L 417 im
Ghetto Theresienstadt gewidmet, die die Zeitschrift VEDEM
herausgegeben haben.
Das Original der 800 Seiten , die
1945 gerettet wurden, liegt heute im Archiv der Gedenkstätte Theresienstadt.
In diesem von den oben genannten Autoren herausgegebenen
Buch finden wir Gedichte, Prosa und Zeichnungen der Kinder
von Theresienstadt. Lenka Reinerová hat die Beiträge
aus VEDEM übersetzt, Václav Havel ein Vorwort geschrieben.
Kulisova, Tana
„Die Kleine
Festung“
Edition des Verbandes der antifaschistischen Widerstandskämpfer
Verlag
Nase vojsko, Prag 1968
Beschreibung des Geschehens im Polizeigefängnis
Kleine Festung.
Konkrete Angaben über die einzelnen
Teile des Gefängnisses.
Kuna, Milan
„Musik an der
Grenze des Lebens“
Verlag Zweitausendeins,
Frankfurt/M., 2. Auflage, Juni 1998
Das Buch beruht auf Zeugnissen und Dokumenten über
die Wirkung und die moralische Kraft der Musik, die in
den nationalsozialistischen Lagern und Gefängnissen
gespielt wurde. Es handelt vor allem vom Schicksal jener
Menschen, die aus tschechischen Gebieten, dem damaligen
Protektorat Böhmen und Mähren, in diese Welt
des Grauens deportiert wurden: Tschechen, Deutsche, Juden.
Allein sieben Kapitel des Buches behandeln die spezielle
Situation in Theresienstadt.
Levy, Alan
„Verlorener Frühling“
Ein Amerikaner in Prag 1967 – 1971
Vitalis-Verlag,
Prag 1998
Alan Levy lebte mit seiner Familie von 1967 bis 1971 in der Tschechoslowakei. Er arbeitete als Journalist und Agent einer großen amerikanischen Nachrichtenagentur und erlebte die großen Veränderungen zwischen 1967 und 1969 hautnah in Prag. In seinem Buch schildert er die gesellschaftspolitischen Hintergründe, die zur Ablösung Novotnys und der „alten Clique“ und zum Aufstieg der Reformer um Dubcek, Kriegel, Smyrkowsky führten, geht ein auf die Geschichte der ČSSR, die schlimmen Fünfziger Jahre, beschreibt die Euphorie des Prager Frühlings, der dann durch die Truppen der Warschauer Pakt-Staaten zerschlagen wurde. Ein sehr engagiertes Buch. Levy gelingt es, die recht komplizierten Abläufe in Politik, Wirtschaft, Kultur und Partei der Tschechoslowakei zu bündeln und bildhaft darzustellen.
Lidice-Museum
„Lidice“; 1968
Die Kleine Broschüre wurde im Jahr 1966 von der Gedenkstätte Lidice herausgegeben. Die nur wenige Seiten starke jedoch illustrierte Broschüre beschreibt die Geschehnisse um die Ortschaft Lidice im Jahr 1942.
Löbl, Eugen
Pokorny,
Dusan
„ Die
Revolution rehabilitiert ihre
Kinder“
Europa-Verlag,
Wien 1968
Die großen Schauprozesse der fünfziger Jahre in den Volksdemokratien – der Rajk-Prozess in Ungarn, der Kostoff-Prozess in Bulgarien und der Slansky-Prozess in der Tschechoslowakei geben nach wie vor Rätsel auf. In der Tschechoslowakei begann in der kurzen Phase des Prager Frühlings eine Entwicklung, die die Vorgänge vor und während des Slansky-Prozesses aufhellen sollten. Eugen Löbl, ein bekannter Wirtschaftsjournalist und seit seiner Jugend Kommunist, während des Slansky-Prozesses zu lebenslanger Haft verurteilt, hat hier Pionierarbeit geleistet.
M.E.C.C.A
„Mitteleuropäische Kolonie
für
zeitgenössische Kunst in Terezín“
Theresienstadt 2000, Mamesti CSA 85, 41155 Terezín
Diese „Gründungs-Broschüre“, 1999 herausgegeben, stellt die Arbeit der Künstlerkolonie M.E.C.C.A im Kavalier 6 vor. Grußworte von Dagmar Lieblová und Jan Munk, Alexander Černý , Kulturminister Pavel Dostal und Ružena Chechova, der damaligen Bürgermeisterin der Stadt.
Der Pelzhändler Philipp
Manes, geboren 185, glühender Patriot und Verteidiger
der Heimat im Ersten Weltkrieg, wurde 1942 zusammen mit
seiner Frau ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Er war zuerst in einer Hilfsorganisation, dem
'Orientierungsdienst' tätig und zugleich Gründer
einer Vorlesungsreihe, in der er sich mit Geistesgrößen
aus vielen Ländern zusammenfand. Im Raum 38 versammelte
er in den Abendstunden Menschen, die Vorträgen
über Philosophie, Musik und Kunst zuhörten oder
Schauspielern mit Lesungen aus dem 'Faust', Lessings
'Nathan' und 'Juden', Heinrich Heines Gedichten
und anderem mehr lauschten.
Manes und seine Frau haben Auschwitz nicht überlebt
- seine Notizen brechen mitten im Satz ab -, aber
sein 'Tatsachenbericht' über das Leben in Theresienstadt
von Juli 1942 bis Oktober 1944 wurde gerettet.
Schauplatz dieser Parabel ist die heute wieder bewohnte
Stadt Terezín (Theresienstadt) in Nordböhmen, während
der Naziherrschaft als ein idyllisches Musterghetto aufgemachtes
Sammel – und Durchgangslager im Dienste der Endlösung.
Erzählt wird die Geschichte der Einstudierung
eines im Ghetto verfassten Bühnenstückes, welches
die dortigen Verhältnisse in symbolischer Schärfe
nachzeichnet. Es handelt vom Entschluss des Todes, von
seinem Amt abzudanken, wodurch die Menschen unsterblich
gemacht und in einen unerträglichen Schwebezustand
zwischen Licht und Finsternis versetzt werden. Nachdem
das Stück der Ghettobewohnerschaft zunehmend ihre
wahre Situation vor Augen geführt hat, bricht ein
Aufruhr aus. Dieser wird niedergeschlagen, das Stück
kurz vor der Uraufführung verboten und das Probenensemble
vollständig liquidiert oder deportiert.
Jahrzehnte
später findet sich auf abenteuerliche
Weise das Manuskript des Stückes und mit ihm der
einzige Überlebende des Ensembles. Er spielte den
abdankenden Tod. Beide machen die Rekonstruktion des
damaligen Geschehens möglich. Sie geben Zeugnis
ab vom Kampf der menschlichen Akteure gegen die Vergewaltigung
ihrer Würde und die Herrschaft der Lüge.
Der
Bericht beruht auf einer wahren Begebenheit, erhebt jedoch
nicht den Anspruch auf vollständige Wiedergabe
der historischen Realität.
Mannheimer, Max
„Spätes
Tagebuch“
Theresienstadt – Auschwitz – Warschau – Dachau
Pendo Verlag, Zürich München, 7. Auflage
2004
Max Mannheimer beschreibt in diesem Buch den Leidensweg seiner in Novy Jičín ansässigen Familie und seinen Weg über Terezín, Auschwitz, Warschau nach Dachau, wo er am 30. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wird. Er und einer seiner Brüder überleben als einzige der Familie die Shoa.
Margolius Kovaly, Heda
„Eine Jüdin
in Prag“
Rowohlt Verlag, Berlin 1992
Herbst 1944. Heda Bloch, Prager
Jüdin, wird mit ihrer Familie
von den Nazis in das Ghetto von
Łódź und danach in verschiedene
Konzentrationslager deportiert,
bis sie nach Auschwitz kommt. Auf
dem Todesmarsch, den die Gestapo,
bedrängt von der vorrückenden
Roten Armee, mit den arbeitsfähigen
Häftlingen nach Deutschland
antritt, gelingt ihr die Flucht
nach Prag. Tage und nächtelang
irrt sie in der Stadt umher und
bettelt vergeblich bei Freunden
und Bekannten um Unterschlupf.
Als sie verzweifelt, bar jeder
Hoffnung, einen Menschen zu finden,
dessen Mitleid größer
ist als seine Furcht, aufgeben
will, erreicht sie eine Botschaft
von Ruda, der für die Resistance
arbeitet und sie versteckt. Die
letzten Monate des Krieges lebt
sie im Untergrund, schmuggelt Waffen
und pflegt Partisanen.
Nach dem
Krieg heiratet sie Rudolf Margolius,
ihre große Liebe,
der das Konzentrationslager in
Dachau übverlebt hat und nach
der Machtergreifung der Kommunisten
unter Clement Gottwald 1948 schließlich
stellvertretender Außenhandelsminister
wird. Beide glauben zunächst
an einem unabhängigen Weg
ihres Landes in den Sozialismus,
nach dem Model von Titos Jugoslawien.
