Ernährung der Häftlinge im Gestapogefängnis Die Lebensmittelrationen für die Häftlinge des Gestapogefängnisses
waren bereits in der Anfangszeit sehr gering und wurden im Verlaufe
des Krieges immer weiter reduziert bis sie schließlich
unter dem Existenzminimum lagen. Die vorgeschriebenen 370 Gramm
Brot wurden nur in der ersten Zeit ausgegeben, später sank
die Ration auf 250 Gramm. Neben dem Brot bekam ein Häftling
eine Kelle Kaffee-Ersatz-Brühe und als Hauptmahlzeit eine
dünne Gemüsesuppe, die bereits dann als reichhaltig
angesehen wurde, wenn ein kleines Kartoffelstück darin schwamm.
Nur wenige Häftlinge kamen in den Genuß von Lebensmittelpaketen,
die Angehörige in Abständen schicken durften. Die Pakete
wurden von den Aufsehern kontrolliert, kamen oftmals nicht an und
wurden z. T. von den Wachhabenden ausgeraubt. Die jüdischen Häftlinge
bekamen eine noch geringere Tagesration. =>Jöckel soll
angeblich befohlen haben, den jüdischen Häftlingen
nur einen Teil der üblichen Ration auszugeben. Die mangelnde
Ernährung trug bei der oftmals von den Häftlingen zu
leistenden schweren Arbeit dazu bei, daß die Häftlinge
erschöpften und Mangelkrankheiten eintraten.
Quelle: 149) |