Im rückwärtigen Teil des Gebäudes befanden sich Zellen für Sonderhäftlinge.
Diese Zellen
unterschieden sich wesentlich von den Massenzellen der anderen
Höfe. Sie waren klein und wurden höchstens
von zwei Häftlingen bewohnt. Es gab Metallbetten mit Matratzen
und Bettwäsche, Tische und Stühle. Die „Bewohner“ bekamen
ihr Essen aus der SS-Küche, sie genossen Privilegien, konnten
Bücher und Zeitungen lesen und Post empfangen. Sie durften
sich tagsüber auf dem rückwärtigen Gelände
bewegen und Besuche empfangen. Von den übrigen Häftlingen
streng isoliert, wohnten hier Familienangehörige von Dr. Beneš,
dem Leiter der tschechoslowakischen Exilregierung in London, ehemalige
Minister der früheren tschechoslowakischen Regierung, Ausländer,
wegen Wirtschaftsvergehen verurteilte Angehörige der SS und
Dr. Krajina, der ehemalige Sekretär der tschechischen Volkssozialisten,
der, wie sich später herausstellte, mit den Deutschen kollaborierte.
Im Hof vor diesen Sonderzellen wurde im Jahr 1944 eine Holzbude
errichtet, in der die Männer Kaninchenfelle abzuschaben hatten.
Ein Teil des Zellentraktes wird heute von jungen deutschen Freiwilligen
als Wohnung für ihre Work Camps in Theresienstadt genutzt. |