Aber Heda, anders als Rudolf, der
leidenschaftlich seine Überzeugung
vertritt, dass nur eine kommunistische
Gesellschaft die besten Fähigkeiten
und Eigenschaften eines Menschen
entfalten könne, kommen zunehmend
Zweifel. Die wachsende Zahl von
Verhaftungen, Denunziationen und
Selbstbezichtigungen unter führenden
Parteimitgliedern, die drakonische
Strafen nach sich ziehen, veranlassen
sie, Rudolf zu bitten, seinen Dienst
im Außenhandelsministerium
zu quittiweren. Freunde warnen
sie, dass seine Verhaftung unmittelbar
bevorstünde. Aber Rudolf,
zunehmend von der Ahnung geplagt,
Komplize eines gigantischen Verbrechens
zu sein, falls es ihm nicht doch
noch gelinge, seine Ideale in der
praktischen Politik umzusetzen,
will nicht aufgeben. Anfang 1952
wird er verhaftet, Heda verliert
ihre Arbeit, Freunde und Bekannte
wenden sich – zum zweiten
Male in ihrem Leben – von
ihr ab.
Als einer von vierzehn
hohen Parteifunktionären wird
Rudolf in dem Schauprozeß gegen
den Generalsekretär der Kommunistischen
Partei, Rudolf Slansky, der staatsfeindlichen
Verschwörung angeklagt. Aus
dem Radio erfährt Heda, dass
ihr Mann „gestanden“ habe
und zu jenen elf Angeklagten – ausnahmslos
Juden – zählt, die zum
Tode verurteilt worden sind.
Am
Abend des 2. Dezember, in der Nacht
vor seiner Hinrichtung, darf sie
ihn ein letztes Mal sehen. Getrennt
durch ein Gitter aus Stacheldraht,
nehmen die Abschied voneinander.
Erst Ende 1963 wird er rehabilitiert.
Man bietet der Witwe Schadenersatz
an, sie schlägt ihn aus und
fordert statt dessen ein Ermittlungsverfahren
gegen jene, die verantwortlich
sind für den Tod ihres Mannes,
unter anderen gegen den damaligen >Präsidenten
des Landes, Antonín Novotny.
1968
weckt der Prager Frühling
eines letztes Mal ihre Hoffnung auf
Freiheit und Gerechtigkeit und die
Reformierbarkeit des Systems. Auch
Heda kämpft für einen „Sozialismus
mit menschlichem Antlitz“.
Als die sowjetischen Panzer am 21.
August 1968 in Prag einrollen, verlässt
sie ihr Land.
Meyer, Alwin
„Die Kinder von Auschwitz“
Lamuv-Verlag GmbH, Göttingen
1995
Über die Verbrechen in deutschen Konzentrationslagern
ist vieles geschrieben worden. Nahezu unbekannt ist
dabei die Geschichte der Kinder geblieben, die in Lager
wie Auschwitz verschleppt wurden oder dort unter unvorstellbaren
Bedingungen zur Welt kamen. In dem Buch von Alwin Meyer
geben dreizehn Auskunft. Sie erzählen die Geschichte
ihres Überlebens und des Lebens danach.
Inhalt:
Seite 7 Die Kinder
von Auschwitz – eine
Einführung
Seite 50 „Wer
bin ich?“ Die Geschichte der
Kola Klimczyk
Seite 60 „Ich
habe jetzt zwei Mütter
und zwei Väter“, Die Geschichte
der Lydia Rydzikowska-Maksymowicz
Seite
74 „Wer ist A 5116?“, Die
Geschichte der Eva Krcz Sieczka
Seite
84 „Mein Kind, du lebst?“, Die
Geschichte des Geza Kozma
Seite 96 “Mengele
war sehr besorgt um uns“, Die
Geschichte des Jiří Steiner
Seite
112 „Für Mitleid ist da kein
Platz“, Die Geschichte der Vera
Kriegel
Seite 124 „Du wirst
nie wieder einen Baum sehen“, Die
Geschichte der Dagmar Lieblová
Seite
142 „...zu leben und zu überleben“, Die
Geschichte der Lydia Holznerova
Seite
154 „Das einzige, was ich von meinem
Vater habe“, Die Geschichte
des Robert Blüchler
Seite 174 „Meine
Bücher haben mich
gerettet“, Die Geschichte des
Yehuda Bacon
Seite 192 „Ich
habe keinen Glauben mehr“, Die
Geschichte der Hanna Loewenstein
Seite
202 „Mein ganzer Hintergrund ist
deutsch“, Die Geschichte des
Juergen Loewenstein
Seite 214 „Charlottenburg,
das ist meine Gegend“, Die Geschichte
des William Wermuth
Migdal, Ulrike
„Und die Musik spielt dazu“
Serie
Piper 451, Piper Verlag, München
1987
Seit der amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ ist
einer breiten Öffentlichkeit bekannt, daß im
Ghetto Theresienstadt Bilder und Zeichnungen entstanden,
die die Wirklichkeit des Grauens festhielten und gerettet
werden konnten. Unbekannt blieb hingegen, daß auch
literarische Zeugnisse aus diesem Lager erhalten sind.
Das von Ulrike Migdal herausgegebene und mit einem Vorwort
versehene Buch stellt erstmals eine Reihe von Gedichten,
Liedern und Kabaretttexten vor, die in Theresienstadt
verfasst und dort in den Jahren 1942 – 1944 im
Rahmen der „Freizeitgestaltung“ vorgetragen
wurden.
Müller, Reinhardt
„Jugendliche
Gegenwelt zu Skinheads“
Artikel
in Kalenda, Zeitschrift für
Lüchow-Dannenberg,
September 1993, Seite 4 – 8
Reinhard Müller berichtet über ein vierwöchiges Work Camp der Jugendlichen des Putenhofes in Theresienstadt.
Müller-Tupath, Karla
„Verschollen
in Deutschland“
Konkret Literatur
Verlag, Hamburg 1994
Nach dem zweiten Kommandanten des Ghettos Theresienstadt,
Anton Burger, wurde über 40 Jahre lang gefahndet.
SS-Obersturmführer Burger war der letzte große
Kriegsverbrecher aus dem Sonderstab Eichmanns. Als Lagerkommandant
von Theresienstadt 1943 – 44 hat Burger die Deportation
von mehr als 10.000 Juden von Theresienstadt nach Auschwitz „veranlasst“.
Als Mitarbeiter des Referats für Judenangelegenheiten
war er in Brünn und später in Athen verantwortlich
für die Verschleppung jüdischer Bürger
in die Vernichtungslager der Nazis.
Es gelang Anton Burger,
sich im Nachkriegsdeutschland ein neues Leben aufzubauen.
Mittäter und Mitwisser
schwiegen und halfen. Als Wilhelm Bauer lebte und arbeitete
er seit 1961 unbehelligt in Essen. Bezog seit 1955 eine
Arbeitsrente. Als seine wahre Identität aufgedeckt
wird, ist er schon tot.
Karla Müller-Tupath verfolgt
den Lebensweg und die Fahndung. Sie stützt sich
auf Unterlagen der Bremer Staatsanwaltschaft und des
Simon Wiesenthal Centers und auf Gespräche mit Bekannten
und Verwandten Burgers und erstellt einen spannend und
sorgfältig recherchierten
Bericht über das heimliche Leben eines Naziverbrechers
in der Bundesrepublik Deutschland.
Ondrichova, Lucie
„ Fredy Hirsch“
Eine jüdische Biographie 1916 – 1944
Hartung-Gorre-Verlag,
Konstanz 2000
Lucie Ondrichova, (1970 geb.), ist gelernte Krankenschwester;
sie studierte von 1996 – 2000 an der Karlsuniversität
in Prag Massenkommunikation und arbeitete lange als Editorin
bei der Zeitung Lidove Novy in Prag.
Ihr ist mit diesem
Buch eine interessante und aufschlussreiche Biografie
des Fredy Hirsch gelungen, der in Aachen geboren und
aufgewachsen, eine große Rolle als Erzieher
in Prag, in Theresienstadt und später auch im Familienlager
in Auschwitz-Birkenau gespielt hat. Interessant die Rolle,
die Fredy Hirsch während der Okkupationszeit in
Prag innerhalb der Jugendbewegung spielte, seine Arbeit
mit den Kindern und Jugendlichen in Theresienstadt, sein
Ende mit den Kindern in Auschwitz. 116 Seiten
Pamatnik Terezín
„Der Mensch ist keine Nummer“
Pamatnik Terezín
1998
In dieser kleinen von der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebenen Broschüre sind Essays und Zeichnungen veröffentlicht, die tschechische SchülerInnen zum Thema Demokratie, Toleranz auch in Hinblick auf die nationalsozialistische Schreckensherrschaft geschrieben und gezeichnet haben. Die in dieser Broschüre veröffentlichten Beiträge sind das Ergebnis eines von der Gedenkstätte Terezín unter der Schirmherrschaft von Hana Greenfield ausgeschriebenen Wettbewerbes.
Pamatnik Terezín
„Kultur
gegen den Tod“
Dauerausstellung
der Gedenkstätte Theresienstadt
in der ehemaligen Magdeburger Kaserne
Oswald-Verlag,
Prag 2002
Mit Beiträgen von Vojtěch Blodek, Jan Munk, Kurt Jiří Koutoc, Marie Rut Křížková, Nilan Kuna,Arno Parik, Eva Sormova, Ludvik Vaclavek
Dieses Buch gibt einen hervorragenden Überblick über die im 1. Stock der ehemaligen Magdeburger Kaserne gezeigten Ausstellungen über Kunst und Kultur im Ghetto Theresienstadt. Im einzelnen werden die Ausstellungen „Musik in Theresienstadt“,“ Bildende Kunst in Theresienstadt“, „Literatur in Theresienstadt“ und „Theater und Kabarett in Theresienstadt“ vorgestellt und kommentiert.
