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Rückführung der Befreiten 1945

Seit dem 20. April 1945 waren im Ghetto =>Evakuierungstransporte aus den liquidierten Konzentrationslagern angekommen. Innerhalb von zwei Wochen kamen etwa 13.000 Häftlinge so nach Theresienstadt. Nachdem am 8. Mai die Spitzen der Roten Armee durch Theresienstadt gefahren waren, übernahm die Rote Armee am 10. Mai das Kommando in der Stadt.

Die mit großer Wahrscheinlichkeit durch die =>Evakuierungstransporte nach Theresienstadt eingeschleppte =>Flecktyphusepidemie bewegte die sowjetische Kommandantur am 14. Mai dazu, Quarantäne über die Stadt zu verhängen. Dennoch begaben sich vor allem tschechische Häftlinge auf den Heimweg, so daß die Zahl der =>Befreiten und der Angehörigen der =>Evakuierungstransporte nicht genau festgestellt werden konnte.

Am 28. Mai 1945 begann die Repatriationskommission zu arbeiten. Der Statistik des Ministeriums für Arbeitsschutz und der Sozialfürsorge (Ján Bečka) nach, waren am 21. Mai 1945 24.961 Personen in Theresienstadt registriert, die aus 34 Ländern kamen. Diese Nationalitätenvielfalt kam ebenfalls durch die =>Evakuierungstransporte zustande: aus England 11, Argentinien 1, Belgien 51, Bulgarien 2, der CSR 3.833, Ekuador 9, Frankreich 196, Holland 842, Honduras 10, Italien 78, Jugoslawien 154, Danzig 9, Kuba 1, Lettland 43, Litauen 39, Luxemburg 6, Ungarn 7.648, Deutschland 6.621, Nikaragua 2, Norwegen 1, Palästina 2, Paraguay 11, Peru 3, Polen 3.510, Rumänien 73, Russland 42, Griechenland 71, San Salvador 11, Spanien 1, Schweden 6, der Schweiz 1, der Türkei 7, den USA 17 und ohne Angabe der Nationalität 1.649.

Die letzten Repatrianten verließen Theresienstadt im August 1945. Die Gemeinde Terezín wurde durch das Dekret des Präsidenten der Republik =>Dr. Beneš am 27. Oktober 1945 erneuert und ihre Wiederbesiedlung begann 1946. Quelle: 816)