Durch ein Tor mit der Aufschrift „Arbeit
macht frei“ wurden die Häftlinge dann
zur Hofverwaltung auf den 1. Hof geführt.
Diese Losung finden wir an Toren in Buchenwald,
in Sachsenhausen und im Stammlager von Auschwitz
und sie muss den Häftlingen
wie Hohn vorgekommen sein, denn Arbeit in Theresienstadt
wie in jedem anderen Konzentrationslager auch
verursachte unter den hier herrschenden Lebensbedingungen
Krankheit und Tod. Die Häftlinge
konnten noch so viel arbeiten, der Lohn war
nie eine Verbesserung der Haftbedingungen oder
gar die Entlassung. Bei der unzureichenden
Ernährung, immer
am Rande des Lebensnotwendigen oder gar darunter,
der mangelhaften oder fehlenden medizinischen Versorgung, der
unzureichenden Bekleidung vor allem in den Wintermonaten, der
bei vielen Arbeiten fehlenden Sicherheitsausrüstung
oder Unfallverhütung, führte die von den Häftlingen
zu leistende schwere körperliche Arbeit zur Erschöpfung,
zu Krankheit und Tod. Wir können davon ausgehen, daß die
Reduzierung der Häftlingszahlen durch schwere körperliche
Arbeit unter den oben beschriebenen Bedingungen
nicht nur in Kauf genommen wurde, sondern gewollt
war, ja propagiert wurde. „Vernichtung
durch Arbeit“ war die Losung und es gab andere Konzentrationslager,
in denen diese Absicht der SS noch rigoroser
umgesetzt wurde als im Gestapogefängnis Kleine Festung. |