Pamatnik Terezín
„Mista
utrpeni a vzdoru“
Verlag
Nase vojsko, Prag 1991
Miroslava
Benesová, Vojtěch Blodig, Alena
Dobisova, Ludmila Chládková
Überblick über die Geschichte des Gestapogefängnisses Kleine Festung und des Ghettos Theresienstadt mit zahlreichen Abbildungen.
Bearbeitet von Dr. Vojtěch Blodig, Ludmila Chládková, Erik Polák
Nach einem geschichtlichen Überblick und Informationen über die Entstehungsgeschichte des Ghettomuseums wird die 1991 mit der Museumseröffnung vorgestellte provisorische Ausstellung geschildert.
Pamatnik Terezín
„Die Kleine Festung Theresienstadt 1940 – 1945“
Verlag:
VRAJI für Pamatnik Terezín, 1996
Miroslava
Benesová, Vojtěch Blodig, Marek Poloncarz
Die 64 Seiten starke farbige auf Glanzpapier gedruckte Broschüre gibt einen guten Überblick über die Entstehung des Gestapogefängnisses Kleine Festung und über die Lebensbedingungen der Häftlinge. Sie ist durch die Gedenkstätte Theresienstadt zu beziehen.
In dieser 78 Seiten in deutscher Sprache herausgegebenen Broschüre, die als Ausstellungsbegleiter gedacht war, wird über Kunst im Ghetto berichtet, die bildenden Künste, die Musik und das Theater. Ausstellung und Broschüre sind deswegen von besonderer Bedeutung, weil in den Jahren zwischen 1948 und 1989 aus politischen Gründen dem Leiden der jüdischen Bevölkerung Böhmen und Mährens während der deutschen Okkupation wenig Interesse entgegengebracht wurde, die während des Prager Frühlings 1968 entstandenen Ansätze schnell kaputtgemacht wurden und das Ghetto Theresienstadt hinter der nationalen Gedenkstätte Kleine Festung zurückstehen musste.
Pamatnik Terezín
„Leo Haas: Terezín 1942 – 1944“
Arno
Parik: Texte, Oswald Verlag Prag
Der Ausstellungskatalog enthält neben Daten zum
Leben und Schaffen des Künstlers Leo Haas Zeichnungen,
die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden
sind.
Texte in tschechischer und englischer Sprache.
Ein von der Gedenkstätte Theresienstadt herausgegebener Katalog über eine im Sommer 1991 in der Kleinen Festung gezeigte Ausstellung Theresienstädter Maler.
Pamatnik Terezín
„Oblastni
vystava Znamek“
Katalog einer 1987 in der Gedenkstätte Theresienstadt gezeigten Ausstellung über Briefmarken und Stempel aus der Nachkriegszeit.
Pamatnik Terezín
Petr
Kien 1919 – 1944
Herausgegeben
vom Pamatnik Terezín 1989 als
Katalog einer in der Gedenkstätte gezeigten Ausstellung
Informationen über das Leben und das künstlerische Schaffen Petr Kiens in tschechischer Sprache. Zahlreiche Abbildungen seiner Zeichnungen und Bilder.
Pamatnik Terezín
„Richard
- Unterirdische Fabrik und Konzentrationslager
in Litoměřice“
Texte: Jiří Krivsky,
Marie Křížková
Pamatnik Terezín 1967
Die 42 Seiten starke Broschüre ist mit schwarz-weiß Fotos illustriert. Die Verfasser berichten über die Entstehung der unterirdischen KZ-Fabrik „Richard“ unter dem Radobýl in Litoměřice, in der Tausende von Häftlingen (auch aus der Kleinen Festung Theresienstadt) arbeiten mussten.
Pamatnik Terezín
„Terezín“
Severoceske
nakladatelstvi 1988
Dieses noch vor der Wende veröffentlichte Buch der Gedenkstätte Theresienstadt stellt auf etwa 300 Seiten die Geschichte des Gestapogefängnisses in der Kleinen Festung und des Ghettos dar. Erklärungen in tschechisch, deutsch, russisch, englisch, französisch.
Pamatnik Terezín
„Theresienstadt
in der Endlösung
der Judenfrage 1941-1945“
Texte:
Vojtěch Blodig
Oswald Verlag, Prag
2003
Bei diesem Buch handelt es sich um einen reich illustrierten Führer durch die Dauerausstellung im Ghettomuseum Theresienstadt. Die Texte sind vom Direktor des Museums verfaßt: Vojtěch Blodig.
Pamatnik Terezín „Narodni
hrbitov v Terezine“
Pamatnik
Terezín (vor der Wende)
In tschechischer Sprache von der Gedenkstätte Theresienstadt in den achtziger Jahren veröffentlichte Broschüre, in der die Begründung und Entwicklung des Nationalfriedhofes vor der Kleinen Festung im Vordergrund steht.
Pamatnik Terezín
„Pamatna
mista boje proti fasismu a valce
v Terezine a v Litomericich”
Verlag:
Nase vojsko 1984
In mehreren Sprachen 1984 herausgegebene Broschüre der Gedenkstätte Theresienstadt unter dem Titel: Gedenkplätze des Kampfes gegen Faschismus und Krieg. Bilder und Texte aus dem Gestapogefängnis Kleine Festung, dem Ghetto und der Grube Richard in Litoměřice.
Pätzold, Kurt
Schwarz,
Erika
„Tagesordnung:
Judenmord“
Die
Wannseekonferenz am 20. Januar
1942
Metropol-Verlag,
Berlin 1992
Pokorny, Jiří
„ Die Böhmischen Länder 1918 – 1994“
Praha-Verlag:
Herausgeber: Martin Vopenka
Eine 48 Seiten starke Broschüre mit den wichtigsten Daten der Geschichte der Tschechoslowakei zwischen 1918 und 1994.
Die Kleine Festung Theresienstadt, Gestapogefängnis
von 1940 bis Mai 1945, wurde von Mai 1945 bis 1948 als
Internierungslager für Deutsche verwendet.
Die Geschichte
dieses Internierungslager wurde bis 1990 totgeschwiegen,
die Unterlagen verstaubten in den Archiven Prags und
Litomerices. In den neunziger Jahren bildete die Gedenkstätte
Terezín eine Historikerkommission, die mit der Aufarbeitung
der Geschehnisse in der Kleinen Festung in den Jahren
zwischen 1945 und 1948 begann. Die Arbeit des in der
Gedenkstätte Theresienstadt
arbeitenden Marek Poloncarz, der heute Leiter des Kreisarchivs
Litoměřice ist, stellt das Ergebnis der Arbeit dieser
Kommission dar. Eine kleine Ausstellung in den Einzelzellen
des Vierten Hofes gibt einen Überblick.
Inhalt:
F.R. Kraus: Aber Lidice ist doch in Europa
Jindřich Flusser: Dreißig-Worte-Brief aus Theresienstadt
Emil Utiz: Die Theresienstädter Transporte
Kurt Kapper: Was kommt denn noch?
Leo Haas: Die Affäre der Theresienstädter Maler
Dr. Ludwig Hift: Die Bank der jüdischen Selbstverwaltung in Theresienstadt
Käthe Starke-Goldschmidt: Die Zentralbücherei des Ghettos Theresienstadt
Hans Hofer: Der Film über Theresienstadt
Erich Kulka: Theresienstadt, eine Tarnung für Auschwitz
Norbert Fryd: Kultur im Vorzimmer der Hölle
Jana Sedova: Theater und Kabarett im Ghetto Theresienstadt
Arnošt Weiss: Musikleben in Theresienstadt
Gedicht eines unbekannten Kindes
Dachbodenkonzert in einer alten Schule
Karel Berman: Erinnerungen
Dagmar Hilarova: Theresienstädter Kaffeehaus
Karel Ančerl: Musik in Theresienstadt
Truda Solarova: Gideon Klein
Alena Synkova: Erinnerungen an einen edlen Menschen
Rudolf Franek: Brundibár
Nava Shean: Glühwürmchen
Emil Utiz: Die Theresienstädter Zentralbücherei
Dr. Jan Merell: Wie sie litten und starben
Ilse Weber: Ein Koffer spricht
Dr. Miloš Bič: In der Kleinen Festung Theresienstadt
Dr. Jindřich Flusser: Lebwohl, Theresienstadt
Evzen Hilar: Flucht aus dem Ghetto
Ota Kohn: Bericht über eine Flucht aus Theresienstadt
Dr. Rudolf Iltis: Die unbesungenen Helden
. Pläne, die nicht ausgeführt wurden
Frantisek Fuchs: Der Bau von Gaskammern in Theresienstadt
Arnošt Weiss: Der Ententeich
Rimal V.
“Panoramakarte Terezín”
Stadt Terezín und M`Plan Mariánská Lázne
Eine genaue Darstellung der Stadt mit ihren Gebäuden und Straßen aus südlicher Richtung. Im Hintergrund die Ohře und die Kleine Festung. Die einzelnen Gebäudetrakte sind mit Nummern versehen, die größeren Objekte mit Namen gekennzeichnet.
