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Meyer, Leon

Leon Meyer wurde am 11. September 1868 in Le Havre geboren. Er war französischer Staatsbürger, verheiratet mit Susanne Meyer, geb. am 22. April 1875 in Elboef. Aus der Ehe ging ein Kind hervor. Meyer war seit dem 12. Juli 1944 in Theresienstadt.

Von 1872–1885 besuchte er die Schule und das Lyzeum in Le Havre.
1886–1888 Militärdienst beim 5. Husarenregiment der französischern Armee.
1889: Gründung eines Kaffee-Import-Unternehmens in Le Havre.
1902–1919: Präsident der Vereinigung der Kaffeeimporteure.
1900–1936: Generalrat des Departements „Untere Seine“/Conseiller général de la Seine Inférieure.
1912–1919: Stadtrat von Le Havre.
1919–1941: Bürgermeister von Le Havre.
1923–1940: Mitglied der französischen Deputiertenkammer als Abgeordneter der Radikal-Sozialistischen Partei.
1924: Handels-Marine-Minister.
1931: Handels-Minister.
1932 und 1933: Handelsmarine-Minister.
1937: Vizepräsident der Kommission für auswärtige Angelegenheiten der Deputiertenkammer.

Auszeichnungen: 1909 Ritter der französischen Ehrenlegion; 1919 Offizier der Ehrenlegion; 1924 Ernennung zum Großoffizier des Leopoldordens von Belgien durch König Albert I. von Belgien; 1925 Ernennung zum Kommandeur des „Heiligen Schatzes von Japan“ durch den jetzigen Kaiser von Japan. Quelle: 567)

Minister in Frankreich für Handel und Handelsmarine. Mit Frau und Tochter in Theresienstadt. Quelle: 568)

Leon Meyer.... kam mit Frau und Tochter schon als Prominenter aus Bergen-Belsen nach Theresienstadt. Quelle: 569)

“Neuankömmlingen mag sich das Lager in dieser Phase (der Verschönerung) nicht ganz so abstoßend dargeboten haben. Zu ihnen gehörte Mitte Juli 1944 Mr. Léon Meyer. Er kam in die Bibliothek nicht als Leser, sondern um den Baron Hirsch zu sehen, dem er als Gutsnachbar in den Pyrenäen befreundet war und um sich von ihm orientieren zu lassen. Mr. Meyer war dreizehn Jahre französischer Minister für Handel sowie für Handelsmarine. Er war bis 1941 Bürgermeister von Le Havre, Ritter der franz. Ehrenlegion und Träger höchster Orden. Mit Frau und Tochter fand er sich, nunmehr siebenundsiebzigjährig souverän in die Situation. Quelle: 570)

Im Propagandafilm Theresienstadt in Sequenz 4 (Margry 1996).