Romanak beschreibt in seinem Buch
Planung, Gründung, Bau und Struktur der Festung
Theresienstadt. Zahlreiche Fotos und Zeichnungen illustrieren
Details dieser gewaltigen im Überschwemmungsgebiet
zwischen Elbe und Eger Ende des 18. Jahrhunderts entstandenen
Festung, die Österreich-Ungarns Norden gegen Preußen
abschirmen sollte, aber nie militärisch Verwendung
fand.
Das Buch ist in tschechischer Sprache geschrieben. Auf den Seiten 175 bis 179
wird jedoch in deutscher Sprache eine höchst interessante zusammenfassende
Darstellung der Festung Theresienstadt gegeben, wobei insbesondere auf die Bauweise
eingegangen wird.
In diesem eindrucksvollen Buch
wird der Briefwechsel wiedergegeben, den aus Stettin
und Vorpommern im Jahr 1940 deportierte jüdische
Gefangene mit Hilfsstellen in Deutschland geführt
haben. Am 12. Februar 1940 wurde die erste große
Gruppe jüdischer Bürger aus Deutschland in
das Generalgouvernement deportiert. Sie kamen in die
zwischen Bug und San (Distrikt Lublin) gelegenen kleinen
Städte Glusk, Piaski und Belcyce und wurden dort
bei ortsansässigen polnischen Juden untergebracht.
Weitere Transporte folgten, im Jahr 1942 auch zwei aus
Theresienstadt nach Piaski und Trawniki.
Alle diese Menschen wurden ab 1942 in die inzwischen fertiggestellten Vernichtungslager,
vor allem aber nach Majdanek, gebracht und dort ermordet.
Herausgegeben 1991, von TV Spektrum in Zusammenarbeit mit dem Verlag Akropolis
Sandfort, Paul Aron
“Ben – Vogel aus der Fremde”
Dittrich-Verlag, Köln 2000
In seinem autobiographischen Roman beschreibt Sandfort seine Kindheit in Dänemark, wohin er 1935 mit seiner Mutter und dem Stiefvater flüchtete. 1943 wird die Familie bei dem Versuch, nach Schweden zu fliehen, verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Ben, der Trompete spielte, hat an einigen Aufführungen der Kinderoper Brundibár mitgewirkt und gehört zu den ganz wenigen Überlebenden dieser Aufführungen. Nach Kopenhagen zurückgekehrt, musste er versäumte Schuljahre nachholen. Er erlebte den offenen und versteckten Antisemitismus seiner Mitschüler und seiner durch die Deportation gewaltsam unterbrochenen Kinderfreundschaft mit einem nicht-jüdischen Jungen. Paul Aron Sandfort wird Musikwissenschaftler und gehört zu den Initiatoren des „Brundibár“-Projektes von Jeunesse Musicale.
Scheuer, Lisa
„Vom Tode, der nicht stattfand“
Shaker Verlag, Aachen 1999
Lisa Scheuer, geboren in Böhmisch-Leipa,
floh im Herbst 1938 vor der in das sogenannte Sudetenland
einrückenden Deutschen Wehrmacht nach Prag. Ein
halbes Jahr später waren die Deutschen auch hier.
Sie wurde nach Theresienstadt deportiert, dann mit einem
Transport nach Auschwitz. Während einer Selektion
wurde sie einer Gruppe junger Frauen zugeteilt, die zur
Zwangsarbeit in einer Rüstungsfirma in Freiberg
geschickt wurde. Von hier aus kam sie in den letzten
Kriegswochen nach Mauthausen, wo sie von amerikanischen
Truppen befreit wurde. Sie ging zurück nach Prag,
kehrte der Tschechoslowakei aber nach dem missglückten
Prager Frühling 1968 den Rücken, emigrierte,
lebt heute in Köln.
Das Buch enthält einen sich auf Tagebuchnotizen stützenden Bericht über
ihre Zeit in Theresienstadt, Auschwitz, Freiberg und Mauthausen.
Musikstadt Dresden und nationalsozialistische Judenverfolgung 1933-1945 in Wort und Bild
In diesem „Neuen Lexikon
des Judentums“ wird die Vielfalt und der Reichtum
einer mehr als dreitausendjährigen jüdischen
Kulturgeschichte vor Augen geführt.
Mehr als 1.000 Wissenschaftler aus 14 Ländern bieten fundierte Informationen über
zentrale Aspekte der jüdischen Geschichte, Religion und Kultur; jüdisches
Leben in der Antike und im Mittelalter; Geschichte des Judentums in vielen
Ländern der Erde; Neubeginn jüdischen Lebens nach dem Holocaust und
das Werden des Staates Israel. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Geschichte
der deutsch-jüdischen Beziehungen.
Schultze, Herbert
„Jüdische Erfahrungen – Jüdische Antworten“
Die weisse Reihe, ARP-Braunschweig
Im ersten Teil dieser 104 Seiten starken broschüre werden Orte und Wege der jüdischen Häftlinge im Lagerghetto beschrieben, die Gleise in Richtung Bohosovice, das Husdenkmal, Bauweise der Großen Festung, das Gestapogefängnis in der Kleinen Festung. Im zweiten Teil werden Hintergründe und Kontexte aufgezeigt, über den Aufbau und die Funktion des Ghettos berichtet, die Endlösung der Judenfrage beschrieben, Heydrichs Rolle angesprochen. Hier wird auch der geschichtliche Hintergrund skizziert, die Geschichte der Deutschen und Tschechen in Böhmen problematisiert. Leo Baeck und H.G. Adler werden vorgestellt, bevor im Dritten Teil Vorschläge für den Unterricht dargeboten werden. Dem Buch liegen 12 Dia bei.
Coco Schumann wurde 1924 in Berlin geboren. Mit 13 Jahren entdeckt er Swing und Jazz für sich. Bis 1943 gelingt es ihm, dem „Halbjuden“, dank einer gehörigen Portion Chuzpe und seiner zahlreichen öffentlichen Auftritte der Deportation durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Bis auch für ihn der Vorhang fällt. Seine Reise durch die Lager beginnt. Aber auch dort ist und bleibt er Musiker. In der Scheinwelt Theresienstadts wird er Mitglied einer der hochkarätigsten Jazz-Combos des Dritten Reichs, den „Ghetto-Swingers“. In Auschwitz spielt er zur Unterhaltung der Lagerältesten und der SS um sein Leben, in Dachau begleitet er mit letzter Kraft den Abgesang auf das Regime. Nach der Befreiung treibt es den Entwurzelten durch die Welt, die ihm einzig verbliebene Heimat ist der Jazz und der Swing. Coco Schumann lebt heute wieder in Berlin und spielt „seine“ Musik.
Bei dieser Broschüre handelt es sich um das Begleitheft der im Jahr 2004 während der „Kulturellen Landpartie“ auf dem Putenhof in Belitz gezeigten Ausstellung „Als Goldgräber in Lidice“
Sendak, Maurice und Tony Kushner,
Tony
“Brundibár”
Gerstenberg Verlag,
Hildesheim 2004
Ein Bilderbuch für Kinder,
in dem in herrlichen Farbbildern und Texten nach der
Vorlage der Kinderoper „Brundibár“ von Hans
Krása die Geschichte des Leierkastenmannes Brundibár
erzählt wird.
Leider zu wenig Informationen, unter welchen Bedingungen diese Oper im Ghetto
von Theresienstadt aufgeführt wurde und welche Bedeutung sie hatte für
die mitwirkenden Kinder.
In dem 588 Seiten starken Buch stellt Heinz Seydel eine Fülle von Autoren vor, die sich in ihren Gedichten mit der Judenverfolgung auseinandergesetzt haben. Bei den Autoren handelt es sich um jüdische Gefangene in den Lagern wie z.B. Ilse Weber und Ilse Blumenthal-Weiß in Theresienstadt, um bekannte Schriftsteller wie Brecht und Stefan Zweig, um andere wie Volker von Törne.
Bei der Auswahl hat der damals in der DDR lebende Herausgeber darauf geachtet, daß im Westen lebende Autoren berücksichtigt werden.
Staatliches Jüdisches
Museum Prag
„Friedel Dicker-Brandeis
1898 – 1944“
1988 herausgegeben,
Katalog einer Ausstellung
Dieser zum 90. Geburtstag herausgegebene Ausstellungskatalog in deutscher Sprache würdigt das Lebenswerk der im Bauhaus engagierten Künstlerin Friedl Dicker- Brandeis; im Ghetto Theresienstadt leistete sie einen entscheidenden Beitrag zur Kunsterziehung der Kinder.
Staatliches Jüdisches
Museum Prag
„Der alte jüdische
Friedhof in Prag“
Die in den sechziger Jahren erschienene Broschüre in deutscher Sprache ist ein informativer Wegweiser über den alten jüdischen Friedhof in Prag. Abbildungen schwarz-weiß.
Staatliches Jüdisches
Museum Prag
„Einen Schmetterling
habe ich hier nicht gesehen“
Die 1993 herausgegebene Broschüre des Staatlichen Jüdischen Museums Prag enthält Kinderzeichnungen und Gedichte aus dem Ghetto Theresienstadt. Anita Frankova kommentiert Gedichte und Zeichnungen, die farbig wiedergegeben werden.
Staatliches Jüdisches
Museum „Die Prager Synagogen“
Staatliches Jüdisches Museum Prag 1986
Die reich bebilderte Broschüre gibt einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte des jüdischen Viertel Prags, vor allem aber über die Synagogen und die in ihnen präsentierten Ausstellungen.
Stanic, Dorothea
„Kinder im KZ“
Elephanten-Press Verlag GmbH, Berlin (West) 1979
Dieses Buch wurde zum Internationalen
Jahr des Kindes herausgegeben.
In diesem Buch ( 168 Seiten) berichtet Ernst Antoni über das System der
Konzentrationslager („Krieg gegen das eigene Volk“), über
die Lagerordnung und das Häftlingsdasein, die Massenmorde und über
den Widerstand der politischen Häftlinge. Ausführlich wird über
am Beispiel verschiedener Lager auf die Situation der Kinder eingegangen, auf
die medizinischen Versuche in Auschwitz und anderswo. Anhand von Kinderzeichnungen
und der Zeichnungen der Theresienstädter Maler wie Leo Haas wird dann
auch auf die Situation der Kinder im Ghetto Theresienstadt eingegangen. Ein
besonderes Kapitel widmet sich den Aufgaben der Jugendfürsorge. Berichtet
wird über den Alltag der Kinder, die Heranziehung zur Arbeit, die Verschönerungsaktion,
die Angst vor den Transporten, die Theateraufführungen und Vorträge
und die Affäre der Theresienstädter Maler. Im zweiten Teil des Buches
wird über die Holocaustleugner in der Bundesrepublik berichtet, rechtsradikale
Gruppen benannt und über die alten Nazis in Amt und Würden und den
juristischen Umgang mit den Massenmördern in der BRD berichtet. Ein hochinteressantes
Buch, das erschien, bevor die Verlage den Holocaust entdeckten.
Käthe Starke wurde mit dem letzten Transport aus Hamburg am 11. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete zunächst in einer Putzkolonne, lernte einige der prominenten Häftlinge kennen, später in der Zentralbücherei unter Prof. Utitz. Sie beschreibt den Alltag in Theresienstadt, den Kampf gegen Krankheit und Hunger, die Angst vor den Transporten. Im Mai 1945 wird sie befreit. Ihr gelingt es, in der Bücherei versteckte Zeichnungen und Bilder und das Theresienstädter Konvolut zu retten.
Eine vom Staatlichen Jüdischen Museum in Prag vor 1990 herausgegebene Broschüre über die im Ghetto Theresienstadt entstandenen Kinderzeichnungen, 40 Seiten.
„Persönlichkeit und Werk“ Karel Fleischmanns werden in dieser Broschüre des Staatlichen Jüdischen Museums Prag vorgestellt.
Terezinska Iniciativa
„Terezinska pametni kniha I“
Melantrich-Verlag , 1995
In diesem ersten Band der Theresienstädter Gedenkbücher sind chronologisch die Transporte aufgeführt, die aus Böhmen und Mähren bis zum 16. Juni 1942 nach Theresienstadt geleitet wurden. Datum, Transportnummer, Herkunftsort, Transportlisten mit den Namen der Häftlinge, Geburtsdatum und der Hinweis darauf, was mit den Häftlingen nach Theresienstadt geschah.
Terezinska Iniciativa
„Terezinska pametni kniha II“
Melantrich Verlag 1995
In diesem zweiten Band des Theresienstädter Gedenkbuches sind alle Transporte aus Böhmen und Mähren aufgeführt, die ab dem 02. Juli 1942 nach Theresienstadt geleitet wurden, Transportnummer, Datum, Herkunftsort, Transportlisten mit den Namen der Häftlinge, Geburtsdatum und der Hinweis darauf, was mit den Häftlingen nach Theresienstadt geschah.
Theresienstädter Gedenkbuch
I
Theresienstädter Initiative
Melantrich Verlag 1995
In diesem mit einem Vorwort von
Václav Havel versehenen Band gibt es neben Beiträgen
von Serge Klarsfeld, Miroslav Kárný (über den Genozid
an den tschechischen Juden) eine Übersicht über
die Transporte aus Prag nach Łódź, aus Brno nach Minsk
und aus allen Teilen des Landes nach Theresienstadt.
Die Teilnehmer der Transporte werden namentlich aufgeführt
und ihr weiteres Schicksal (ermordet oder überlebt)
benannt (soweit bekannt).
Das Buch liegt leider nur in tschechischer Sprache vor.
Theresienstädter Gedenkbuch
II
Theresienstädter Initiative
Melantrich Verlag 1995
Der Band enthält die Namen (soweit ermittelt) aller aus mährischen und böhmischen Orten in den Transporten nach Theresienstadt deportierten jüdischen Menschen. Tschechische Sprache.
Theresienstädter Gedenkbuch
Die Opfer der Judentransporte aus Deutschland nach Theresienstadt 1942 – 1945
Herausgegeben vom Institut der Theresienstädter Initiative.
Academia-Verlag, Prag 2000
845 Seiten umfasst das Werk in DIN A 4. Václav Havel hat das Vorwort geschrieben. Das Buch enthält geordnet nach den Abgangsorten alle Namen der aus Deutschland nach Theresienstadt deportierten Jüdinnen und Juden. Dieses Gedenkbuch ist der dritte Band in der Reihe der Theresienstädter Gedenkbücher. Die beiden ersten enthalten die Namen der Deportierten aus Böhmen und Mähren und aus dem Sudetenland.
Theresienstädter Initiative,
Institut
„Theresienstädter Gedenkbuch“
Die Opfer der Judentransporte aus Deutschland 1942 – 1945
Academia Verlag, Prag 2000
Dieses in deutscher Sprache im Jahr 2000 erschienende Gedenkbuch gibt u.a. eine chronologische Übersicht über die Judentransporte nach und aus Theresienstadt und gibt eine Übersicht über die Opfer der Deportationen aus den einzelnen Gebieten.
Theresienstädter Studien
und Dokumente 1994
Theresienstädter Initiative Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper,
Margita Karna Academia Verlag, Prag 1994
Inhalt
Shlomo Aronson: Theresienstadt im Spiegel
amerikanischer Dokumentation
Miroslav Kárný: Deutsche Juden in Theresienstadt
Michael Zimmermann: Eine Deportation nach
Theresienstadt
Miroslav Kryl: Deportationen von Theresienstadt
nach Majdanek
Rudolf Freiberger: Zur Geschichte der Produktionsstätten
im Theresienstädter Ghetto
Ruth Bondy: Das Ghetto Theresienstadt und
Israel
Tomáš Radil: Eine Reflektion der Erfahrungen
aus Auschwitz
Ludbvik Vaclavek: Zur Problematik der deutschen
Lyrik aus Theresienstadt 1941 – 1945
Anna Hydrakova: Aus der Tiefe der Vergangenheit
Pavel Stránský: ...Um Unmittelbares mitzuteilen.
Winfried Garscha: Die Eichmann-Männer
Pavel Skorpil: Jüdische Opfer des Nationalsozialistischen Deutschland
aus den Böhmischen Ländern
Dokumentationen
Alisah Shek: Tagebuch (Oktober 1944 – Mai 1945)
Josef Taussig: Über die Theresienstädter Kabarette
Theresienstädter Studien
und Dokumente 1995
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper, Margita Karna
Academia Verlag, Prag 1995
Inhalt
Miroslav Kárný: Die Theresienstädter Herbsttransporte 1944
Peter Witte: Zwei Entscheidungen in der „Endlösung der Judenfrage“ ; Deportationen
nach Łódź und Vernichtung in Chelmno
Miroslav Kryl: Die Deportationen aus Theresienstadt nach dem Osten
im Spiegel des Tagebuchs Willy Mahlers
Bronka Klibanski: Kinder aus dem Ghetto Bialystock in Theresienstadt
Jakov Tsur: Der verhängnisvolle Weg des Transportes Aay
Krystina Oleksy: Salmen Gradowski – Ein Zeuge aus dem Sonderkommando
Ruth Bondy: Prominent auf Widerruf
Karl Braun: Petr Kien oder die Ästethik als Widerstand
Jiří Diamant: Wiedersehen nach einem halben Jahrhundert
Alena Hájková: „Forschen Sie doch bitte nach...“
Ingid Schupetta: Lore Gabelin – Eine biographische Skizze
aus der NS-Zeit
Jaroslava Milotova: Theresienstadt in den Akten des Londoner Exils
Zlatuse Kukanova: Wertvolle Quellen zur Geschichte des Theresienstädter
Ghettos
Miroslava Benesová: Das Konzentrationslager Leitmeritz und seine
Häftlinge
Manfred Grieger: Anton Burger – ein österreichischer
Dienstmann
Eva Sormova: Monographien über Kurt Gerron
Hanuš Schimmerling: Eine Jugend
Otto Zucker: Theresienstadt 1941 - 1943; Otto Zuckers Theresienstädter
Bericht
Erich Kessler: Ein Theresienstädter Tagebuch. Der
Theresienstädter 20. April 1945 und die Tage danach
Inhalt
Wolfgang Benz Theresienstadt: Ein vergessener Ort der deutschen Geschichte
Gerhard M. Riegner: Die Beziehungen des Roten Kreuzes zu Theresienstadt in
der Endphase des Krieges
Rita Meyhöfer: Berliner Juden in Theresienstadt
Leonore Lappin: Der Weg ungarischer Juden
nach Theresienstadt
Katarina Hradska: Vorgeschichte der slowakischen
Transporte nach Theresienstadt
Peter Witte: Letzte Nachrichten aus Siedliszcze.
Der Transport Ax aus Theresienstadt in den
Distrikt Lublin
Livia Rothkirchen: Die Repräsentanten
der Theresienstädter Selbstverwaltung.
Diffenrenzierung der Ansichten
Trude Simonsohn: Erinnerung an Paul Eppstein
Ernst Ludwig Ehrlich: Leo Baeck - Rabbiner
in schwerster Zeit
Miroslav Kárný: Die Gendarmeriesonderabteilung
und die Theresienstädter Häftlinge
Jaroslava Milotova: Die Protektoratspresse
und die „Judenfrage“
Ruth Bondy: Salom na Patek = Schalom zum
Freitag Die Theresienstädter humoristische
Zeitung
Mona Körte: Nimbus und Hölle – Metaphern
des Unbeschreiblichen. Das Ghetto Theresienstadt
in der Literatur der Nachkriegszeit
Hanuš Schimmerling: Gerty Spies: Drei Jahre
Theresienstadt
Herbert Exenberger: Vom „Cabaret ABC
im Regenbogen“ zur " Lindenbaumgruppe“ in
Theresienstadt
Richard Glazar: Aproximation = Annäherung. Erfahrungen
aus Vorträgen, Aussagen und Diskussionen über
den Holocaust
Alexander Avraham: The Page of Testimony. Ein
Verzeichnis der Zeugenaussagen zum Gedenken der Opfer
des Holocaust und die Computerisierung ihrer Namen
Dokumentation
Zur Errichtung des Theresienstädter
Ghettos
Miroslav Kárný: Maurice Rossels Bericht über
seine Besichtigung des Theresienstädter
Ghettos am 23. Juni 1944
Maurice Rossel: Besuch im Ghetto
Vojtěch Blodig Anmerkungen zu Maurice Rossels
Bericht
Theresienstädter Studien
und Dokumente 1997
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper, Margita Karna
Academia Verlag, Prag 1997
Inhalt
Jaroslava Milotova: Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung
in Prag. Genesis und Tätigkeit bis zum Anfang des Jahres
1940
Stanislav Kokoska: Zwei unbekannte Berichte
aus dem besetzten Gebiet. Über die Lage
der jüdischen Bevölkerung im Protektorat
Alena Hájková: Erfassung der jüdischen
Bevölkerung des Protektorats
Bohumil Černý: Die Emigration der Juden aus
den Böhmischen Ländern 1938 – 1941
Ludomir Kocourek: Das Schicksal der Juden
im Sudetengau im Licht der erhaltenen Quellen
Zlatuse Kukanova: Die demographische Struktur
der israelitischen Kultusgemeinden in Nordböhmen
in den Jahren
Lenka Matusikova: 1945-1949
Livia Rothkirchen: Der geistige Widerstand
in Theresienstadt
Frantisek Fuchs: Die tschechisch-jüdische
Widerstandsbewegung in Theresienstadt
Miroslav Kárný: Die Flucht des Auschwitzer
Häftlings Vitezlav Lederer und der tschechische
Widerstand
Miroslav Kryl: Fritz Ullmann und seine Hilfe
für die Theresienstädter Häftlinge
Miroslav Kárný: Jakob Edelsteins letzte Briefe
Jiří Kosta: Das Aufbaukommando und ein Jahr
in den Gruben von Kladno
Ruth Bondy: Es gab einen Kameraden Die Kinderzeitung
Kamarad im Ghetto T.
Eva Sormova: Theater in Theresienstadt
Ludvik E. Vaclavek: Deutsche Literatur in
Theresienstadt
Jiří Franek: Fragezeichen um Karel Poláček
Ruth Elias: Zeitzeugen sprechen
Marek Polancarcz: Ein unterlassenes Kapitel der
Theresienstädter Geschichte. Das Internierungslager
für Deutsche 1945 - 1948
Theresienstädter Studien
und Dokumente 1998
Theresienstädter Initiative
Academia Verlag, Prag 1998
Inhalt
Miroslav Kárný: Die Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben
des Protektorats und die Geschichte des „Ehrenariertums“
Jaroslava Milotova: Der Okkupationsapparat und die Vorbereitung
der Transporte nach Łódź
Jens Hampel: Das Schicksal der jüdischen Bevölkerung der
Stadt Iglau 1938 – 1942
Anita Tarsi: Das Schicksal der alten Frauen
aus Deutschland im Ghetto Theresienstadt
Ludmila Chládková: Von einem Haus im Theresienstädter
Ghetto
Anita Frankova: Theresienstädter Erziehung.Berichte
zum ersten Jahrestag der Theresienstädter Heime
in L 417
Karel Margry: Ein interessanter Vorgänger. Der
erste Theresienstadtfilm (1942)
Juelena Makarova: Die Akademie des Überlebens
Miroslav Franc: Arbeitskommando Wulkow
Hans H. Sladky: Episoden aus dem Leben eines Überlebenden
Ruth Bondy: Überleben
Jan Osers: Flucht aus Zamosz
Milos Pick: Erinnerungen an die Widerstandsbewegung
Jan Munk: Entwicklungskonzepte der Gedenkstätte Theresienstadt
und die Motivationsstruktur ihrer Besucher
Michal Frankl: Der Fall der Jeanette Jenny
Theresienstädter Studien
und Dokumente 1999
Institut Theresienstädter Initiative Academia Verlag, Prag
Herausgeber: Miroslav Kárný und Raimund Kemper
Inhalt
Miroslav Kárný: Fragen zum 8.März
Jindřich Flusser: Ein Rückblick
Ruth Bondy: Ein Brotwunder. Das Hilfswerk
von Heinz Prossnitz
Kateriny Capkova: Das Zeugnis von Salmen
Gradowski
Anna Lorencova: Die tschechische Gesellschaft
und die Juden
Anna Hyndrakova: in den Erinnerungen von Zeitzeugen
Anna Tuckowa: Ich war Mischling ersten Grades
Volker Zimmermann: Täter und Zuschauer Die
Judenverfolgung im „Sudetengau“ 1938-1945
Max Sever: Die Technischen Einrichtungen Theresienstadts
Lubomir Peduzzi: Aus dem Theresienstädter
Musikleben
Gila Fatranova: Franz Kahn
Marek Poloncarz: Die Evakuierungstransporte nach
Theresienstadt April – Mai 1945
Hans Brenner: Frauen in den Außenlagern
von Flossenbürg und Groß Rosen in
Böhmen und Mähren
Leopold Pospisil: Zwei Tagebücher: Anne
Frank und Otto Wolf
Astrid Debold-Kritter: Festungsstadt – Ghetto-
Militärstadt Historische Forschung und
Spurensuche vor Ort
Sarka Nepolova: Die jüdische Minderheit
in Böhmen und Mähren in den Jahren
1945 und 1948
Theresienstädter Studien
und Dokumente 2000
Hg.: Miroslav Kárný, Raimund Kemper
Theresienstädter Initiative Academia-Verlag, Prag 2000
Inhalt
Marek Polocarz: Das Polizeigefängnis
Kleine Festung Theresienstadt
Dokumente über die Schicksale der jüdischen Häftlinge in der
Theresienstädter Kleinen Festung
Miroslav Kárný: Kaltenbrunners Reise nach Theresienstadt
und der Prominententransport im Frühjahr
1945
Ruth Bondy: Chronik der sich schließenden
Tore. Jüdisches Nachrichtenblatt – Zidovske
Listy (1939 .- 1945)
Anita Tarsi: Arbeit in der Falle. Die
Arbeitszentrale im ersten Jahr der Existenz des Ghettos
Theresienstadt
Klaus Leist: Dienst am Ghetto und Kulturtat. Der
Theresienstädter Hechalutz. Aus den Erinnerungen
von Berl Herskovic: 'Als Maurice Rossel zu reden
begann'
Dirk Rupnow: „Ihr müsst sein, auch
wenn ihr nicht mehr seid“. Das „Jüdische
Zentralmuseum“ in Prag 1942-45
Anita Franmkova: Hanuš Bonn
Miroslav Kryl: Das Theresienstädter Schicksal
Kamil Hermanns 1878 – 1944
Blanka Stehlikova: Petr Kein
Anna Tuckova: Über Mut, unglaubliche Zufälle
und ein wenig Glück
Josef Bartos: Die Arisierung jüdischen Vermögens
in Ölmütz 1939
Lukas Pribyl: Das Schicksal des dritten Transports
aus dem Protektorat nach Nisko
Alena Hájková: Ursprung und Zusammensetzung
einer Personenkartei Der Juden aus der Zeit des
Protektorats
Theresienstädter Studien
und Dokumente 2001
Theresienstädter Initiative
Hg.: Miroslav Kárný, Jaroslava Milotova, Raimund Kemper und Michael Wögerbauer
Academia Verlag, Prag 2001
Inhalt
Ruth Bondy: Luftwurzeln. Die Tausendjährige
Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren in
den Namen der Deportierten
Anita Frankova: Die Vorbereitung zur Konzentrierung der Juden im Protektorat. Die
Vorgeschichte des Theresienstädter Ghettos
Pavla Zemanova: Die Theresienstädter Außenkommandos
Patricia Tošnerová: Die Postverbindung zwischen
dem Protektorat und dem Ghetto Theresienstadt
Lukas Pribyl: Die Geschichte des Theresienstädter
Transportes „BE“ nach Estland
Anna Hájková: Die acht Transporte aus dem
Reichskommissariat Niederlande nach Theresienstadt
M. Wörgerbauer: Das prominente Ehepaar
Gutmann und die Bemühungen zu seiner Befreiung
Tomáš Fedorovic: Die Gemeinde Schönwald
und ihre unfreiwilligen Einwohner
Daniel C. Schmid: Möglichkeiten und
Grenzen schweizerischer Schutzmacht-Politik im Protektorat
Böhmen und Mähren 1939-1945
Dahomir Jancik: Die Hadega- Handelsgesellschaft m.b.H. – Ein Geschäft
mit Edelmetallen und Edelsteinen während des Zweiten Weltkrieges
Jiří Novotny: .„Ein abartiges Monopol“
Jiří Sousa: Aus dem literarischen Nachlass von Josef Taussig
Theresienstädter Studien
und Dokumente 2002
Theresienstädter Initiative
Hg.: Jaroslava Milotova, Ulf Rathgeber, Gabriela Kalinova
Academia Verlag, Prag 2002
Miroslav Kárný: Sieben Monate
Kaufering;Miroslav Kárný (1919 – 2001)
A uswahlbibliographie und Arbeiten von Miroslav Kárný 1971 – 2001
Wolfgang Benz: Erzwungene Illusionen.Überlegungen
zur Wahrnehmung und Rezeption des Ghettos
Theresienstadt
Ruth Bondy: Die Vergangenheit ist unvergangen Der
Einfluss des Theresienstädter Ghettos auf das Leben
seiner ehemaligen Häftlinge
Jaroslava Milotova: Zur Geschichte der Verordnung
Konstantin von Neuraths über das jüdische
Vermögen
Daniel C. Schmidt: Hopfen und Malz verloren. Zur „Arisierung“ der
jüdischen Malzfabriken im Protektorat
Böhmen und Mähren
Anna Hájková: Die Juden aus den Niederlanden
in Theresienstadt
Jakov Tsu:r Schwarzheide – ein Aussenlager
des KZs Sachsenhausen
Adam Kopciowski: Der Judenrat in Zamosc Zeugnis
Jaroslav Cernys (Moritz Mittelmann) ü ber
Mieczyslav Garfinkiel
Lukas Pribyl: Die Geschichte der Flucht von „As
232“ und „As 233“ aus Zamosc
Alena Hájková: Die Lebensgeschichte Karel
Körpers
Katarina Hradska: Der deutsche Berater und
die „Lösung der Judenfrage“ in
der Slowakei
Ivan Kamenec: Die erfolglosen Versuche zur
Wiederaufnahme derDeportationen der slowakischen
Juden
Livia Rothkirchen: Zur ersten authentischen
Nachricht über den Beginn Der Vernichtung
der europäischen Juden. Der Nazi-Plan
e in steiniger Weg in die Vernichtung
Jan Nemecek: Das tschechoslowakische politische
Exil in London und die „ jüdische
Frage“
Theresienstädter Studien
und Dokumente 2003
Hg.: Jaroslava Milotova, Ulf Rathgeber, Michael Wögerbauer
Sefer-Verlag, Prag 2003
Inhalt
Katerina Capkova: Theodor Lessing- vom Außenseiter
zum Symbol der antinazistischen Opposition
Alena Hájková: Über die Familie Ehrmann und die Kraft der menschlichen
Solidarität
Margalit Shlain: Jakob Edelstein Bemühungen um die Rettung der Juden
aus dem Protektorat Böhmen und Mähren von Mai 1939 bis Dezember 1939
Michael Wögerbauer: Kartoffeln - Ein Versuch über Erzählungen
zum Ghettoalltag
Caterine Stodolsky: Die gebürtige Pragerin Malvina Schalek
Tomáš Federovic: Der Theresienstädter Lagerkommandant Siegfried Seidl
Patricia Tošnerová: Die Geschichte eines Briefes
Magda Veselska: Oscar Federer - Unternehmer und Kunstsammler
Monika Sedlakova: Die Rolle der sogenannten „Einsatzstäbe“ bei
der Enteignung jüdischen Vermögens
Ivan Kamenec: Die Grundzüge des Arisierungsprozesses in der Slowakei
Robert Kuwalek: Das Durchgangsghetto in Izbica
Anna Hájková: The Making of a Zentralstelle
Technische Universität
Berlin
„Terezín/Theresienstadt-Vergegenwärtigung von Stadtgeschichte“
Herausgegeben von Astrid Debold-Kritter und Gabriele Fliessbach
Begleitbroschüre für eine in der TU Berlin vom 28. Juni bis 19.Juli
2004 gezeigte Ausstellung
Die oben genannte Ausstellung ist das Ergebnis von sieben Jahren Lehre und Forschung am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin . Das Projekt der TU Berlin, unterstützt vom Schinkelzentrum für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege, hat seine Wurzeln in der 1997 veranstalteten internationalen Konferenz „Terezín nach dem Jahre 2000 – Gedenkort und moderne Stadt“ und einer daraus erfolgenden Resolution für die Konservierung der Stadt. Daraus entwickelte sich dieses Forschungsprojekt. Das Projekt „Terezín/Theresienstadt“ der TU Berlin hat wichtige Grundlagen für die Wertschätzung dieses Ortes und für die Vorbereitung für die Aufnahme Terezins in die Liste des Weltkulturerbes erbracht.
Ullmann, Viktor/Kien, Petr
„Der Kaiser
von Atlantis“
Text der Oper. Handschriftliches
Deckblatt (Fotokopie), Fotokopie des Textes dieser
Oper aus dem Jahr 1943, die von Petr Kien inzeniert
wurde und zu der Ullmann die Musik geschrieben hat.
„Der Kaiser von Atlantis – oder die Todesverweigerung“ ist
eine einaktige Kammeroper, die der jüdische deutsch-österreichische
Komponist Victor Ullmann in den Jahren 1943/44 als Gefangener
im Ghetto Theresienstadt geschrieben hat. Das Libretto
stammt von seinem Mithäftling Petr Kien.
Der Trommelwirbel
ist mächtig, die Nachricht ist
es auch: Der Kaiser Overall läßt den Krieg
aller gegen alle ausrufen. Er selbst hat sich hinter
den Mauern seiner Festung verschanzt, thront hinter einem
mächtigen Schreibtisch. An seiner Uniform blitzen
goldene Knöpfe und ein gewaltiger Orden. Kaiser
Overall will Macht, egal um welchen Preis.
Der Kaiser,
der den Tod als seinen Vollstrecker in einem totalen
Krieg gewinnen will, ist die Hauptfigur des Stückes.
Doch der Tod spielt nicht mit, er zerbricht sein Schwert,
damit keiner mehr sterben kann. So bedroht der Tod die
Macht des Kaisers, über das Leben seiner
Feinde zu verfügen. Der Kaiser versucht aus der
Not Gewinn zu schlagen. Er verspricht seinen Untertanen
das ewige Leben im Tausch gegen ihre Loyalität und
provoziert das Chaos auf den Schlachtfeldern. Der Tod
verspricht, seine Dienste wieder aufzunehmen, aber nur,
wenn der Kaiser ihm als erster folge....... Ullmann schrieb
das Stück im Ghetto Theresienstadt, wie die anderen
Ghettobewohner ständig bedroht von Transport und
Tod. „Die einzige Sache, die es wert ist, erwähnt
zu werden, ist....daß wir nicht trauernd an den
Flüssen von Babylon saßen, sondern daß unser
Wille kreativ zu sein genau so stark war, wie unser Wille
zu leben.“
Die Deutschen ließen in Theresienstadt
aus Ablenkungsgründen
einige unkritische Aktivitäten zu. So durfte ein
Streichorchester aus Lagerinsassen im blumengeschmückten
Saal einige Male konzertieren, zuletzt vor der Kamera
Kurt Gerrons, der von der SS mit der Herstellung des
Films “Die geschenkte Stadt“ beauftragt worden
war. Wenige Tage später wurden Filmemacher und Künstler
nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ullmann und Kien
und mit ihnen viele andere Künstler wurden im Oktober
nach Auschwitz deportiert. Sie kamen in den Gaskammern
um. Ein Teil des Werkes von Victor Ullmann blieb erhalten,
darunter die Oper, die Musikwissenschaftler als sein
Meisterwerk betrachten.
„Der Kaiser von Atlantis“ wurde
nie in Theresienstadt aufgeführt. Ullmann fürchtete,
die Nazis würden die Paralellen zu Hitler erkennen
und die Oper als Provokation ansehen. Nach dem Krieg
geriet sie in die Schweiz, wo sie erst in den 80er Jahren
wiederentdeckt wurde.
Rund 54 Jahre nach ihrem Entstehen
wurde sie im September 1998 in New York uraufgeführt.
Berliner
Zeitung vom 23.09.1998
Vogel, Karl „Lidice – ein Dorf in Böhmen“
Landesbildstelle Berlin, Colloqium-Verlag Berlin 1989
arl Vogel beschreibt in dieser kurz vor der Wende erschienenen Broschüre den historischen Hintergrund des Attentats auf Heydrich, die Funktion dieses Stellvertretenden Reichsprotektors in Böhmen, die Vorbereitungen auf das Attentat und die Funktion, die das Attentat im Sinne der tschechoslowakischen Exilregierung in London haben sollte. Er beschreibt die Vernichtung des Dorfes Lidice, das Schicksal der Menschen dort und den Wiederaufbau nach der Rückkehr der aus dem KZ Ravensbrück befreiten Frauen des Dorfes.
Wagner, Wolf H.
„Der Hölle entronnen“
Henschel Verlag, Berlin 1987
Wolf H. Wagner beschreibt in diesem
rund 270 Seiten starken Buch die Lebensgeschichte des
Malers und Graphikers Leo Haas, der in Opava geboren
wurde und aufwuchs. Wie viele andere geriet der in den
zwanziger Jahren vielgereiste aber in die Tschechoslowakei
zurückgekehrte Leo Haas als Jude in die Verfolgungsmaschinerie
der Nationalsozialisten, war einer der Häftlinge
in Nisko am San, wurde nach Theresienstadt deportiert,
wo er neben seiner Arbeit in der Technischen Kanzlei
Bilder des Alltags malte, die von der SS als Greuelpropaganda
bezeichnet wurden. Deswegen verhaftet und in die Kleine
Festung überstellt, wurde er zusammen mit Fritta
nach Auschwitz deportiert. Er wurde selektiert, kam nach
Sachsenhausen und musste dort in der Fälscherwerkstatt
arbeiten. Mauthausen und Ebensee waren weitere Stationen.
Haas überlebte, ging zurück nach Prag, arbeitete später als
Karikaturist beim Neuen Deutschland in Berlin.
Weiß, Hermann
„Personenlexikon 1941 – 1945“
Fischer-Verlag, Frankfurt/Main 2002
Historiker haben 500 Biographien zusammengetragen. Die einzelnen Artikel enthalten übersichtliche und knappe Lebensläufe, Beurteilungen und Bewertungen.
Weiss, Otto
„Und Gott sah, daß es schlecht war“
Eine Erzählung aus Theresienstadt
Wallstein-Verlag, Göttingen 2002, Herausgegeben vom Niedersächsischen
Verein zur Förderung von Theresienstadt e.V.
Die Prager Familie
Weiss wurde 1941 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz
deportiert. Während Mutter und Tochter überlebten,
wurde der Vater, Otto Weiss, in Auschwitz ermordet. In
Theresienstadt hatte er einen Text verfasst, den er von
seiner zwölfjährigen Tochter illustrieren ließ und
seiner Frau 1943 zum Geburtstag schenkte.
Otto Weiss beschreibt mit bitterer Ironie die Vorgänge in Theresienstadt
aus der Perspektive Gottes. Er stellt fest, daß einer seiner treuesten
Diener nur noch mit schwacher und brüchiger Stimme betet. Als Aaron Gottesmann
geht er nach Theresienstadt. Dort erfährt er, unter welchen Bedingungen
sein auserwähltes Volk sein Dasein fristet. Er sieht die Notdürftigkeit
und Enge der Unterkünfte, er leidet unter Läusen und der Prozedur
des Entlausens, er erfährt die Ungewissheit und Angst, einem Transport
nach Osten, in die Vernichtungslager zugeordnet zu werden, er sieht Menschen
hungern und sterben.
Otto Weiss’ ausdrucksvolle Satire ist mit den Illustrationen der Tochter
Helga ein Dokument dafür, wie sich Ghettobewohner durch Kunst auch ein
Stück Menschsein zurückerobern.
„ Zeichne, was Du siehst!“ sagte mein Vater zu mir, nachdem ich ihm die Zeichnung mit dem Schneemann und den spielenden Kindern in die Männerkaserne geschmuggelt hatte. Das war im Dezember 1941, kurz nach unserer Ankunft in Theresienstadt. Der Schneemann war eigentlich meine letzte kindliche Zeichnung. Durch den Satz meines Vaters und eigenen inneren Antrieb fühlte ich mich dazu aufgerufen, von nun an in meinen Zeichnungen das tägliche Leben in Theresienstadt zu erfassen. Die Eindrücke, die mich von diesem Zeitpunkt an prägen sollten, beendeten meine Kindheit“. Helga Weissová
Wertheim, Hella/Rockel, Manfred
„Alles immer geduldig ertragen – Als Mädchen in Theresienstadt,
Auschwitz und Lenzing“
Museumsverein der Grafschaft Bentheim, Nordhorn 1992
Manfred Rockel zeichnete die Erinnerungen der Hella Wertheim auf, die, damals 14 Jahre alt, aus dem ostpreussischen Insterburg nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort musste sie mitansehen, wie der Vater verhungerte. Ein Jahr später wurde sie nach Auschwitz gebracht, wo die Mutter im Gas umkam. Sie wurde selektiert und nach Lenzing/Österreich geschickt, wo sie in der Zellwolleproduktion Zwangsarbeit leisten musste. Nach dem Krieg kehrte sie in die Grafschaft Bentheim nach Deutschland zurück.
Jürgen Winkel berichtet in diesem Artikel über die Arbeit der Freiwilligen der Aktion Sühnezeichen in Theresienstadt Ende der sechziger Jahre, dem Prager Frühling und dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten am 21. August 1968.
Diese im Jahr 2000 geschriebene
Broschüre (56 Seiten) dient vor allem der Vorbereitung
der Jugendlichen, die im Rahmen der Work Camps seit 1990
jedes Jahr auf dem Gelände der Gedenkstätte
Theresienstadt arbeiten.
Die Broschüre beschreibt Gründung und Entwicklung Theresienstadt,
ihre Funktion als Festung, als offene Stadt, als Militärgefängnis.
Zum Verständnis des während der deutschen Besatzung Geschehenen wird
auf die Gründung der Tschechoslowakei, auf die Situation in der CSR in
den zwanziger und dreißiger Jahren eingegangen, die nationalsozialistische
Expansionspolitik, das Münchener Abkommen und die Zerschlagung des tschechoslowakischen
Staates beschrieben.
Ein Kapitel widmet sich dem Gestapogefängnis in der Kleinen Festung, ein
anderes dem in der Großen Festung 1941 eingerichteten Ghetto.
Die Texte werden durch Zeichnungen illustriert.
Wlaschek, Rudolf M.
„Sudetenland“ Nr. 4, Jahrgang 1994
Rudolf M. Wlaschek schreibt in
der europäischen Kulturzeitschrift „Sudetenland“ (eine
Vierteljahresschrift) auf Seite 342 einen Artikel, der
mit „Das Ghetto Theresienstadt“ (Untertitel: „Kulturelle
Aktivitäten im Lager“) betitelt ist. Wlaschek
berichtet über die Ghettobücherei, die Komponisten
und Musiker, die Theater und Konzertaufführungen,
die Maler und Lyriker.
Eine informative Zusammenfassung, jedoch ohne Tiefe und ohne auf die Funktion
dieser kulturellen Aktivitäten einzugehen. Unklar ist weiterhin, warum
dieser Artikel in der Zeitschrift „Sudetenland“ erscheint, einer
Zeitschrift, die den Landsmannschaften zugeordnet werden muss.
Wlaschek, Rudolf M.
„Kunst und Kultur in Theresienstadt“
Bleicher-Verlag, Gerlingen 2001
In dem 88 Seiten starken und reich illustrierten in deutsch und englisch geschriebenen Buch , das von dem Historiker Wlaschek herausgegeben wurde, werden die künstlerischen Aktivitäten der jüdischen Häftlinge im Ghetto Theresienstadt beschrieben. Wlaschek illustriert das Buch vor allem mit den Plakaten und Einladungszetteln, die Karl Herrmann gesammelt hat.
Wolter, Hans-Joachim
„Zeitzeugen berichten“
Begleitheft zur Diaserie
Herausgegeben vom Niedersächsischen Verein zur Förderung von Theresienstadt
e.V.
Wittingen 1999
In diesem 56 Seiten starken Heft, das als Begleitheft für eine von H.J. Wolter erstellte Diaserie diente, kommen Zeitzeugen zu Wort, berichten Dagmar Lieblová, Eva Stichowa und Lisa Mikova über ihre Haft in deutschen Konzentrationslagern. Die Broschüre ist bei H.J. Wolter, Fuhlenriedweg 15, 29378 Wittingen zu beziehen.
Wykes, Alan
„ Reinhardt Heydrich“
Moewig Dokumentation 4320, München-Rastatt 1982
Wykes beschreibt Herkunft und Aufstieg Heydrichs innerhalb der NS-Hierarchie, seine Rolle bei der Planung und Durchführung des Völkermordes an den Juden, seine letzte Station als Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren.